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Arsene Wenger: Lob für Spieler, Kritik am Schiri

Arsene Wenger: Lob für Spieler, Kritik am Schiri

Abgekämpft, ausgelaugt, ernüchtert, leer. Arsenals "Gunners" wurden ihrem Namen am Mittwochabend vor allem in einer furiosen ersten Hälfte mit drei Treffern zwar gerecht, konnten das Aus in der Champions League aber selbst mit einem 3:0-Heimerfolg gegen den AC Milan nicht abwenden.

Das 0:4 im Hinspiel am 15. Februar kostete die Londoner schließlich den Aufstieg ins Viertelfinale. Und während Trainer Arsene Wenger seine Spieler für den aufopferungsvollen Kampf lobte, erregte die Schiedsrichterleistung sein Missfallen.

Die Chancen waren da

"Wir haben alles gegeben, die Spieler können stolz auf sich sein", erklärte Wenger nach dem Schlusspfiff. "Ich bin enttäuscht, und doch haben wir eine gute Leistung gezeigt und sind der Qualifikation ganz nahe gekommen. Wir hatten die Chance."

Nicht zuletzt Stürmer Robin van Persie hatte diese Chance, die in der 58. Minute das 4:0 bedeutet hätte. Der Niederländer, der kurz vor der Pause ein Elfertor erzielt hatte, scheiterte aus kurzer Distanz mit einem Heber an Milan-Goalie Christian Abbiati. "Da muss man Abbiati loben, er ist sehr schnell herausgekommen", meinte Wenger dazu.

Der Unparteiische Damir Skomina, der auch bei der EM im Juni Partien leiten wird, bekam noch im Spielertunnel sein Fett ab. Weil er seiner Meinung nach zu viele Fouls gegen seine Truppe gepfiffen hatte, bedachte Wenger den Slowenen mit wenig schmeichelhaften Worten, die ihn wohl noch in Konflikt mit der Disziplinargerichtsbarkeit der UEFA bringen werden.

"Jeder Freistoß, jedes Mal, wenn sie zu Boden gingen, war für sie", echauffierte sich der 62-Jährige. "Sie haben das schnell gemerkt und es sehr gut eingesetzt", präzisierte Wenger später seine Kritik.

Kritik am Mailänder Rasen

Auch der Zustand des Rasens in San Siro erregte das Gemüt des Elsässers. "Es ist inakzeptabel, dass die UEFA Plätze wie den, den wir in Mailand hatten, akzeptiert", meinte Wenger.

Wesentlich mehr Sorgen muss ihm nun allerdings die mentale Verfassung der Spieler machen, die einen Top-Vier-Platz in der heimischen Premier League benötigen, um sich neuerlich für die europäische Königsklasse zu qualifizieren. "Es wird schwer, weil es eine große Enttäuschung ist. Aber das Team ist zusammengewachsen. Jeder Punkt ist ein Kampf, das ist es, was vor uns liegt".

Für Milan zählt nur das Ergebnis

Milans Trainer Massimiliano Allegri war einfach froh, die Partie überstanden zu haben. "Alles, was zählt, ist das Ergebnis", meinte Allegri, der Milan erstmals seit dem siebenten Titelgewinn 2007 wieder ins CL-Viertelfinale führte. "Nach dem 0:2 haben wir die Kontrolle verloren. Aber in der zweiten Hälfte haben wir sehr gut gespielt und ihnen nur eine einzige echte Chance gelassen."

Der 44-Jährige war sich aber auch im Klaren, dass im weiteren Bewerbsverlauf eine Steigerung vonnöten sein wird. "Wir hatten einige Probleme und müssen uns stark verbessern. Wir haben erfahrene Spieler, aber wir müssen sicherstellen, dass wir nicht in solche Probleme kommen."

Benfica eliminiert St. Petersburg

Indes schaffte Benfica Lissabon erstmals seit 2006 wieder und zum dritten Mal insgesamt den Einzug ins Viertelfinale. Die Portugiesen schalteten Zenit St. Petersburg nach einem 2:3 im Hinspiel durch das 2:0 aus und verhinderten so das Vorhaben der Russen, als drittes Team des Landes in die Top acht der Königsklasse nach Spartak (1996) und ZSKA Moskau (2010) vorzustoßen.

"Wir wünschen uns einen englischen Gegner", erklärte Lissabon-Coach Jorge Jesus danach. "Ich würde nicht gerne gegen Real Madrid spielen, sie haben einige portugiesische und ehemalige Benfica-Spieler."