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Nicht himmelhochjauchzend, nicht zu Tode betrübt

Nicht himmelhochjauchzend, nicht zu Tode betrübt

Schon nach 30 Sekunden konnte man erahnen, wer im Spitzenspiel die besseren Aussichten auf einen positiven Ausgang hat.

Offenbar motiviert von einer würdigen Kulisse – 19.500 Zuschauer fanden den Weg in die Bullen-Arena – startete Gastgeber Salzburg überfallsartig.

Rapid-Verteidiger Michael Schimpelsberger wurde mit aggressivem Pressing zu einem Schnitzer gezwungen, den RBS-Spielmacher Cristiano beinahe zum frühen 1:0 ausgenützt hätte.

„Wir waren einfach dran“

„Wir wollten Rapid ‚fressen‘, aber das haben wir uns auch gegen andere Mannschaften schon öfters vorgenommen. Leider hat es selten funktioniert. Zum Glück hat es jetzt geklappt“, strahlte Youngster Georg Teigl.

Salzburg war zwar nicht wie am Mittwoch gegen Wacker drückend überlegen, aber doch immer den einen Schritt schneller.

„Wir waren heute einfach dran, das hat jeder gesehen. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute ein ordentliches Spiel gemacht“, analysierte Torhüter Alexander Walke.

Rapid kam kaum ins Spiel

Und die Rapid-Spieler konnten nach dem 1:3 auch nicht wirklich widersprechen.

Kapitän Steffen Hofmann: „Wir haben uns sehr schwer getan, weil Salzburg ein gutes Spiel gemacht hat.“

Verteidiger Harald Pichler: „Salzburg hat den Ton angegeben, wir sind daher schwer ins Spiel gekommen.“

Rückkehr an die Spitze

Für die Hütteldorfer hatte die erste Niederlage nach 13 ungeschlagenen Spielen auch den bitteren Nebeneffekt, dass Salzburg nun die Tabellenführung innehat.

Erstmals seit der 9. Runde, seit Ende September, lachen die „Bullen“ wieder von der Spitze.

„Wir haben lange darauf hingearbeitet, wieder ganz oben zu stehen. Ich denke, wir sind verdient Tabellenführer“, meinte Teigl.

Walke hingegen relativierte den ersten Platz ein bisschen. Natürlich sei der Blick auf die Tabelle schön, „aber jetzt zählt es nicht. Zählen tut es nach dem letzten Spieltag.“

Kein Zweikampf

Die Tatsache, dass nach der 24. Runde noch nie ein Meister gekürt wurde, beruhigte auch Rapid-Trainer Peter Schöttel.

„Natürlich wirft uns die Niederlage etwas zurück, aber nicht um. Das Rennen ist weiter völlig offen. Salzburg ist aufgrund der Möglichkeiten sowieso immer der Gejagte.“

Hofmann wollte den Titelkampf auch nicht als Duell zwischen Salzburg und Rapid sehen. Ein Blick auf die Tabelle gibt ihm dabei Recht.

„Es ist alles so eng, es sind noch so viele Runden zu spielen. So viele Mannschaften mischen oben mit, da kann man nicht von einem Zweikampf sprechen.“

"Wenn wir gut spielen, kommt das Ergebnis von alleine"

Salzburg-Coach Ricardo Moniz ist es ohnehin egal, ob seine Mannschaft der Jäger oder Gejagte ist.

„Mein Ziel ist es, dass wir langfristig gut Fußball spielen und Spielerpersönlichkeiten entwickeln. Wenn wir gut spielen, kommt das Ergebnis von alleine.“

Das 3:1 gegen Rapid war das beste Beispiel dafür.

Kurt Vierthaler