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"Team mit dem größeren Glück hat gewonnen"

Atletico Madrid hat die eigenen Offensivprobleme nicht abschütteln können, aber trotzdem den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League geschafft.

Ein Tor von Mario Suarez reichte am Dienstag im Duell mit Bayer Leverkusen, um das Hinspiel-0:1 auszugleichen.

Im Elfmeterschießen zeigte Spaniens Meister etwas weniger Nerven.

AS Monaco schaltete Arsenal trotz einer 0:2-Niederlage aus.

Dank an Fans

"Wir sind wieder unter den acht besten Teams in Europa", jubelte Atletico-Trainer Diego Simeone.

Im vergangenen Jahr war für seine Truppe erst im Finale gegen Real Madrid in Lissabon mit 1:4 nach Verlängerung Endstation gewesen.

Bis zum diesjährigen Endspiel in Berlin am 6. Juni ist es in dieser Verfassung aber noch ein sehr steiniger Weg.

Simeones Dank nach dem Viertelfinal-Aufstieg galt vor allem den Heim-Fans im mit 48.273 Anhängern gefüllten Estadio Vicente Calderon.

"Die Fans sind ein Wahnsinn, sie sind sich gar nicht bewusst, welche Kraft sie der Mannschaft geben", sagte der Argentinier.

Der Ex-Kicker selbst ist für die Anhänger ein Held und das könnte noch einige Zeit so bleiben. Simeones Schwester und Agentin Natalia ließ durchblicken, dass der 44-Jährige seinen im Sommer 2017 auslaufenden Vertrag bei Atletico verlängern werde.

Chancenarme Partie

Atletico kontrollierte über 120 Minuten das Geschehen, erarbeitete sich aber in einer kampfbetonten Partie auch nur selten Tormöglichkeiten.

Sowohl Mario Mandzukic als auch der in der Schlussphase der regulären Spielzeit eingewechselte Fernando Torres konnten sich während der Partie nicht entscheidend in Szene setzen.

So musste Mittelfeldspieler Mario Suarez als Torschütze in die Bresche springen. Der 28-jährige Spanier hatte in der 27. Minute Glück, das sein Schuss von Ömer Toprak entscheidend abgefälscht wurde.

Es war erst der zweite Treffer des Tabellenvierten der Primera Division in den jüngsten fünf Pflichtspielen.

Aufgrund der mageren jüngsten Atletico-Torausbeute war es wenig überraschend, dass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste. Leverkusen konnte glücklich darüber sein, blieben die Deutschen doch bis zum Ende der Verlängerung ohne Topchance.

Vom Punkt versagten allerdings gleich Hakan Calhanoglu, Toprak und zum Schluss Stefan Kießling die Nerven. So reichten Tore von Suarez, Antoine Griezmann und Torres für Atleticos 3:2-Triumph.

"Extrem enttäuschend"

"Im Achtelfinale der Champions League ist es nicht so einfach, wie die Leute es glauben", betonte Torres. "Im Elfmeterschießen hat das Team mit dem größeren Glück gewonnen", ergänzte der Stürmer.

Es war Atleticos erster Sieg in einem Europacup-Elfmeterschießen im vierten Versuch.

Leverkusen musste hingegen wie schon 2005, 2012 und 2014 im Achtelfinale die Segel streichen.

"Wenn man drei Elfmeter verschießt, ist das bitter", klagte Sportdirektor Rudi Völler.

Laut Trainer Roger Schmidt habe in der Kabine Totenstille geherrscht. "Wenn man soviel investiert hat und am Ende mit leeren Händen dasteht, ist das extrem enttäuschend. Da gibt es keine Worte der Welt, um in so einer Situation eine Mannschaft aufbauen zu können", sagte der Ex-Salzburg-Coach.

Ein trauriger Sieg

Arsenal schaffte zwar in Monaco dank Toren von Olivier Giroud und Aaron Ramsey einen völlig verdienten 2:0-Erfolg, konnte aber trotzdem nicht jubeln, kam doch aufgrund der Auswärtstorregel und des späten 1:3 im ersten Spiel das Aus.

"Wir haben gewusst, dass es schwierig wird, drei Tore zu erzielen. Wir haben einfach unsere Chancen nicht gut genug genützt", resümierte Arsenal-Trainer Arsene Wenger.

Arsenal war trotz Sieges nicht zum Feiern zumute

Die Vorentscheidung sei schon im Hinspiel gefallen. "Da haben wir psychologische Fehler gemacht", erinnerte der 65-jährige Franzose.

Seine Truppe schied trotz eines Erfolgslaufes mit 13 Siegen in den jüngsten 15 Pflichtspielen zum fünften Mal hintereinander im Achtelfinale der Königsklasse aus und verpasste die Chance als erstes Team in der Champions League auswärts einen Zwei-Tore-Rückstand wettzumachen.

"Wunschgegner" Monaco

Den nur auf die Defensive bedachten Monegassen, zum ersten Mal seit 2004 im Viertelfinale, stand auch das nötige Glück zur Seite.

"Wir haben uns den Aufstieg verdient", meinte Monaco-Coach Leonardo Jardim. Er verweigerte nach Schlusspfiff den Handschlag mit Wenger. Das sei eine Reaktion gewesen, hatte doch Arsenals Trainer nach dem Hinspiel genauso reagiert.

Jardims Mannschaft ist nun am Freitag bei der Viertelfinal-Auslosung neben den ebenso aufgestiegenen Teams Atletico, Titelverteidiger Real, Bayern München, Paris St. Germain und Porto im Topf.

"Ich bin mir sicher, dass alle Teams bei der Auslosung Monaco bekommen wollen", vermutete Jardim.

Am Mittwoch treffen noch der FC Barcelona und Manchester City sowie Juventus Turin und Borussia Dortmund aufeinander.