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"Auch Bolt hätte Pato nicht gestoppt"

Der FC Barcelona, der sich am Dienstagabend aufmachte, um als erster Club den Titel in der Fußball-Champions-League erfolgreich zu verteidigen, ist zum Auftakt ins Stolpern geraten.

Die Katalanen lagen gegen den AC Milan im Camp Nou nach 24 Sekunden 0:1 in Rückstand und mussten in der 92. Minute den Ausgleich zum 2:2 (1:1) hinnehmen.

"Nicht einmal Usain Bolt hätte Pato stoppen können", meinte Barca-Coach Pep Guardiola zur Entstehung des Führungstores der Gäste.

Pato schneller als Kincl

Alexandre Pato, der mit der Tochter von Italiens Regierungschef und Milan-Boss Silvio Berlusconi liiert ist, hatte an der Mittellinie den Ball bekommen, war mit ihm den Gegnern davongelaufen und düpierte FCB-Keeper Victor Valdes mit einem Flachschuss.

Es war der fünftschnellste Treffer in der Gesichte der Champions League, womit Pato Marek Kincl in der ewigen Reihung verdrängte.

Der Tscheche hatte 2005 im Rapid-Dress beim 2:3 auswärts gegen den FC Brügge nach 25 Sekunden gescort.

Bayer-Niederlage nach Ballack-Wechsel

Die Bayer-Elf verlor im Westen Londons gegen Chelsea 0:2. "Es war mehr drin, wir haben nicht schlecht gespielt, haben vielleicht einen Tick zu viel Respekt gehabt", meinte Michael Ballack, der vor dem Spiel von den "Blues" für seine Zeit an der Stamford Bridge geehrt und bei seiner Auswechslung nach etwas mehr als einer Stunde von den Besuchern mit Standing Ovations verabschiedet worden war.

Er habe sich gut gefühlt und hätte gerne noch länger gespielt. Aber Trainer Robin Dutt hat anders entschieden und begründete dies so: "Der Gegner hat mit Anelka und Lampard zwei neue Leute gebracht, Michael war müde, da bringt man dann auch einen Neuen."

Tatsache ist, dass Ballack, der das 1:0 auf dem Fuß gehabt hatte, 37 Sekunden vor dem 0:1 gehen musste.

"Chelsea ist in unserer besten Phase in Führung gegangen. Die Niederlage haut uns nicht um, wir wollen versuchen Zweiter hinter Chelsea zu werden", zog Sportchef Rudi Völler ein Resümee.

Kein Tor in Genk

Der Tiroler Thomas Einwaller sah als Referee der Partie (E) KRC Genk - Valencia CF kein Tor (0:0).

Erster Tabellenführer im Pool F ist Olympique Marseille nach dem 1:0 in Piräus gegen Olympiakos.

Europa-League-Sieger FC Porto startete in Gruppe G daheim mit 2:1 gegen Schachtjor Donezk und liegt gleichauf mit APOEL Nikosia. Die Zyprioten schlugen zu Hause Zenit St. Petersburg nach 0:1-Rückstand überraschend und verdient ebenfalls 2:1.

Spiel hat mehr als 90 Minuten

"Die erste und die 92. Minute zählen auch zur Spielzeit. Die Mailänder können jederzeit Tore erzielen, auch wenn sie nicht gut spielen. Sie besitzen den klassischen Kampfgeist, der für italienische Teams typisch ist. Einiges Dinge waren gegen uns, uns bleibt nur Milan und Pato zu gratulieren", resümierte Guardiola, der zugab, dass es noch einiges in seiner Elf zu verbessern gebe.

Er muss allerdings rund vier Wochen auf Andres Iniesta verzichten. Der 27-jährige Welt- und Europameister zog sich kurz vor der Pause einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu.

Iniesta verletzt

"Das ist ein schwerer Schlag, eigentlich die schlechteste Nachricht des Abends", meinte Barca-Torhüter Victor Valdes, der gegen das 0:1 machtlos und am Last-Minute-Ausgleich durch einen Kopfball von Thiago Silva nach Corner von Clerence Seedorf schuldlos war.

Dazwischen hatte Valdes einen geruhsamen Abend und seine Vorderleute hatten jenes Spiel aufgezogen, das man von Barca kennt.

Die Statistik bewies die Überlegenheit mit 70:30 Prozent Ballbesitz und 22:6 Torschüssen.

Barca macht den Sack nicht zu

Nur das Umschalten von Defensive auf Offensive hat gegen die Rossoneri, die ohne Zlatan Ibrahimovic (verletzt) und Gennaro Gattuso (gesperrt) angereist waren, nicht so funktioniert wie üblich.

"Wir haben es verabsäumt, die Partie frühzeitig zu entscheiden", brachte es Dani Alves auf den Punkt und Xavi ergänzte: "Manchmal kann Fußball unfair sein. Es ist wirklich schade. Wir haben gut gespielt, aber in den entscheidenden Moment müssen wir konsequenter sein".

Milan gab sich nicht auf

Die Gäste, die sich aufs Kontern verlegt hatten, waren mit dem 2:2 hochzufrieden.

"Nach dem 1:2 hatte ich gelaubt, wir würden auseinanderbrechen. Die Mannschaft ist aber im Spiel geblieben, weil jeder jedem geholfen hat", meinte Milan-Feldherr Massimilliano Allegri, dessen Plan es war, dem Gegner keine numerische Überlegenheit zu erlauben.

Mark van Bommel sagte: "Der Schlüssel war, dass wir die Konzentration nicht verloren haben. Wenn man gegen Barca aufgibt, dann kassiert man sicher drei, vier Tore".

Borisow bleibt sieglos

Im Parallel-Spiel der Gruppe H trennten sich CL-Neuling Viktoria Pilsen und BATE Borisow, der Bezwinger von Sturm Graz im Kampf um den Einzug in die Gruppenphase, in Prag ebenfalls remis (1:1).

Der Slowake Marek Bakos hatte die Tschechen knapp nach der Pause in Führung geschossen und der Brasilianer Renan Bressen für die Weißrussen ausgeglichen. Die Gäste blieben damit auch in ihrem siebenten CL-Gruppenspiele sieglos.

Kein deutscher Sieg

Die Rückkehr von Borussia Dortmund (F) und Bayer Leverkusen (E) in die "Millionen"-Liga brachte einen 4:1-Punktesieg der englischen Gegner.

Der BVB kam daheim gegen Arsenal durch einen späten Volleyschuss des eingewechselten Ivan Perisic zu einem hochverdienten 1:1. Ein schwerer Fehler von Sebastian Kehl ("Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, und bin froh, dass wir nicht verloren haben") hatte Robin Van Persie zur Führung genützt.

"Wir waren frech, wir waren mutig und sind belohnt worden", kommentierte Trainer Jürgen Klopp.