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Rätselraten um Fitness von Messi

Rätselraten um Fitness von Messi

Der FC Barcelona bangt vor dem Semifinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayern München um seinen großen Star.

Am Vortag des großen Schlagers am Dienstag (20.45 Uhr) in der Allianz Arena stand das grüne Licht der medizinischen Abteilung für einen Einsatz von Lionel Messi noch immer aus.

Sportdirektor Andoni Zubizarreta versuchte, die Sorgen um den vierfachen Weltfußballer zu zerstreuen.

"Er ist mit nach Deutschland geflogen, also ist er beinahe fit. Nun liegt es an den Trainern, ob sie ihn aufstellen."

Letzter Einsatz im Viertelfinale

Selbst wenn Messi von Beginn an einlaufen sollte, scheint mehr als fraglich, ob er sich in einer guten Verfassung befindet. Seit seiner am 2. April auswärts gegen Paris St. Germain erlittenen Muskelverletzung kam der Argentinier nur noch einmal zum Einsatz.

Im Viertelfinal-Rückspiel der Königsklasse wurde er bei 0:1-Rückstand eingewechselt und führte die Katalanen noch zum Aufstieg, obwohl er weit von einem optimalen Fitnesszustand entfernt wirkte.

Der "worst case" - ein Ausfall des 25-Jährigen im Hinspiel - hätte für Barcelona gravierende Folgen, wie auch Dani Alves zugab.

"Er ist der beste Fußballer der Welt, der ein Spiel allein durch seine Anwesenheit verändert. Er hat Superkräfte", schwärmte der Brasilianer.

Probleme in der Defensive

Wie schwer sich Barca ohne seinen großen Star tut, wurde in den ersten 60 Minuten gegen PSG und zuletzt auch beim mühevollen 1:0-Ligaheimsieg gegen Levante offensichtlich - in Abwesenheit von Messi präsentierte sich der überlegene spanische Tabellenführer im Angriffsspiel deutlich unter seinem gewohnten Level.

Dazu kommen noch große Sorgen im Defensivbereich: Carles Puyol und Javier Mascherano fehlen verletzungsbedingt, Adriano ist gesperrt - deswegen dürfte der unerfahrene 22-jährige Marc Bartra gemeinsam mit Gerard Pique in der Innenverteidigung agieren.

Pique spuckt große Töne

Piques Optimismus ist dennoch ungebrochen.

"Früher hat es geheißen, Fußball ist ein Sport, in dem elf gegen elf spielen und am Ende die Deutschen gewinnen, aber diese Zeit ist vorbei. Und wir haben sie beendet", sagte der Abwehrspieler mit Hinweis auf die Erfolge des FC Barcelona und des spanischen Nationalteams in den vergangenen Jahren.

Etwas zurückhaltender zeigte sich Xavi. "Die Chancen gegen Bayern stehen 50:50", meinte der Regisseur.

Auch Assistenz-Trainer Jordi Roura spuckte keine großen Töne. "Die Bayern waren gegen Arsenal und Juventus beeindruckend. Es sieht so aus, als ob wir zum ersten Mal seit langer Zeit in einem Champions-League-Semifinale nicht der Favorit sind."

Defensive beim Gegner Trumpf

Fünf Jahre ist es her, dass sich Barcelona in der Königsklasse zuletzt einem offensiv ausgerichteten Team geschlagen geben musste - 2008 dem späteren Champion Manchester United.

Danach holten die Katalanen unter dem künftigen Bayern-Trainer Josep Guardiola zweimal den Titel (2009, 2011) und scheiterten zweimal am Beton-Fußball ihres jeweiligen Gegners (2010 Inter Mailand, 2012 Chelsea).