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Saisonvorschau: SV Mattersburg

Saisonvorschau: SV Mattersburg

Neue Saison, altes Bild.

Der SV Mattersburg bleibt seiner Linie treu. Das Zauberwort heißt Kontinuität.

Im Burgenland wird auf Altbewährtes gesetzt. Angefangen bei Trainer Franz Lederer, der seit 2005 im Amt ist, bis hin zum Kader.

Der Stamm der Mannschaft ist mittlerweile seit einigen Jahren beisammen, wurde nur punktuell verstärkt (Wunschelf & Kaderbewertung).

Bereits im abgelaufenen Spieljahr haben Seidl und Co. spielerische Fortschritte gemacht. Dieser Trend soll fortgesetzt werden.

„Wir haben seit 2008 einen permanenten Umbruch und eine Verjüngung der Mannschaft durchgezogen. Die Gesichter sind die gleichen, sie sind nur erwachsener, reifer und noch mehr an die Bundesliga gewöhnt. Deswegen wollen wir heuer den nächsten Schritt machen und zeigen, dass mehr drinnen ist, als in den letzten Jahren“, erklärt Lederer.

Über kurz oder lang, soll daher wieder an den Europacup-Plätzen geschnuppert werden. „Primär wollen wir heuer einfach nach oben schielen. Die Mannschaft hat im Frühjahr gezeigt, dass sie Qualität hat.“

Die Defensiv-Probleme der letzten Jahre wurden in den Griff bekommen, als nächstes will der SVM-Chefcoach die Offensive verbessern: „Dort wollen wir noch unberechenbarer und effizienter werden.“

LAOLA1 hat die große Saisonvorschau für den SV Mattersburg:



SHOOTINGSTAR:

Christian Gartner: Der 18-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs hat bereits letzte Saison eine Talentprobe abgegeben und bei seinen vier Bundesliga-Einsätzen nicht nur mit einem Treffer gegen Ried geglänzt. Gartner, der sich im zentralen Mittelfeld daheim fühlt, ist ein Versprechen für die Zukunft und ist ein weiteres Beispiel für die gute Jugend-Arbeit im Burgenland. Der Ex-U17-Teamkapitän wird heuer bestimmt noch mehr Liga-Luft schnuppern.


UNTER DRUCK:

Michael Mörz: Der Zahn der Zeit scheint langsam aber doch am 32-Jährigen zu nagen. Zwar brachte es das SVM-Urgenstein in der vergangenen Saison auf 31 Einsätze, wurde dabei aber 15 Mal ein- und 10 Mal ausgewechselt. Mörz konnte seit der Nicht-Berücksichtigung für den EURO-2008-Kader nicht an alte Glanzzeiten anschließen, auch heuer droht dem Mittelfeldmann wohl nur eine Jokerrolle.


STAR:

Patrick Bürger: – Was wäre der SVM ohne seinen Stürmer? Bürger war in den letzten Jahren praktisch die Lebensversicherung der Burgenländer. Seine Tore hatten maßgeblichen Anteil am jeweiligen Klassenerhalt. Als Belohnung wurde der 25-Jährige, der noch bis Saisonende unter Vertrag steht, zuletzt auch von Teamchef Marcel Koller ins ÖFB-Team einberufen. Er gilt als bestes Pferd im Stall und hat sich auch definitiv bereits für höhere Aufgaben qualifiziert.



Viel wird auch diesmal nicht auf die Verantwortlichen zukommen. Der Klub ist wirtschaftlich gut aufgestellt und gilt generell als gut geführt. Die Vereins-Philosophie lässt aber sowieso nicht viele Spekulationen zu. Den Medien ist der SVM meistens  nur eine Randnotiz wert. Auch, weil es kaum Infos gibt. Es wird erst etwas kommuniziert, wenn es fix ist. Eine durchaus vertretbare und erfolgreiche Strategie, wie der jüngste Coup mit der Verpflichtung von Florin Lovin zeigt. Dass der Rumäne in Mattersburg landet, war doch für viele überraschend. Kein Geheimnis macht Trainer Franz Lederer daraus, wenn es darum geht, einen Spieler wieder einmal gewinnbringend zu verkaufen. Besonders begehrt waren zuletzt Manuel Seidl und Patrick Bürger. Beide verfügen noch über einen Vertrag bis 2013. Um jeden Preis will Big-Boss Martin Pucher seine zwei heißesten Transferaktien nicht ziehen lassen – umsonst aber auch nicht. In diesem Fall ist guter Rat teuer.

Das sagen unsere Facebook-User: Wir haben unsere Facebook-User befragt, welche Platzierung Mattersburg in der kommenden Saison erreicht. Mehr als die Hälfte sind der Meinung, dass die Burgenländer dem Abstieg erneut knapp entkommen.

