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"Die Freude hält sich in Grenzen"

Abstiegskandidat?

Vor Meisterschafts-Start galt Wiener Neustadt als Absteiger Nummer eins. 19 Runden später kann davon definitiv nicht mehr die Rede sein.

Die Niederösterreicher überwintern nach dem 1:0-Erfolg in Mattersburg mit zwölf Punkten Vorsprung auf Schlussschlicht Kapfenberg am achten Tabellenplatz. Zur Spitze fehlen lediglich zehn Zähler.

„Mit den drei Punkten sind wir sehr zufrieden, wir hatten schon Spiele wo wir besser waren, wo wir keine Punkte mitgenommen haben“, war Trainer Peter Stöger angesichts der Tabellenkonstellation gut gelaunt.

„Ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk, wir freuen uns über den Erfolg“, ergänzte Torhüter Jörg Siebenhandl.

„Wir haben das Glück erzwungen“

Dass der Sieg  glücklich zustande kam, wollte niemand verneinen.

 „Ich denke, heute hat der Glücklichere gewonnen. Wir haben das Glück erzwungen und somit ist der Sieg verdient. Es war sehr schwierig, wir haben nicht das gespielt, was wir können. Wir sind nicht in die Halbpositionen gekommen und nicht in die Tiefe gegangen“, erklärte Tomas Simkovic, der in der 87. Minute den entscheidenden Treffer erzielte, gegenüber LAOLA1.

„Ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen. Wir nehmen die Punkte aber sehr gerne mit“, gestand auch Willi Evseev.

Friesenbichler-Verletzung trübt gute Laune

Einzig die schwere Verletzung von Günter Friesenbichler trübte die gute Laune. Der Stürmer erlitt in der Nachspielzeit im Luftduell mit Alexander Pöllhuber einen Oberkiefer- und Jochbeinbruch. Der 32-Jährige wurde bereits am Sonntag operiert.

Daniel Wolf konnte den „Derbysieg“ daher nicht wirklich genießen. „Die Freude hält sich nach dem Unfall von Friesenbichler in Grenzen. Ich hoffe, Friesi ist bald wieder fit und kann mit uns eine gute Vorbereitung machen.“

Auch Stöger zeigte sich geschockt. “Es ist sehr bitter, dass so etwas genau jetzt passiert. Es gibt immer ein bisschen mehr als drei Punkte und es tut mir dann immer sehr weh, wenn so etwas passiert.“

Lederer hadert

Während Neustadt also mit einem lachenden und weinenden Auge die Heimreise antrat, haderte SVM-Coach Franz Lederer mit dem Spielausgang.

„Meiner Meinung nach hat sich heute keiner einen Sieg und keiner eine Niederlage verdient. Wir sind aber selber schuld, dass wir die Partie noch verloren haben. Wir haben leider zu brav gespielt und keinen permanenten Druck aufgebaut“, so der Burgenländer.

Speziell das Gegentor brachte den 48-Jährigen auf die Palme. „Es tut schon weh, wenn man durch den einzigen Neustädter Torschuss nach der Pause verliert. So etwas holt uns dorthin zurück, wo wir eigentlich geglaubt haben, dass wir nicht mehr sind.“

Aktuell rangieren die Burgenländer am vorletzten Tabellenplatz – der Vorsprung auf den KSV beträgt sieben Punkte. Angst und bange muss aber keinem in Mattersburg sein, denn wie ein Absteiger agiert derzeit nur Kapfenberg…

Patricia Kaiser/Martin Wechtl