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"Ich hoffe, dass ich bei der EURO dabei sein darf"

Cican Stankovic hat das Rennen um die Nummer eins im Tor von Meister Red Bull Salzburg gewonnen.

Über die internationalen Auftritte mit den Salzburgern will sich der 22-Jährige auch für das ÖFB-Team empfehlen.

Die Konkurrenz ist dem früheren U21-Nationaltorhüter bewusst. Abgeschrieben hat Stankovic aber auch die EM 2016 in Frankreich noch nicht.

"Das Nationalteam wird für mich eine Geduldsfrage sein", meinte Stankovic im Gespräch mit der APA.

"Almer hat immer seine Leistung gebracht"

"Wenn ich konstant meine Leistung bringe, wird es von selber kommen. Den Rest muss der Teamchef entscheiden."

Zuletzt setzte ÖFB-Coach Marcel Koller neben seinem Stammtorhüter Robert Almer auf die Deutschland-Legionäre Ramazan Özcan und Heinz Lindner.

"Robert Almer hat immer seine Leistung gebracht, daran gibt es nichts zu rütteln", betonte Stankovic.

Dazu laufe es für das Team derzeit allgemein sehr gut. Die Qualifikation für die EM in einem Jahr ist zum Greifen nah.

"Hoffe, dass ich dabei sein darf"

"Ich hoffe, dass ich dabei sein darf, wenn ich ehrlich bin", sagte der neue Salzburg-Keeper, der nach zwei Jahren beim Ligarivalen Grödig zum Meister gewechselt ist. "Aber in erster Linie muss die Leistung stimmen."

Bisher hat sie bei Stankovic auch im Bullen-Dress gestimmt. Dabei hat er sich erst an die neue Spielweise gewöhnen müssen.

"Die Mannschaft verteidigt sehr hoch, da muss man auch als Torhüter mitspielen", erklärte Stankovic. "Aber ich denke, dass ich der Aufgabe gewachsen bin. Ich weiß, was ich kann, und das möchte ich hier beweisen."

In der Vorbereitung hat er sich im Duell mit dem routinierten Deutschen Alexander Walke den Nummer-eins-Status erarbeitet. "Ich habe das Vertrauen des Trainers gewonnen, darauf kann ich stolz sein", sagte Stankovic.

Leipzig nicht im Hinterkopf

Die internationalen Spiele seien besonders wichtig für seine Entwicklung. "Ich will in den nächsten Jahren in Salzburg beweisen, dass ich auch bei einem großen Klub mit viel mehr Druck konstant gute Leistungen bringen kann."

 

Die professionelle Betreuung soll ihm dabei helfen. Mit Herbert Ilsanker und Heinz Arzberger stehen gleich zwei Tormanntrainer zur Verfügung. Dazu wird vermehrt an der Schnellkraft gearbeitet. "Ich fühle mich körperlich noch stabiler als davor. Und in den nächsten Monaten wird sich auch noch etwas tun", meinte Stankovic.

Sein Vertrag in Salzburg läuft bis 2020, unterschrieben hat er ihn bereits vergangenen Sommer. Dass sein Vorgänger Peter Gulacsi zur Red-Bull-Dependance nach Leipzig wechseln würde, wusste Stankovic zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Einen ähnlichen Weg hat er vorerst nicht im Kopf.

Stankovic: "Ich stehe ganz klar bei Red Bull Salzburg unter Vertrag. In Richtung Leipzig gibt es keine Überlegungen."

Serbien und Bosnien kein Thema

Auch nicht solche, für ein anderes Land zu spielen. Theoretisch könnte der Youngster auch für das serbische und das bosnische Nationalteam auflaufen.

Stankovic ist in Bijeljina im serbischen Teil Bosniens geboren, bereits sein Vater war Torhüter. "Ich habe alles von ihm geerbt", erklärte der Keeper, der im Nachwuchs des SV Horn groß geworden ist. Mit den Niederösterreichern stieg er 2012 in die Erste Liga auf - laut eigenen Angaben einer der Schlüsselmomente seiner Karriere.

Ein nächster Meilenstein nach der Feuertaufe in der Champions-League-Qualifikation gegen Malmö könnte die erste Einberufung ins ÖFB-Team werden. "Ich mache mich aber nicht verrückt, wenn es nicht sofort klappt", versicherte Stankovic.

"Bis zur EURO kann sich noch viel tun"

Zuletzt stand er bei Teamchef Koller regelmäßig auf der Abrufliste. An Almer, Özcan und Lindner führte bisher allerdings kein Weg vorbei.

"In den letzten Jahren war ich noch sehr ungeduldig", sagte der Neo-Salzburger.

Das habe sich mittlerweile aber gebessert. Zudem sei der Fußball ein schnelllebiges Geschäft. Stankovic: "Die Saison ist noch lang. Bis zur EURO kann sich noch sehr viel tun."