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Die CL-Gruppen A und B im Check

Die CL-Gruppen A und B im Check

"Nana nananna, ... die Besten." Es ist wieder soweit, der Königsklassen-Fußball kehrt in unser Leben zurück. Die Champions League scharrt mit den Hufen und startet am Dienstag- bzw. Mittwochabend (jeweils ab 20:45 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) in die neue Saison.

Da die heimischen Kandidaten in der Qualifikation - die einen mehr, die anderen weniger knapp - scheiterten, geht das große, millionenschwere Spektakel ein weiteres Mal ohne Beteiligung österreichischer Klubs über die Bühne. An interessanten Begegnungen mangelt es naturgemäß aber nicht und unter die arrivierten CL-Vereine mischen sich auch diesmal einige seltenere Gäste sowie Debütanten, die als große Unbekannte gelten.

Grund genug für uns, die acht Gruppen unter die Lupe zu nehmen und alle 32 Teams zu beleuchten ...

 

AUSGANGSLAGE:


Der französische Serienmeister (2013-2015) war zuletzt nicht nur Stammgast in der Königsklasse, sondern auch in deren Viertelfinale, wo der Scheich-Klub dreimal in Folge scheiterte. Die Gruppenphase sollte dementsprechend keine Hürde darstellen. Das international erfahrene Team verzeichnete kaum Abgänge und konnte sich zudem in der Offensive mit Angel di Maria (ManUnited) hervorragend verstärken. In der Ligue 1 lacht der Hauptstadtklub noch ungeschlagen von der Tabellenspitze, selbst ohne den zuletzt angeschlagenen Superstar Zlatan Ibrahimovic. Die Franzosen werden sich mit Real den Gruppensieg ausmachen.

 

Auch dieses Jahr kann für den zehnfachen Bewerbssieger nur der erneute Titelgewinn das Ziel sein. Die Gruppenphase dient zumeist nur dem Schaulaufen, Hauptaugenmerk liegt vermehrt auf der Fernduell-Rekordjagd zwischen C. Ronaldo und Lionel Messi (je 77 Tore) - den vereinsinternen La-Liga-Rekord (230) schnappte sich der Portugiese bereits mit dem Fünferpack gegen Espanyol (6:0). Die Real-Maschinerie dürfte pünktlich zum CL-Auftakt in Fahrt kommen. Störfeuer gab es nur abseits des Platzes: Die peinliche Wechselposse um Manchester-Goalie David de Gea, Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten des ohnehin nicht gerade beliebten Coaches Rafa Benitez mit dem Star-Ensemble sowie der langwierige verletzungsbedingte Ausfall von Schlüsselspieler James Rodriguez.

 

Aus österreichischer Sicht bereitet Gruppe A Bauchschmerzen, beinhaltet sie doch ausgrechnet die zwei Quali-Teams, welche die ÖFB-Vertreter eliminierten. Shakhtar Donetsk schaltete Rapid knapp aus (3:2) und steht zum sechsten Mal in Folge in der Gruppenphase. Diese überstehen die Ukrainer zwar regelmäßig, das Viertelfinale 2011 blieb aber das höchste der Gefühle, letztes Jahr erfolgte im Achtelfinale gar eine 0:7-Demütigung gegen Bayern. An diese verlor Donezk auch mit Douglas Costa einen ihrer wichtigsten Offensivmänner (30 Mio.). Die aufgrund des Russland-Konfliktes in Lemberg ausgetragenen Heimspiele beschneiden zudem die traditionell heimstarken Ukrainer. Ein Grund mehr, um anzunehmen, dass Shakhtar zwar in der Lage ist, die Gruppenkaliber zu ärgern, aber letztlich nur Favorit auf Platz drei ist.

 

Zum zweiten Mal schaffte Malmö den Einzug in die Gruppenphase, erneut war RB Salzburg der Quali-Leidtragende. So wie letztes Jahr neuerlich in einer Hammer-Gruppe (Juve, Atletico, Olympiakos) gelandet, dürfte aber auch diesmal nicht mehr als die Rolle des Punktelieferanten für Kapitän Markus Rosenberg und Co. herausschauen– jeder Punktgewinn wäre bereits als Erfolg zu werten. Das Highlight ist aber ohnehin nicht sportlicher, sondern sentimentaler Natur: Am 25.11. kehrt der „verlorene Sohn“ Zlatan Ibrahimovic mit Paris St. Germain in die Spielstätte seiner Heimatstadt und seines Jugendklubs zurück, wie er es sich bereits vor der Auslosung gewünscht hatte.

AUSGANGSLAGE:


Der niederländische Meister profitierte bei der Auslosung vom neuen Setzsystem und fand sich in Topf eins wieder. Trotzdem gilt für die Truppe von Coach Phillip Cocu bei der ersten Königsklasse-Teilnahme seit 2009 angesichts der englischen und deutschen Übermacht wohl Platz drei als Ziel. Dass dieser nicht leicht zu erreichen sein wird, zeigte bereits der Stotterstart in die Eredivisie. Nicht zuletzt aufgrund der schmerzhaften Abgänge von Georginio Wijnaldum (Newcastle) und vor allem von Memphis Depay, mit dem es gleich am ersten Spieltag mit seinem neuen Klub Manchester United ein brisantes Wiedersehen im Philips-Stadion gibt.

 

Erstmals seit 19 Jahren fand letzte Saison eine Gruppenphase ohne Manchester United statt. Doch kein Grund für Understatement, schon gar nicht, wenn der Trainer Louis van Gaal heißt. Club Brügge stellte in der Qualifikation kein Hindernis (3:1, 4:0) dar, Memphis Depay glänzte dabei mit je zwei Toren und Assists. Der Niederländer und die weiteren Neuzugänge untermauern die Favoritenrolle des englischen Rekordmeisters in der Gruppe. 50-Millionen-Einkauf Anthony Martial sowie die zentralen Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger und Morgan Schneiderlin gilt es schnellstmöglich zu integrieren, hinter dem Fitnesszustand des Deutschen steht aber ein Fragezeichen.

 

Vielleicht nicht der klingende Name, aber im Gegensatz zu den Gruppengegnern zuletzt dreimal in Folge in der Champions League. Die Mannschaft von Langzeit-Coach Leonid Slutski (seit 2009 im Amt) bringt also internationale Erfahrung mit. Im Sommer konnte der Klub das Team komplett zusammenhalten, zudem Mittelstürmer Seydou Doumbia von der AS Roma zurückleihen. In der Meisterschaft schlug sich dies mit dem perfekten Saisonstart und 21 Punkten nach sieben Spielen nieder. Der Hauptstadtklub dürfte damit vor PSV Favorit um Platz drei sein und vor allem in der heimischen Arena Khimki eine harte Nuss zu knacken sein.

 

Mit dem VFL Wolfsburg gibt noch ein drittes Team in der Gruppe sein Comeback in der Königsklasse (letzte und bisher einzige Teilnahme 2010). Nach der starken letzten Bundesliga-Saison wollen sich die dank VW finanzstarken Wölfe auch in der Königsklasse beweisen. Diese wird auch zeigen, wie schwer der schmerzliche Abgang von Tempovorgeber Kevin de Bruyne für die Bundesliga-Rekordablöse von 75 Millionen Euro zu Manchester City (sowie von Ivan Perisic zu Inter) am internationalen Parkett tatsächlich wiegt. Nichtsdestotrotz kann für die Hecking-Elf nur das Achtelfinale das erklärte Ziel lauten. Schalke-Neuzugang Julian Draxler soll dies ermöglichen und die Verkäufe auffangen.