news

"Wir sind erwachsener geworden"

Alle guten Dinge sind für Salzburg vier. Zumindest, wenn es um Mattersburg geht.

Im vierten Saisonduell klappte es gegen den Nachzügler doch noch. Mit dem 1:0 (0:0) im Pappelstadion konnten die Mozartstädter die Burgenländer erstmals in dieser Spielzeit besiegen.

Somit haben die „Acht Tage der Wahrheit“ für Salzburg gut begonnen.

Der Erfolg beim „Angstgegner“ war der nächste große Schritt Richtung Titel. Am Dienstag soll in Hartberg der erste Cup-Finaleinzug in der Red-Bull-Ära erfolgen, am kommenden Sonntag beim Tabellenzweiten Rapid der Grundstein für die Meisterschaft gelegt werden.

„Dann wäre es ein gutes Spiel gewesen“

Die Leistung beim Kick bei sommerlichen Bedingungen (Trinkpause in Minute 25) konnte noch eher der Kategorie "So wird man Meister" zugeschrieben werden, versäumten es die Gäste doch, den Sack zuzumachen und hatten nach der Pause bei den raren Möglichkeiten der Hausherren auch ein wenig Glück.

"Wenn wir zwei oder drei Tore machen, dann war es ein gutes Spiel, so war es bis zur letzten Minute eine kampfbetonte Partie. So gesehen haben wir uns das Leben auch selbst schwer gemacht", resümierte Stefan Maierhofer, dessen Kumpel Jakob Jantscher den Sieg mit seinem Goldtor fixierte.

Zum vierten Mal en suite traf der offensive Mittelfeldspieler in einem Ligaspiel, doch der Führende der Torschützenliste blieb bescheiden: "Es ist natürlich positiv für mich, aber ich muss das Lob an die Mannschaft weitergeben, die 90 Minuten kämpferisch eine sehr gute Partie ablieferte. Es ist gut, dass wir als Team auftreten."

Sein Trainer Ricardo Moniz freute sich in erster Linie darüber, den Bann gegen die Burgenländer gebrochen zu haben.

"Der Sieg ist für die Mannschaft sehr schön, schließlich haben wir uns hier immer sehr schwer getan. Es war heute ein verdienter Sieg, die Chancenauswertung muss natürlich besser werden“, weiß der 47-Jährige, dessen Spieler zwar weniger Torschüsse abgaben (8:12), aber die hochkarätigeren Chancen ausließen.

„Haben wirklich Schritte gemacht“

Die Mannschaft des Niederländers, die im Herbst in ähnlichen Situationen oft noch umfiel, bringt nun auch in engen Partien den Sieg nach Hause und ist seit 3. März (0:1 zu Hause gegen Mattersburg) ungeschlagen.

"Wir spielen es bis zur letzten Minute sehr konzentriert und lassen wenige Chancen zu. In brenzligen Situationen haben wir Alexander Walke hinten, der aktuell eine überragende Form hat. Es ist im Saisonfinish sehr wichtig, dass die Mannschaftsleistung vom ersten bis zum 25. Spieler passt. Das ist aktuell der Fall“, erklärte Maierhofer.

Auch Moniz erkennt dahin Verbesserungen.

"Wir haben wirklich Schritte gemacht. Wenn ich es mit dem Jahr zuvor vergleiche, ist es doch eine andere Mannschaft, andere individuelle Spieler, wir sind erwachsener geworden“,  so der Coach, der wohl bald wieder auf den verletzt ausgeschiedenen Franz Schiemer (Moniz: „Nicht so schlimm“) bauen kann.

„Denken jetzt nur an Hartberg“

Salzburg kommt es im Frühjahr sichtlich entgegen, dass im Gegensatz zum Herbst die Dreifachbelastung wegfällt.

„Es vergessen auch viele, dass nun keine Europa League zu spielen ist, in der viel Druck zu bewältigen ist, weil du dich erst qualifizieren musst. Die Belastung ist nicht so extrem wie im Herbst. Wir haben jetzt die Chance auf zwei Titel, wir sind aber noch lange nicht da."

Am Sonntag folgt in Hütteldorf der Liga-Gipfel bei Rapid. Doch dazwischen wartet eben noch Hartberg.

"Bei allem Respekt vor Rapid, den ich habe, aber wir denken jetzt nur an Hartberg, um ins Finale zu kommen. Das wird ein schwieriges Spiel“, hält Moniz klipp und klar fest.

Doch wer den „Angstgegner“ endlich besiegt, sollte auch mit dem abgeschlagenen Schlusslicht der Ersten Liga letztlich keine Probleme haben. Vor allem der Titelanwärter Nummer eins, Salzburg.

„Acht Tage der Wahrheit“ – Fortsetzung folgt.

 

Bernhard Kastler