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Weil Feldüberlegenheit alleine nicht ausreicht

Weil Feldüberlegenheit alleine nicht ausreicht

Konstanz ist der Austria Sache nicht.

Nach dem deutlichen 3:0-Derbysieg ist der violette Motor in der Meisterschaft gehörig ins Stocken geraten.

Zuerst eine 2:4-Heimniederlage gegen Aufsteiger Admira, nun ein mageres 1:1 in Wiener Neustadt.

Erinnerungen an die Vorsaison

So mancher Spieler fühlt sich an die abgelaufene Spielzeit erinnert.

Marko Stankovic etwa. Der Mittelfeldspieler meint: „Da gibt es eine schöne Parallele zur vergangenen Saison: Damals haben wir gegen Ried verloren, gegen Kapfenberg X gespielt und gegen Innsbruck verloren.“

„Am Ende haben uns zwei, drei Punkte zum Titel gefehlt. Das hat uns irrsinnig geärgert, vor allem, weil wir im April ausgelassen haben. Wenn man aber genau nachdenkt, haben uns diese Punkte vom Saisonstart gefehlt.“

"Haben uns drei Punkte ausgerechnet"

Auch Trainer Karl Daxbacher ist bewusst: „Wir haben uns hier drei Punkte ausgerechnet. Diese verlorenen Punkte kann man sich nur sehr schwer wieder zurückholen.“

Manuel Ortlechner stößt ins selbe Horn: „Unser Anspruch ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Aber das gelingt eben nicht immer. Es ist bitter, dass wir hier nicht mit drei Punkten nach Hause fahren.“

Feldüberlegenheit alleine ist zu wenig

Dabei waren die Veilchen in Niederösterreich klar feldüberlegen, was 63,5 Prozent Ballbesitz beweisen.

Ortlechner nahm diesbezüglich seine Mitspieler und sich selbst in die Kritik: „Du probierst, probierst und probierst, aber es schaut kein Tor heraus. Irgendwann fehlt dann einfach das Erfolgserlebnis. Wenn A bis Z nicht ein Schäufchen dazu geben, gewinnt man solche Spiele nicht.“

Kritik am Schiedsrichter

Darüberhinaus fanden die Austrianer auch in Referee Oliver Drachta einen Schuldigen. „Bei der Attacke von Schicker gegen Barazite hätte ich einen Elfmeter gesehen, vor dem Gegentor war es für mich kein Foul“, monierte der Coach.

Stankovic fand ebenfalls harte Worte: „Ich habe ihn früher als Schiedsrichter geschätzt, mittlerweile sehe ich ihn nur noch als Selbstdarsteller.“

"Charkiw um zwei Klassen stärker"

Nun wollen die Violetten diesen neuerlichen Rückschlag schleunigst abhaken. Denn bereits am  Donnerstag steht der Auftakt in die Gruppenphase der Europa League auf dem Programm.

Und Metalist Charkiw ist ein anderes Kaliber als die Wr. Neustädter, wie Daxbacher weiß: „Die Mannschaft aus der Ukraine ist sicher um zwei Klassen stärker. Diesmal werden wir verteidigen müssen.“

Angesichts der Ideenlosigkeit der violetten Offensiv-Abteilung in Niederösterreich vielleicht gar nicht so schlecht…


Harald Prantl/Patricia Kaiser

Viel daraus gemacht haben die Wiener aber nicht. „Sicher hatten wir ein spielerisches Übergewicht. Was zählt, sind aber die Tore und die Chancen. Es ist uns nicht gelungen, viele Torchancen zu kreieren. Spielerisch hat es oft ganz gut ausgesehen, aber leider nur bis zum Sechzehner“, analysierte Ortlechner.

Stankovic sah es ähnlich: „Unsere Leistung war nicht berauschend. Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber der letzte Pass ist einfach nicht gekommen.“

Ortlechners Selbstkritik

Abermals hatte der FAK mit einem Team, dessen Spiel sehr defensiv ausgerichtet war, so seine Probleme. „Gegen Mannschaften, die komplett das eigene Tor verrammeln, ist es sehr schwierig“, gab Daxbacher zu verstehen.