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Real und Barca brauchen ein Europacup-Wunder

Real und Barca brauchen ein Europacup-Wunder

"Wunder gibt es immer wieder. Heute oder morgen können sie geschehen."

Wir wollen das Lied, das Katja Ebstein einen Chart-Hit einbrachte, nicht überstrapazieren. Real Madrid und der FC Barcelona klammern sich allerdings an diesen kleinen Strohhalm, der sich Wunder nennt.

1:4 verloren die "Königlichen" bei Borussia Dortmund, 0:4 die Katalanen beim FC Bayern.

>>> Real Madrid vs. Borussia Dortmund - Dienstag, ab 20:45 Uhr im LAOLA1-Ticker <<<

Die Zeichen für den Aufstieg ins Champions-League-Finale stehen denkbar schlecht. Und doch gibt es eine Minimalchance für beide Mannschaften, die sie daran glauben lässt, im Wembley-Stadion am 25. Mai um die Krone des europäischen Vereinsfußballs kämpfen zu dürfen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass eine scheinbar aussichtslos zurückliegende Mannschaft doch noch die Wende schafft. LAOLA1 hat einen Blick ins Archiv geworfen und wurde auf der Suche nach legendären Europacup-Aufholjagden gleich mehrfach fündig.

AC Milan vs. La Coruna 2003/04

Selbst die risikofreudigsten aller La-Coruna-Fans setzten keinen Cent mehr auf ein Weiterkommen ihrer Mannschaft, die das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den Titelverteidiger mit 1:4 verlor.

Das Rückspiel im Estadio Riazor ging jedoch in die Geschichte ein. Pandiani (5.), Valeron (35.) und Luque (44.) versetzten die "Rossoneri" bereits vor der Pause in Schockstarre, mit dem 4:0 durch Fran (76.) war das Spiel endgültig gelaufen. Das Star-Ensemble aus der Lombardei erlebte ein bis dahin noch nie dagewesenes CL-Waterloo.

 

Queens Park Rangers vs. Partizan Belgrad 1984/85

Die "Partisanen" fühlten sich gedemütigt, als sie im Hinspiel mit 2:6 abgeschossen wurden. Die Queens Park Rangers waren in allen Belangen überlegen und reisten siegessicher und überheblich nach Belgrad.

Dort geschah das Unfassbare: Partizan spielte sich - angepeitscht von 50.000 fanatischen Fans - in einen Rausch und schoss die Engländer mit 4:0 ab. Dank der Auswärtstorregel stand man in der nächsten Runde.

Olympique Lyon vs. SV Werder 1999/2000

Schon mal vom "Wunder an der Weser" gehört? Kein Zufall, gilt der SV Werder Bremen doch als Spezialist, was Aufholjagden betrifft. Eine davon ereignete sich am 4. Dezember 1999. Ein 0:3 aus dem Hinspiel bei Olympique Lyon galt es für die Mannschaft von Thomas Schaaf (ja, der war damals schon Trainer in Bremen) zu drehen.

Bode brachte die Norddeutschen früh in die Spur (16.), die Vorlage dazu gab Herzog. Der ÖFB-Rekord-Internationale zeichnete höchstselbst für das 2:0 verantwortlich (39.), Baumann egalisierte in Minute 54 das Hinspiel-Ergebnis. Nach dem 4:0 durch Pizarro (77.), das auch den Endstand darstellte, glich das Weser-Stadion einem Tollhaus.

 

Dynamo Berlin vs. SV Werder 1988/89

Ein weiterer Geniestreich Werders. Wie elf Jahre später zog man im Hinspiel - diesmal gegen Dynamo Berlin, einen Rivalen aus der DDR - mit 0:3 den Kürzeren. Kein Grund, um deshalb vorzeitig klein beizugeben.

Im Gegenteil: Werder startete einen unvergleichlichen Sturmlauf und führte Dynamo regelrecht vor. Kutzop, Hermann und Riedle glichen das Hinspiel aus, Burgsmüller und Schaaf (ja, genau der) stellten schlussendlich den 5:0-Kantersieg und den damit verbundenen Aufstieg sicher.

Bor. M'gladbach vs. Real Madrid 1984/85

Nicht nur die internationale Konkurrenz dient als Vorbild. Bei Real genügt ein Blick in die Klub-Historie, um zu erkennen, dass der Glaube an sich selbst Berge versetzen kann. Rückblick in die Saison 1984/85:

Die "Königlichen" wurden auch vor 28 Jahren auf deutschem Boden vorgeführt und schlichen als 1:5-Versager gegen Borussia Mönchengladbach vom Rasen. Angestachelt von einer Medienschelte der feinsten Sorte lief das "Weiße Ballett" zur Höchstform auf und schoss die "Fohlen" mit 4:0 aus dem Santiago Bernabeu. Der Auswärtsregel "geschuldet" stieg man sensationell doch noch auf.

Wenn das kein gutes Omen ist ...

 

Christoph Nister