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Pro & Contra: Ried ist taktisch das beste Team der Liga

Pro & Contra: Ried ist taktisch das beste Team der Liga

PRO

Die Rieder und ihr 3-3-3-1-System – ein Unikat in der Liga. Aber die Art und Weise der Umsetzung der Idee von Trainer Paul Gludovatz zeigt, dass Ried taktisch das beste Team in der Liga ist.

„Dieses System braucht intelligente Spieler“, weiß Thomas Schrammel.

Der Neo-Rapidler war eine der Schlüsselfiguren in diesem Konzept, das in erster Linie wiefolgt funktioniert: In der Defensivbewegung wird aus der Dreierkette hinten eine Fünferkette.

In der Offensive schalten sich die Außenspieler der zweiten Kette in die Vorwärtsbewegung maßgeblich mit ein.

Freilich brauchen diese Spieler auch eine Lunge wie ein Pferd, aber das ist im modernen Fußball ohnehin unabdingbar.

Ried ist auch deshalb das taktisch beste Team der Liga, weil sie die Gegner mit diesem System seit Jahren narren. Denn die Innviertler praktizieren dieses System nicht erst seit 2010, nicht erst seit 2009 sondern schon seit 2008.

Sie bleiben trotz vermeintlich berechenbarem System unberechenbar und das ist dem Trainer-Duo Gludovatz/Schweitzer zu verdanken.

Einem Team so etwas beizubringen und dabei Erfolg zu haben, ist mehr als Beweis genug.

Bernhard Kastler

CONTRA

Paul Gludovatz kann man ohne Wenn und Aber in die Trainer-Kategorie „Schlauer Fuchs“ einordnen.

Das hat aber weniger mit seinen taktischen Fähigkeiten als vielmehr mit dem großen Geschick des Burgenländers in der sogenannten „psychologischen Kriegsführung“ zu tun.

Tief stapeln, hoch gewinnen – so lautet die eigentliche Taktik des 64-Jährigen. Nachzulesen auch in der LAOLA1-Vorschau.

„Wir beginnen bei Null!“, „Vom Cup-Sieg können wir uns nichts kaufen!“ „Wer weiß, ob ich nach sechs Runden überhaupt noch Trainer bin!“ Gludovatz macht das geschickt und mit System.

Der Erfolg gibt ihm Recht. Bestes Heim-Team der Liga. Einen Titel und Platz vier in der Tabelle gilt es zu verteidigen, aber davon will der sympathische Tiefstapler, der sich doch so gerne an Fakten hält, wieder einmal nichts hören und wissen.

Aber Fakt ist, dass der langjährige ÖFB-Nachwuchs-Teamchef ein Händchen für junge Spieler hat, die für ihn durchs Feuer gehen und heiß darauf sind, das Sprungbrett Ried für sich zu nützen.

Fakt ist auch, dass Manager Stefan Reiter ein sensationelles Händchen für neue Spieler hat, die in den meisten Fällen sofort oder ziemlich schnell „einschlagen“.

In Ried stimmen schon seit längerem viele Faktoren, die allesamt wichtig sind für die Erfolge der Innviertler. Die Taktik spielt da im Vergleich zu vielen anderen Dingen aber nur eine untergeordnete Rolle.

Stephan Schwabl