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MANAGER-SCHNÄPPCHEN

MANAGER-SCHNÄPPCHEN

Marvin Potzmann: Der 18-Jährige hat sich im Frühjahr zunehmend in die Startelf gespielt und seine Aufstellung auch mit guten Leistungen und zwei Toren gerechtfertigt. Und wie es aussieht, wird ihm Trainer Lederer auch weiterhin das Vertrauen schenken. Und für 6,60 Mio. ist der Burgenländer bereits zu haben.

 

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DER SV MATTERSBURG SCHAFFT ES IN DEN EUROPACUP

PRO - Ein Kommentar von Martin Wechtl

Warum nicht! Heuer reicht schon Platz fünf für einen internationalen Startplatz. Dieser Endrang ist den Burgenländern auch durchaus zuzutrauen. Gelingt ein guter Saisonstart, ist alles möglich. Mit den Erfolgen steigt das Selbstvertrauen und der Respekt der Gegner. Dass der SVM Qualität besitzt, hat bereits das Frühjahr gezeigt. Mit Bürger, Naumoski und Seidl verfügt man über ein starkes  Offenisv-Trio, Lovin ist definitiv eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld und die Abwehr scheint gefestigt. Darüber hinaus ist die Truppe von Franz Lederer über Jahre eingespielt – ein durchaus wichtiger Faktor, wenn man bedenkt, dass etliche Kontrahenten erst ihre zahlreichen Neuverpflichtungen integrieren müssen. Der SV Mattersburg ist für mich ein überdurchschnittlich gutes Bundesliga-Team. Ergo wird bei einer Liga von zehn Teams mindestens der fünfte Platz herausspringen.

CONTRA - Ein Kommentar von Kurt Vierthaler

Natürlich ist ein fünfter Platz in unserer Liga kein Ding der Unmöglichkeit. Aber bei allem Respekt vor Mattersburg - der wird sich in dieser Saison nicht ausgehen. Zuletzt wurden die Burgenländer 2007/08 Fünfter, damals standen allerdings noch Kaliber wie Christian Fuchs, Didi Kühbauer und Carsten Jancker im Kader. Seitdem belegte der SVM im Schnitt Rang acht (9,6,9,8). Warum sich das ausgerechnet heuer ändern sollte, erschließt sich mir nicht. Der Kader ist quasi ident, die Konkurrenz nicht schwächer geworden. Selbst ein Naumoski und Bürger in Überform können die Spiele nicht im Alleingang gewinnen. Für mich muss Mattersburg eher darauf achten, nicht in den Abstiegskampf gezogen zu werden. Fünf Mannschaften werden definitiv vor der Lederer-Truppe landen.



  • 181 – Diese Zahl steht gleich zweimal in Verbindung mit der Lederer-Elf. 181 Mal köpfelten die Burgenländer aufs Tor, 181 Mal gaben die Stürmer Torschüsse ab – in beiden Bereichen Liga-Topwert.
  • 408 – Respekt! Mattersburg ließ in der abgelaufenen Spielzeit lediglich 408 Torschüsse zu. Gemeinsam mit Rapid der beste Wert aller Vereine. Selbstverständlich war es auch für die Burgenländer seit der Zugehörigkeit zur Liga eine bis dahin nie erreichte Markte.
  • 770 – Keine andere Mannschaft der Bundesliga beging so viele Fouls wie Naumoski und Co. Wie schon in der Saison 10/11 führt der SVM die Kategorie „Fouls aktiv“ überlegen an.

DAS LAOLA1-FAZIT:

8, 5, 7, 3, 5, 9, 6, 9, 8 – so lauteten die abschließenden Tabellenplätze in den vergangenen Saisonen. Dass Mattersburg eher im unteren Tabellendrittel angesiedelt ist, ist augenscheinlich. Dass nach einer -  von der Platzierung gesehen - schlechten Saison eine Steigerung folgt, ist ebenfalls erkennbar. Nicht nur deswegen werden die Mattersburger im Spieljahr 2012/13 nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Die Mannschaft ist gereift, eingespielt und hat die Qualität für einen Platz im Mittelfeld. Trainer Franz Lederer leistet gute Arbeit – wie anhand von Spielern wie Farkas, Seidl und Höller zu sehen ist. Gelingt ein guter Saisonstart, bleiben Leistungsträger von Verletzungen und Sperren verschont, ist dem SVM in seiner zehnten Bundesligasaison sogar eine Europacup-Teilnahme zuzutrauen. Da bereits Rang fünf reicht, werden sie im EC-Rennen zumindest ein  ernsthaftes Wörtchen mitreden.

Martin Wechtl