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Die CL-Gruppen A und B im Check

Die CL-Gruppen A und B im Check

Die Champions League hat ihre Sommerpause beendet und startet in die 21. Saison.

Nachdem die Qualifikationsrunden absolviert und die Gruppen ausgelost sind, wird es nun für alle Teilnehmer ernst.

32 Klubs aus 17 Nationen ermitteln in 124 Spielen, wer am 25. Mai das Endspiel im Wembley Stadium bestreiten darf.

Wieder ohne ÖFB-Klub

Österreich ist einmal mehr nicht vertreten, nachdem Meister Red Bull Salzburg in der Qualifikation kläglich am luxemburgischen Vertreter F91 Düdelingen scheiterte.

Dafür gibt es ein Wiedersehen mit zahlreichen europäischen Großmächten. Titelverteidiger FC Chelsea will den Sieger-Fluch beenden und als erstes Team seinen Triumph wiederholen.

Der FC Bayern ist nach dem Vize-Triple heiß darauf, endlich den großen Wurf zu landen und auch das spanische Duo FC Barcelona/Real Madrid hat den Anspruch, ein gehöriges Wörtchen mitzureden.

Gefährliche Außenseiter

Die beiden Manchester-Klubs wollen die Scharte des Vorjahres (jeweils Aus in der Gruppenphase) ausmerzen.

Hinzu gesellen sich mehrere gefährliche "Außenseiter" wie Juventus Turin, Zenit St. Petersburg oder Paris St. Germain.

LAOLA1 hat die Teilnehmer genauer unter die Lupe genommen und auch den Ausgang der Gruppen getippt. Den Anfang machen die Gruppen A und B:

GRUPPE A

Konstellation:

In Gruppe A scheinen die Rollen klar verteilt. Das neureiche Paris St. Germain und der portugiesische Serienmeister FC Porto machen sich die ersten beiden Plätze aus. Dynamo Kiew und Dinamo Zagreb streiten sich um den dritten Rang. Vor allem dank der spektakulären Neuzugänge Zlatan Ibrahimovic, Thiago Silva und Ezequiel Lavezzi dürfte es tatsächlich schwer werden, den Franzosen ein Bein zu stellen. Der FC Porto ist aber immer für Überraschungen - positive wie negative - gut. 2004 triumphierte man unerwartet in der Königsklasse, letzte Saison scheiterte der 17-fache Champions-League-Teilnehmer in der Gruppenphase an Apoel Nikosia und Zenit St. Petersburg.

Der Außenseiter:

Dinamo Zagreb kann in dieser Gruppe nur überraschen. Die Kroaten dominieren die nationale Meisterschaft seit Jahren nach Belieben, international sorgte die Talenteschmiede – Stars wie Zvonimir Boban, Davor Suker oder Luka Modric durchliefen die Dinamo-Schule - zuletzt eher für negative Schlagzeilen. Letzte Saison schied man nach dem erstmaligen Erreichen der Gruppenphase seit zwölf Jahren mit null Punkten aus. Unrühmlicher Höhepunkt war die 1:7-Niederlage gegen Olympique Lyon. Ob es in dieser Saison und in dieser Gruppe viel besser wird, darf bezweifelt werden.

Man 2 watch:

Das 19-jährige Supertalent Marco Verratti war im Sommer eine der heißesten Aktien auf dem italienischen Transfermarkt. Kein Wunder, war er doch das Um und Auf im Mittelefeld von Serie-A-Aufsteiger Pescara. Als der Wechsel zu Juventus Turin schon perfekt schien, funkte Paris St. Germain dazwischen. Der Youngster erlag den Scheich-Millionen und unterschrieb bei den Hauptstädtern bis 2017. Aber nicht nur das Geld, auch die Aussicht auf regelmäßige Einsätze – bei Juventus hätte er immerhin Andrea Pirlo vor sich gehabt – dürften Verrattis Entscheidung beeinflusst haben. In der Liga spielte der 1,65-Mann bislang in allen fünf Partien, gegen Toulouse bereitete er den Treffer von Javier Pastore vor. Ob er das Zeug zur absoluten Weltklasse hat, wird sich jedoch erst in den nächsten Monaten zeigen, wenn er sich in der Champions League mit den Besten messen kann.

