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Wunschelf und Kaderbewertung RB Salzburg

Wunschelf und Kaderbewertung RB Salzburg


Ricardo Moniz wollte einen offensiven Mittelfeldspieler. Er bekam ihn.

Ricardo Moniz wollte einen Stürmer. Er bekam ihn.

Nun steht Salzburgs Cheftrainer ein hochkarätiger Kader zur Verfügung, der fast keine Wünsche mehr offen lässt.

Außerdem sind mit Douglas und Mendes da Silva zwei absolute Leistungsträger nach langen Verletzungspausen wieder endgültig genesen.

Ein beinharter Kampf um die Stammplätze ist bei den „Bullen“ daher garantiert.

LAOLA1 nimmt den Kader von Red Bull Salzburg genau unter die Lupe:

 

TOR:   

Die Entscheidung, wer im Frühjahr die Nummer eins ist, hat Moniz im Prinzip schon im Herbst getroffen. Der Niederländer nahm Eddie Gustafsson nach der bittersten Schwächephase in der Ära Red Bull (sieben Spiele ohne Sieg) aus dem Kasten und schenkte Alexander Walke das Vertrauen. Und der Deutsche rechtfertigte dieses Vertrauen mit Leistung. Der 28-Jährige ließ sich nichts zu Schulden kommen und kassierte in den sechs Spielen (vier Liga-, zwei EL-Partien), in denen er zwischen den Pfosten stand, keine Niederlage. „Daher wäre es unfair, wenn Alex nicht einen kleinen Bonus hätte“, gesteht Moniz. Gustafsson muss sich wohl oder übel mit der Ersatzrolle anfreunden. Als Nummer drei steht Juniors-Goalie Niclas Heimann (20) im Kader, der Salzburg am Ende der Saison wohl verlassen wird.

LAOLA1-Bewertung: Gustafsson konnte nach seiner schweren Verletzung nie mehr an die Form vergangener Tage anschließen, außerdem ist der Schwede schon 35. Walke hat nicht nur im Herbst, sondern auch schon in Deutschland bewiesen, dass er ein exzellenter Schlussmann ist. Ihm gehört bei Salzburg die Zukunft.

 

ABWEHR:

Während auf den Außenpositionen eigentlich Bedarf bestünde, hat Moniz in der Innenverteidigung die Qual der Wahl. Der 47-Jährige wird aber wohl auf jenes Duo setzen, das gegen Ende der Hinrunde am besten funktionierte: Martin Hinteregger und Douglas da Silva. Bei Verletzungen oder Sperren hat der RBS-Coach auch noch Kaliber wie Ibrahim Sekagya oder Petri Pasanen, beide immerhin Kapitäne ihrer Nationalmannschaften, in der Hinterhand. Zudem würde Franz Schiemer am liebsten in der Mitte spielen, der ÖFB-Teamspieler wird jedoch vermutlich rechts zum Zug kommen, da Moniz einen Platz für ihn sucht. Stefan Hierländer, im Herbst Salzburgs rechter Außenverteidiger, ist erster Ersatzmann. Christian Schwegler sieht dagegen so wie Andreas Ulmer auf links wenig Land. Dort wird wohl Dusan Svento spielen, weil Moniz auf den Slowaken nicht verzichten will, seine angestammten Positionen aber besetzt sind. Chema Anton ist für die Profis kein Thema mehr – wenn, dann maximal als Dolmetscher für Soriano.

LAOLA1-Bewertung: In der Innenverteidigung ist Salzburg für österreichische Verhältnisse überdurchschnittlich gut besetzt. Dafür krankt es an den Außenpositionen. Notlösungen wie Svento, Schiemer oder Hierländer sind für die Ansprüche von Salzburg nicht gut genug. Im Sommer muss definitiv nachgebessert werden.


MITTELFELD:

Auch im Mittelfeld herrscht ein dichtes Gedränge. Je nach System sind vier bis fünf Plätze zu vergeben. Wobei Christoph Leitgeb und Leonardo unabhängig von der Formation als Fix-Starter anzusehen sind. Beide stehen in Moniz‘ Gunst ganz oben. Genauso wie Gonzalo Zarate, der die „Bullen“ nun doch nicht verlassen dürfte. Der Argentinier wird wohl, so wie im Herbst, die linke Seite beackern. Sein Pendant auf rechts heißt Jakob Jantscher, der zuletzt immer besser in Fahrt kam. Youngster Georg Teigl (20) muss sich weiter hinten anstellen, zumal auch Dusan Svento für den linken Flügel ein Kandidat wäre. Für die Sechser-Position besitzt David Mendes da Silva die besten Karten. Der Niederländer könnte, so er endlich einmal verletzungsfrei bleibt, der lang ersehnte Stabilisator werden. Schlechte Aussichten auf ein Stammleiberl haben Rasmus Lindgren und Simon Cziommer, wobei Zweiterer immerhin zu Kurzeinsätzen kommen könnte. Interessant ist auch, wie oft Moniz seinen neuen Brasilianer Cristiano da Silva spielen lässt. Der 25-Jährige ist vorerst aber nur als Backup für Landsmann Leonardo vorgesehen.

LAOLA1-Bewertung: Qualität und Quantität lassen keine Wünsche offen – selbst wenn Zarate doch noch nach Russland (Transferfenster bis 10. März geöffnet) gehen sollte. Es besteht eher die Gefahr, dass viele Ersatz-Spieler unzufrieden werden und für schlechte Stimmung sorgen könnten.


STURM:

Mit Jonathan Soriano hat Moniz seinen absoluten Wunschspieler nach Salzburg gelotst. Der Spanier kommt vom großen FC Barcelona, wenngleich er dort überwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. Dass er aber über genügend Qualität verfügt, hat der 26-Jährige bereits in der Vorbereitung (zwei Tore, ein Assist) bewiesen. Der Spanier könnte den verletzten Alan endlich vergessen machen. Lässt Moniz sein Team gegen schwächere Gegner in einem 4-4-2-System auflaufen, stürmt neben Soriano Stefan Maierhofer. Der 2,02m-Hüne ist nicht nur Salzburgs bester Torjäger (neun Treffer), sondern auch Führender in der Torschützenliste. Im bevorzugten 4-1-4-1- bzw. 4-2-3-1-System hat der „Lange“ jedoch keinen Platz, weil Leonardo als hängende Spitze gesetzt ist.

LAOLA1-Bewertung: Die Lücke, die Alans Fehlen aufriss, sollte durch Soriano geschlossen werden können. Außerdem verfügen die Salzburger mit Maierhofer über einen zusätzlichen Trumpf, sollte es spielerisch nicht funktionieren. Der Angriff mag zwar nominell unterbesetzt erscheinen, allerdings können auch Zarate und Leonardo an vorderster Front agieren.

Kurt Vierthaler

Anmerkung: Wie schon im Herbst gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.