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"Müssen auf jeden Fall noch einen Spieler verpflichten"

Am Ende öffnete der Himmel seine Schleusen – sinnbildlich für den Millionenregen, der nun auf Sturm herunterprasselt.

Als Highlight dieser Sturmflut wurden die Grazer fix in eine europäische Gruppenphase gespült. Nach dem 1:0 gegen den FC Zestafoni steht der Meister fix zum zweiten Mal in drei Jahren in jener der Europa League. Der Traum von der ersten Champions-League-Teilnahme seit elf Jahren bleibt weiter am Leben.

„Wir haben uns von der ersten Minute an komplett anders präsentiert und unsere beste Partie in der Herbst-Saison gespielt, deswegen sind wir auch verdient aufgestiegen“, jubelte Patrick Wolf.

Nach der bitteren 0:3-Derby-Pleite in Kapfenberg fielen die Steirer in der Bundesliga auf den letzten Platz zurück. Eine gewisse Verunsicherung war der Elf von Trainer Franco Foda anzumerken. Diese löste sich erst mit Fortdauer des Spiels.

Foda fordert Neuzugang im zentralen Mittelfeld

„Nach dem 1:0 ist eine Last von uns gefallen. Es war einfach ein geiles Gefühl, und nach dem Tor hat man auch gesehen, dass wir gut Fußball spielen können“, erklärte Goldtorschütze Roman Kienast.

Der erlösende Treffer des Goalgetters in Minute 68 garantiert Sturm Einnahmen in Millionenhöhe. 2,1 Millionen Euro für das Champions-League-Playoff beziehungsweise eine Million Euro für die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase sind fix. Gelingt der ganz große Coup, sprich die Qualifikation für die Champions League, erhöht sich die Summe entsprechend.

Da die „Blackies“ nun fix mit diesen Einnahmen budgetieren können, wird sich in den kommenden Tagen auch auf dem personellen Sektor etwas tun. Gerade im defensiven Mittelfeld besteht akuter Handlungsbedarf, nachdem nun auch Sandro Foda w.o. geben musste. Der Trainer-Sohn stand eigentlich in der Startelf, verletzte sich jedoch beim Aufwärmen am Oberschenkel.

Eine Umstellung, die gegen Kontrahenten stärkeren Kalibers als die Georgier nicht zwingend gut gehen muss, da Oldboy Muratovic nicht mehr über die auf internationalem Niveau notwendige Schnelligkeit verfügt.

„Man muss meine Mannschaft großartig loben“

Alles in allem zollte Foda seiner Mannschaft nach diesem Befreiungsschlag für seine Verhältnisse beinahe euphorisch Respekt:

„Fakt ist, dass man meine Mannschaft großartig loben muss. Wir sind jetzt zum zweiten Mal in drei Jahren in der Europa-League-Gruppenphase dabei, das haben nicht viele Mannschaften in Österreich geschafft – und das trotz der großen Probleme, trotz der vielen Verletzungen, trotz der Umstellungen. Deswegen bin ich sehr stolz auf die Mannschaft.“

Der Einzug ins Champions-League-Playoff macht nun natürlich Lust auf mehr. Auf einen Wunschgegner wollte sich keiner der „Blackies“ festlegen, die Königsklasse bleibt dennoch im Visier.

Kienast: „Die Champions League gehört zum Höchsten, was man im Fußball erreichen kann. Da will jeder von uns hin. Man hat am Spielfeld gesehen, dass sich jeder den A… aufgerissen hat. Dafür wird man auch belohnt.“

Noch zwei erfolgreiche Spiele bis zum ultimativen Millionenregen…

Peter Altmann

„Jetzt ist mein zweiter zentraler Mittelfeldspieler ausgefallen, nun haben wir nur noch Manuel Weber auf dieser Position. Das heißt für mich, ich werde noch heute Abend mit dem Präsidenten reden, dass wir auf jeden Fall noch einen Spieler verpflichten müssen. Sonst haben wir auf dieser Position große Probleme“, kündigte Foda nach dem Schlusspfiff eine Unterredung mit Gerald Stockenhuber an.

Säumel-Rückkehr laut Foda kein Thema

Bereits in Kapfenberg musste Neuzugang Matthias Koch mit einem Schlüsselbeinbruch die Segel streichen. Am Spieltag besuchte Foda den Vorarlberger im Krankenhaus und brachte keine guten Neuigkeiten mit:

„Die Verletzung ist schwieriger als gedacht, er wird sicher zwischen zwei und drei Monate ausfallen. Deswegen ist es oberste Priorität, auf dieser Position einen Spieler zu verpflichten.“

Zuletzt stand neben einer Rückkehr von Patrick Mevoungou auch jene des früheren Kapitäns Jürgen Säumel (derzeit vereinslos) im Raum. Eine Heimkehr des 19-fachen A-Teamspielers dementiert Foda jedoch entschieden: „Das ist für uns kein Thema.“

„Muratovic-Nominierung sehr riskant“

Gegen Zestafoni schickte der Deutsche kurzfristig Samir Muratovic anstelle seines Sohnes auf das Feld: „Das war eigentlich sehr riskant, weil Mura die Tendenz hat, offensiv zu spielen und Zestafoni gerade im Zentrum sehr spielstark ist.“