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Der gefährlichste Mann Italiens

Der gefährlichste Mann Italiens

Antonio di Natale. Dieser Name steht für Tore. Seit Jahren. Diese wünscht sich Udinese Calcio auch im Playoff-Rückspiel der Champions League gegen Arsenal London.

In den vergangenen fünf Saisonen hat der 33-Jährige immer zweistellig getroffen. Insgesamt waren es 97 Treffer, das ergibt einen stolzen Schnitt von 19,4 Toren pro Saison.

Kein anderer Stürmer der Serie A war im vergangenen halben Jahrzehnt so torgefährlich wie der Süditaliener.

Zwei Mal in Folge Schützenkönig

Vor allem die Spielzeiten 2009/10 (29 Tore) und 2010/11 (28 Tore) sind an diesen fantastischen Statistiken schuld.

Zwei Mal in Folge holte der Udinese-Stürmer die Torjäger-Kanone. Sollte er dieses Kunststück in der neuen Saison wiederholen, wäre er der erste Kicker, der drei Mal in Folge „Capocannoniere“ wird.

Der Traum vom Rekord

„Es ist mein Traum, zum dritten Mal Schützenkönig zu werden“, macht di Natale, den sie am Stiefel nur Toto nennen, keinen Hehl aus seinem Saisonziel.

Der Goalgetter, der in der Offensive praktisch jede Position ausfüllen kann, fühlt sich jedenfalls bereit: „Ich bin in ausgezeichneter Form und werde alles dafür geben.“

Die anderen gingen, er blieb

Im Sommer 2004 kam der 36-fache Internationale vom FC Empoli, wo er den Nachwuchs durchlaufen hatte, nach Udine. Sein Stammklub war gerade in die Serie B abgestiegen.

Gemeinsam mit Vincenzo Iaquinta und David di Michele bildete der in Neapel zur Welt gekommene Kicker ein brandgefährliches Sturm-Trio. Udinese beendete die Saison überraschend auf dem vierten Platz.

Die beiden haben dem Stadio Friuli schon lange den Rücken gekehrt. Auch Fabio Quagliarella, mit dem Italiens Fußballer des Jahres 2010 von Sommer 2007 bis Sommer 2009 ein kongeniales Duo bildete, ist nicht mehr da.

Die Rolle der Pozzos

Doch di Natale blieb. Obwohl auch er zahlreiche Angebote vorliegen hatte. „Ich fühle mich wohl hier. Manche Dinge sind mehr wert, als Geld“, begründet der Vater zweier Kinder seine Entscheidung.

Vor allem Klub-Boss Giampaolo Pozzo und dessen Familie spielen in dieser Hinsicht eine große Rolle. „Wir haben eine außergewöhnliche Beziehung, sie haben mir stets das Gefühl gegeben, ein Teil von ihnen zu sein“, gibt der Angreifer zu verstehen.

Deswegen sei es auch sein Ziel, seine Karriere bei den „Bianconeri“ zu beenden. Noch ist es aber nicht soweit. Auch wenn in diesem Zusammenhang der 13. Februar 2011 erwähnt werden muss.

Auszeichnung für das Lebenswerk

Udinese fertigte Cesena auswärts mit 3:0 ab, der Routinier erzielte zwei Tore selbst und bereitete eines vor. Als er in der 84. Minute ausgewechselt wurde, bedachten die Cesena-Fans den Kapitän des Gegners mit stehenden Ovationen.

„Das war ein unglaublich emotionaler Moment. Ich glaube, das war so etwas wie eine Auszeichnung für mein Lebenswerk“, strahlte der Stürmer nach dem Schlusspfiff.

Zwei Wochen später gelangen ihm gegen Palermo drei Tore, eine Woche danach gegen Bari ein Treffer und wiederum sieben Tage vergingen, ehe er bei Cagliari einen Doppelpack erzielte.

Denn das ist es, was Antonio di Natale macht: Tore. Seit Jahren.


Harald Prantl