news

Die Gründe für Bayerns Defensiv-Bollwerk

Die Gründe für Bayerns Defensiv-Bollwerk

Diese Marke ist schier unglaublich: Der FC Bayern hat in dieser Saison nur 14 Gegentore kassiert. Bewerbsübergreifend versteht sich. Denn in der Liga sind es gar nur sieben.

Zum Vergleich: Arsenal, der nächste Champions-League-Gegner der Münchner, musste bereits 52 Gegentreffer hinnehmen.

Wie machen die Bayern das? Mit 85 erzielten Toren präsentieren sie sich schließlich auch offensiv bärenstark.

Ballbesitz als Defensiv-Strategie

Die Antwort ist eine perfekte Symbiose aus Spielermaterial und Taktik. Erstens macht sich die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes eine simple Logik zu Nutze: Je länger das eigene Team den Ball hat, umso weniger Zeit bleibt dem Gegner, einen Treffer zu erzielen.

Seit der Zeit unter Louis van Gaal verzeichnen die Bayern regelmäßig hohe Ballbesitzwerte, in dieser Saison durchschnittlich 64 Prozent.

Nicht umsonst zieht Neuzugang Javi Martinez Parallelen zum ebenfalls stets dominierenden FC Barcelona. "Viele Faktoren sind ähnlich. Beide Mannschaften behalten den Ball, solange es geht, versuchen so viele Pässe wie möglich zu spielen und machen sehr viel Druck auf den Gegner, wenn sie den Ball verloren haben", meint der Spanier in der "Sport Bild".

Chancen gar nicht erst zulassen

Damit spricht Martinez eine weitere Stärke seiner Mannschaft an. In der unmittelbaren Phase nach dem Ballverlust zieht der FCB ein aggressives Gegenpressing auf. Soll heißen: Anstatt sich zurückzuziehen, jagen Schweinsteiger und Co. sofort wieder dem Ball hinterher. Konter werden schon im Keim erstickt.

Auch sonst versucht der deutsche Rekordmeister den Gegner so weit wie möglich vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Verteidigung steht hoch, vorne wird früh attackiert.

Das Ergebnis: Die Konkurrenten kommen erst gar nicht zu vielen Tor-Chancen. Pro Spiel sieht sich Goalie Manuel Neuer durchschnittlich mit lediglich acht Schüssen konfrontiert.

Transfers: Gute, aber vor allem richtige Spieler

Um diese Spielweise umzusetzen, haben sich die Bayern vor der Saison perfekt verstärkt. Mit Martinez, Dante und Mario Mandzukic kamen nicht nur gute, sondern richtige Spieler.

Letztgenannter Kroate passt als laufstarker, beweglicher Stürmer besser in das System als der etwas steif wirkende Mario Gomez. Auch der schnelle Dante bringt die geeigneten Fähigkeiten mit.

Vor allem aber weiß 40-Millionen-Transfer Martinez zu beeindrucken. Der defensive Mittelfeldspieler besticht durch Spielintelligenz, gutes Zweikampfverhalten und Passgenauigkeit. Stand der Welt- und Europameister auf dem Feld, kassierten die Münchner in dieser Saison gar erst vier Tore.

Arsenal von vornherein chancenlos?

Die Bayern kommen also in Bestform nach London. In diesem Kalenderjahr haben sie überhaupt noch kein Tor kassiert. Arsenal dagegen scheiterte am Samstag im FA-Cup an einem Zweitligisten (0:1 gegen Blackburn). Sind die "Gunners" also von vornherein chancenlos?

Nein, denn es sprechen durchaus einige Aspekte für das Team von Arsene Wenger. So muss aufgrund von Sperren (Boateng) und Verletzungen (Badstuber) Daniel van Buyten in Bayerns Innenverteidigung ran. Dessen Trägheit könnte der pfeilschnelle Theo Walcott ausnutzen.

Außerdem verfügt Arsenal in Mittelfeld und Abwehr über technisch starke Spieler, die dem Druck des FCB standhalten können. Youngster Jack Wilshere in etwa bewies schon vor zwei Jahren gegen Barcelona, dass er mit intensivem Forechecking umgehen kann.

Damals schieden die Londoner letztlich knapp aus. Ob sich angesichts der augenscheinlichen Parallelen zwischen Barca und Bayern dieser Ausgang wiederholt, wird sich zeigen.

 

Jakob Faber

Bewerb Gegner Tore Ergebnis
Bundesliga Stuttgart 1 6:1
Bundesliga Mainz 1 3:1
Champions League Valencia 1 2:1
Champions League BATE Borisov 3 1:3
Bundesliga Leverkusen 2 1:2
Champions League Lille 1 6:1
Bundesliga Nürnberg 1 1:1
Champions League Valencia 1 1:1
Bundesliga Dortmund 1 1:1
Champions League BATE Borisov 1 4:1
Bundesliga Gladbach 1 1:1