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Pro & Contra: Tirol pfeift auf einen Bundesligisten

Pro & Contra: Tirol pfeift auf einen Bundesligisten


PRO

Man könnte tatsächlich fast den Eindruck bekommen, das Land Tirol würde keinen Wert auf einen Bundesligisten legen. Zumindest was die finanzielle Unterstützung betrifft.

Jahr für Jahr kämpft der FC Wacker Innsbruck um die Lizenz - die für das Spieljahr 2011/12 wurde erst in zweiter Instanz, und das auch nur unter Auflagen, erteilt.

Mit dem Sechs-Millionen-Euro-Budget rangieren die Schwarz-Grünen im hinteren Drittel - und das als Klub aus einer Landeshauptstadt. Lassen sich denn in einer 120.000-Einwohner-Stadt keine potenten Sponsoren finden?

Für einen Verein, der regelmäßig über 10.000 Fans ins Tivoli neu lockt?

Für einen Verein, der aus dem Konkurs von 2002 gelernt hat und mittlerweile solide wirtschaftet?

Für einen Verein, der vermehrt auf heimische Talente setzt und damit für eine hohe Idenifikation sorgt?

Politik und Wirtschaft sind gefordert, dem Traditionsklub künftig unter die Arme zu greifen. Es wäre schade, würde das sportlich solide Fundament zusammenbrechen, nur weil die Unterstützung fehlt.

Kurt Vierthaler

CONTRA

Wie bedauernswert die Innsbrucker doch nicht sind. Niemand will sie in der Bundesliga, schon gar nicht ihre eigenen Tiroler Landsleute…

Das ständige Gejammer nervt langsam, aber sicher. Tiroler Wasserkraft, Hypo Tirol Bank, Innsbrucker Kommunalbetriebe, Kaiser Bier, Bergbahnen Hochzillertal,… Ein Blick auf die Homepage des FC Wacker verrät: Da gibt es ja doch den ein oder anderen Sponsor aus der Region. Ganz so egal dürfte der Verein den Tirolern also doch nicht sein.

Freilich werden keine Unsummen hingeblättert. Doch auch andere Vereine sind in der Lage, mit eher bescheidenen Mitteln zu wirtschaften. Auch andere Vereine überleben ohne großartiger Unterstützung von Seiten der Politik – warum sollte die auch, hat die nicht eigentlich andere, wichtigere Aufgaben?

Spielerverträge vernünftig aushandeln, vor allem die Punkteprämien, die dem Klub 2010/11 ja fast zum Verhängnis wurden, und gelegentlich Talente verkaufen, dann geht sich das schon alles aus.

Denn eines sollte klar sein: Egal ist der FC Wacker in Tirol keinem. Ganz sicher nicht.

Harald Prantl