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Die CL-Gruppen E und F im Check

Die CL-Gruppen E und F im Check

Die Champions League hat ihre Sommerpause beendet und startet in die 21. Saison.

Nachdem die Qualifikationsrunden absolviert und die Gruppen ausgelost sind, wird es nun für alle Teilnehmer ernst.

32 Klubs aus 17 Nationen ermitteln in 124 Spielen, wer am 25. Mai das Endspiel im Wembley Stadium bestreiten darf.

LAOLA1 hat die Teilnehmer genauer unter die Lupe genommen. Diesmal sind die Gruppen E und F an der Reihe:

GRUPPE E

Konstellation:

Mit dem FC Chelsea ist der Titelverteidiger in der Gruppe zu finden. Die "Blues" vermochten in der vergangenen CL-Saison zwar nur selten zu glänzen, der Erfolg gab ihrer defensiven Spielweise letztlich aber Recht. Aktuell führen die Londoner auch die Tabelle der Premier League an. Doch zwei harte Konkurrenten werden der Truppe von Roberto di Matteo das Leben schwer machen. Denn Juventus Turin ist nicht nur italienischer Meister, sondern so gut wie unbezwingbar. Die "alte Dame" hat seit dem 16. Mai 2011 nur ein einziges Pflichtspiel verloren. Nicht zu unterschätzen ist der ukrainische Double-Gewinner Shakhtar Donetsk, der es 2010/11 bis ins Viertelfinale der Königsklasse schaffte. Die Dänen vom FC Nordsjaelland werden wohl den Punktelieferanten spielen.

Der Außenseiter:

Der FC Nordsjaelland ist erstmals in der Königsklasse vertreten und somit auch die große Unbekannte. Kein Wunder, besteht der dänische Klub de facto doch erst seit dem Sommer 2003, als mehrere kleine Klubs aus der Region, der bekannteste unter ihnen war der Farum Boldklub, ihre Kampfmannschaften zusammenlegten. Drei Jahre später übernahm Morten Wieghorst den Trainerposten und das Team konnte sein Image der "grauen Maus" nach und nach ablegen. Seit Sommer 2011 ist dessen vormaliger Co-Trainer Kasper Hjulmand am Ruder. Vergangene Saison überraschten die "Wilden Tiger" mit ihrem brandgefährlichen Konter-Fußball (4-2-3-1-System) den FC Kopenhagen und feierten ihren ersten Meistertitel. Interessante Personalien sind der 20-jährige EURO-Teilnehmer Jores Okore und Andreas Laudrup, der Sohn von Swansea-Coach und Ex-Superstar Michael.

Man 2 watch:

In seiner Heimat Armenien nennen sie Henrikh Mkhitaryan den "Maestro". 32 Länderspiele, in denen er acht Tore erzielte, hat der 23-Jährige schon gemacht. Und in der noch jungen Saison ist er auch bei Shakhtar Donetsk so richtig explodiert. Nach neun Liga-Spielen weist der Kicker, der in Mircea Lucescus 4-2-3-1 zentral in der offensiven Mittelfeld-Reihe zum Einsatz kommt, bereits zwölf Treffer und vier Assists auf. Das Talent wurde dem Arsenal-Fan, der fünf Sprachen beherrscht (Armenisch, Russisch, Englisch, Französisch und Portugiesisch) in die Wiege gelegt. Sein Vater Hamlet, der früh an einem Hirntumor starb, war in den 1980er Jahren Stürmerstar des FC Ararat Jerewan, seine Mutter Marina Tashchian arbeitet im Fußballverband, seine Schwester Monica bei der UEFA.

Historisches:

Erst ein einziges Mal trafen sich Juventus und Chelsea in der Champions League. Es war das Achtelfinale 2008/09. Im Hinspiel konnten die Italiener ihr "England-Trauma" nicht abschütteln und verloren beim 0:1 zu sechsten Mal in Folge auf der Insel. Goldtorschütze der Truppe von Neo-Coach Guus Hiddink, der erst zum zweiten Mal auf der Bank saß, war Didier Drogba in seinem 50. CL-Spiel. Der Ivorer traf beim 2:2 im Rückspiel erneut. Entscheidender war da aber schon der Treffer von Michael Essien, der nach sechsmonatiger Verletzungspause sein Comeback gab. Dem Mittelfeldspieler gelang nämlich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 1:1, das den Turinern endgültig allen Wind aus den Segeln nahm.


