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Kogler: "Ich würde mich schämen"

Kogler:

Wacker-Coach Walter Kogler war nach dem turbulenten 2:2 bei der Wiener Austria aufgebracht wie selten zuvor

Nicht der späte Ausgleich durch Zlatko Junuzovic (94.), sondern die Leistung des Schiedsrichtergespanns brachte den 43-Jährigen auf die Palme.

„Nicht ich sollte Fragen über das Match beantworten, sondern der Unparteiische. Er sollte seine Leistung erklären.“

Tatsächlich erwischte Dominik Ouschan keinen guten Tag. Denn  der Vorarlberger schaffte es, dass auch die Veilchen nach Spielende „brennheiß“ waren.

„Das war eine Frechheit“, schimpfte der sonst so ruhig wirkende AG-Vorstand Markus Kraetschmer im Kabinengang.

„Würde mich schämen“

Der 27-jährige Referee brachte dank fragwürdiger Entscheidungen viel Hektik in ein an und für sich faires Spiel und sorgte für eine hitzige Schlussphase.

Höhepunkt war ein umstrittener Elfmeter für die Violetten beim Stand von 1:2 in der 90. Minute, nachdem Nacer Barazite Marco Kofler aus kurzer Distanz an die Hand schoss.

Dass Safar den Strafstoß parierte, ging im Trubel beinahe unter, denn kurz vor der Ausführung wurde der Wacker-Trainer auf die Tribüne verbannt.

„Ich habe dem Schiedsrichter mitgeteilt, dass ich mich schämen würde, wenn ich so pfeifen würde“, begründete Kogler seine Verbannung.

„Nie und nimmer Elfmeter“

„Der Elfmeter von Barazite war nie und nimmer ein Elfmeter. Es gibt aber genug solche Entscheidungen in unserer Bundesliga. Beim Spiel zwischen der Admira und Rapid war es genau das gleiche, wobei ich der Meinung bin, dass man so etwas normalerweise nicht pfeifen dürfte“, war sich Karl Daxbacher sicher. Und der FAK-Coach gestand: „Wenn der Schiedsrichter bei der Attacke von Manuel Ortlechner an Peter Hackmair Elfer gibt, können wir uns auch nicht beschweren.“

Kogler war so erbost über den Elfer-Pfiff, dass er eine Trinkflasche aufs Feld kickte und vor dem vierten Offiziellen mit einem Geldschein wedelte.

"Ich wollte damit meinen Ärger darüber ausdrücken, dass der Schiedsrichter für so eine Leistung auch noch bezahlt wird. Am wenigsten Druck hat der Schiedsrichter, für den ist es ein Hobby, das bezahlt wird, und morgen geht er wieder seinem Beruf nach. Dementsprechend hat er auch gepfiffen. Wir hätten bei 2:1 beim Foul von Ortlechner an Hackmair einen Elfer bekommen müssen, außerdem war der Ball vor dem 2:2 schon über der Linie“, berichtete der Kärntner.

Kogler fordert Abschaffung des 4. Offiziellen

Andreas Feichtinger (4. Offizieller) war Kogler schon länger ein Dorn im Auge. „Diese Funktion gehört ersatzlos gestrichen“, forderte der Ex-Internationale.

„Der vierte Offizielle macht sich nur wichtig, bringt unnötige Unruhe ins Spiel. Er ist nur darauf bedacht, etwas Negatives über die Trainer zu berichten. Wenn der Ball dann neben ihm schon im Out ist, macht er den Schiedsrichter darauf nicht aufmerksam“, so Kogler.

Bezeichnend dafür sei der vergebene Elfmeter gewesen. Als Barazite bereits bei der Ausführung war, wurde er von Schiri Ouschan zurückgepfiffen, weil dieser via Headset von Feichtinger benachrichtigt wurde, dass Kogler auf die Tribüne gehört.

„Das ist doch Wahnsinn“

„Das ist doch Wahnsinn. So etwas stört die Konzentration. Der Schiedsrichter hätte die Situation auch nach dem Strafstoß auflösen können“, ärgerte sich Daxbacher, der jedoch im Sinne der Fairness froh war, dass der Ausgleich nicht aus dem Elfmeter gefallen ist.

„Das Ergebnis geht grundsätzlich in Ordnung. Austria ist eine starke Mannschaft. Nur das Drumherum hat eben nicht gepasst. Wir fahren jetzt sechseinhalb Stunden nach Hause und solche Entscheidungen nagen einfach. Und wenn auch die Austria über die Schiedsrichter-Leistung hadert, sagt das alles aus“, so Kogler abschließend.

Martin Wechtl/Harald Prantl