Historisches:

Dynamo Kiew ist dem FC Porto in bester Erinnerung. Auf dem Weg zum erstmaligen Triumph im Landesmeister-Cup schaltete man die Ukrainer in der Saison 1986/87 im Halbfinale aus. Nach den beiden 2:1-Siegen gegen Dynamo drehte man im Finale in Wien einen 0:1-Rückstand gegen die favorisierten Bayern dank zwei später Tore noch in einen 2:1-Sieg. Unvergessen bleibt vor allem der zwischenzeitliche Ausgleich durch den Algerier Rabah Madje, der Jean-Marie Pfaff im Bayern Tor mit der Ferse überwinden konnte und für eines der spektakulärsten Tore der Champions-League-respektive Landesmeister-Cup-Geschichte sorgte.


GRUPPE B

Konstellation:

Die Gruppe B besteht aus zwei amtierenden Titelträgern und zwei Drittplatzierten der letzten Saison. Die Favoriten sind aber nicht die Teams mit Meisterehren, sondern jene, die leer ausgingen. Der FC Arsenal hat trotz namhafter Abgänge den qualitativ stärksten Kader und auch Schalke 04, das mit Raul sein Topstar verlor, steht zumindest eine Substufe über Olympiakos Piräus und HSC Montpellier. Unterschätzen darf man die beiden Letztgenannten freilich nicht. Die Griechen sind nicht umsonst Stammgast in der Champions League, Montpellier rang 2011/12 immerhin PSG im Kampf um den Ligue-1-Titel nieder.

Der Außenseiter:

Gemessen an gewonnenen Titeln weist Olympiakos mehr auf als die drei Rivalen in Gruppe B zusammen. An der Außenseiterrolle der Hellenen ändert es aber nichts. Zwar sind die Griechen als Abonnement-Meister in ihrer Heimat - in den letzten acht Spielzeiten gab es sieben Meisterschaften zu bejubeln - Stammgast in der Champions League, zwei Achtelfinal-Teilnahmen in den letzten zehn Jahren (07/08 out gegen Chelsea, 09/10 gegen Bordeaux) waren dabei aber das Höchste der Gefühle. In diesem Jahr wäre selbst Rang drei und der Sprung in die Europa League ein Erfolg.

Team Eberle Karper Prantl Santner Nister
Porto 2 1 1 2 2
Kiew 3 3 3 3 3
PSG 1 2 2 1 1
Zagreb 4 4 4 4 4

Man 2 watch:

Seine großartige letzte Saison war ein entscheidendes Puzzle-Teil für den Meistertitel des HSC Montpellier. Nun muss Younes Belhanda unter Beweis stellen, dass er trotz seiner Jugend - der französisch-marokkanische Doppelstaatsbürger zählt erst 22 Lenze - bereits die nötige Konstanz hat, um eine weitere Saison auf höchstem Niveau zu absolvieren. Eine besondere Herausforderung besteht nicht nur durch die Mammut-Aufgabe Champions League, sondern auch darin, nach dem Abgang von Olivier Giroud eine noch größere Last der Verantwortung zu tragen. In der Spielzeit 2011/12 steuerte Belhanda 16 Scorer-Punkte (12 Tore/4 Assists) bei, nun will er auch in der Königsklasse des Vereinsfußballs mit Toren und Vorlagen glänzen.

Historisches:

Das Aufeinandertreffen zwischen dem FC Arsenal und dem FC Schalke ist wahrlich kein traditionelles, doch wahre Champions-League-Experten erinnern sich bestimmt noch an die Saison 2001/02, als beide erstmals in die selbe Gruppe gelost wurden. Im Hinspiel gelang zwar Marco van Hoogdalem Schalkes erstes CL-Tor überhaupt, nach 90 Minuten standen die "Knappen" dennoch mit leeren Händen da, sie unterlagen auswärts mit 3:2. Das Rückspiel war für beide ein Schaulaufen, war doch der eine Kontrahent bereits fix eine Runde weiter (Arsenal) und der andere bereits draußen (Schalke). Historisch war das Spiel trotz allem: Der 3:1-Erfolg der Schalker bedeutete deren ersten Heimsieg in der Königsklasse.

Fabian Santner/Christoph Nister

 

Seid ihr mit den Tipps der LAOLA1-Redakteure einverstanden? Wen seht ihr in der K.o.-Phase?

Team Eberle Karper Prantl Santner Nister
Arsenal 1 1 2 1 1
Schalke 2 2 1 3 2
Olympiakos 3 4 3 4 4
Montpellier 4 3 4 2 3