GRUPPE F

Konstellation:

Der FC Bayern München geht zweifelsfrei als großer Favorit in diese Gruppe. Die Deutschen standen nicht umsonst in der vergangenen Saison im Endspiel der Königsklasse. Als großer Mitfavorit auf den Aufstieg ist der FC Valencia auszumachen. Die "Fledermäuse" rangierten in der Primera Division zuletzt drei Mal en suite hinter Barca und Real auf dem dritten Rang und schafften es 2011/12 auch ins Halbfinale der Europa League. Nicht zu unterschätzen ist aber OSC Lille, das vergangene Saison erstmals seit längerem wieder in der Gruppenphase der Champions League vertreten war. BATE Borisov wartet noch auf den ersten Sieg in diesem Bewerb.

Der Außenseiter:

In Weißrussland ist BATE Borisov eine Macht. Dort ist der Klub nämlich am besten Weg, den siebenten Meistertitel in Folge zu gewinnen. Nicht zuletzt dank der Konstanz, die beim Klub herrscht. Denn die  letzten vier Titel gehen zu einem nicht geringen Teil auf die Kappe von Viktor Goncharenko. Der Trainer ist zwar erst 35 Jahre alt, aber bereits seit Mitte November 2007 im Amt. Auf dem Transfermarkt agiert der Verein zumeist zurückhaltend und engagiert mit Vorliebe Perspektivspieler. Nicht in diese Kategorie fällt Superstar Aliaksandr Hleb, der in diesem Sommer engagiert wurde. Auf internationaler Ebene ist BATE Borisov zwar mittlerweile Stammgast, aber noch keine große Nummer.

Team Eberle Karper Prantl Santner Nister
Chelsea 2 1 3 2 1
Shakhtar 3 3 2 3 3
Juventus 1 2 1 1 2
Nordsjaelland 4 4 4 4 4

Man 2 watch:

Nach Paris St. Germain ist OSC Lille jener Klub in der Ligue 1, dessen Kader die größte Liga-Erfahrung aufzuweisen hat. Doch bei Spielen der "Dogues" sticht in letzter Zeit regelmäßig ein ganz junger Mann ins Auge - nämlich Lucas Digne. Der Linksverteidiger, der am 20. Juli 2012 erst 19 Jahre alt wurde, hat sich im vergangenen Frühjahr einen Stammplatz erkämpft und prompt das Interesse einiger englischer Top-Klubs geweckt. Doch Manchester City und Chelsea gelang es nicht, den französischen Nachwuchs-Internationalen auf die Insel zu locken. "Lille ist der Klub meines Herzens. Ich will nicht weg", stellte der Blondschopf erst unlängst klar. Mit seinem Tor beim 2:0-Sieg im Playoff-Rückspiel gegen den FC Kopenhagen war der Youngster auch maßgeblich daran beteiligt, dass es sein Verein in die Gruppenphase geschafft hat.

Historisches:

"Und jetzt gibt es wirklich keinen Zweifel mehr: Der Fußball-Gott trägt Lederhose", war sich die "Bild" am 24. Mai 2001 sicher. Am Abend zuvor hatte der FC Bayern im Finale der Champions League im Elferschießen gegen den FC Valencia triumphiert. insgesamt bekamen die Zuseher in Mailand nicht weniger als 17 Elfmeter zu sehen. Denn bereits die beiden Treffer in der regulären Spielzeit (3., Mendieta; 51., Effenberg) resultierten aus Strafstößen, zudem verschoss Mehmet Scholl in der siebenten Minute vom Elferpunkt. Im Elfer-Krimi avancierte schließlich "Titan" Oliver Kahn mit drei parierten Valencia-Versuchen zum Helden. Den letzten Elfmeter verschoss übrigens Mauricio Pellegrino, heute Valencia-Trainer. "Man müsste Alfred Hitchcock zum Ehrenmitglied des FC Bayern machen", so ein gezeichneter Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge.

Harald Prantl

 

Seid ihr mit den Tipps der LAOLA1-Redakteure einverstanden? Wen seht ihr in der K.o.-Phase?

Team Eberle Karper Prantl Santner Nister
Bayern 1 1 1 1 1
Valencia 2 2 3 3 2
Lille 3 3 2 2 3
BATE 4 4 4 4 4