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Lexa: "Wir hätten gewinnen müssen"

Lexa:

Markus Hammerer schlägt einen Haken nach links und taucht plötzlich alleine vor Christian Gratzei auf. Der 22-Jährige will den Ball im rechten Eck versenken, doch ein toller Reflex des Sturm-Torwarts verhindert die Führung der SV Ried.

Diese Situation war bezeichnend für das Auftaktspiel des Innviertler Cup-Siegers in der neuen Bundesliga-Saison. Speziell in der ersten Hälfte war die als Außenseiter gehandelte Truppe von Trainer Paul Gludovatz gegen den Meister klar überlegen, konnte ihr Chancenplus (11:1 Torschüsse nach 45 Minuten) aber nicht in Tore umwandeln.

Wenn man die Tore nicht macht, …

So bewahrheitete sich einmal mehr eine alte Fußballer-Weisheit: Wenn man die Tore nicht macht, bekommt man sie. Der Ex-Rieder Thomas Burgstaller (47.) bescherte den Gästen per Kopf eine mehr als glückliche Führung, die die Hausherren nur noch ausgleichen konnten (Thomas Reifeltshammer in der 63.).

Ein Umstand, der die Rieder nur zum Teil befriedigte. „Wenn uns jemand vor dem Spiel gesagt hätte, wir holen einen Punkt, hätten wir das angenommen“, so Torhüter Thomas Gebauer.

Man wüsste schließlich zu Beginn einer Saison nie genau, wo man steht, zudem hatte Sturm mit dem CL-Quali-Match gegen Videoton bereits ein Pflichtspiel absolviert. „Im Nachhinein ist es aber schade, dass wir nur einen Punkt gemacht haben.“

„Wir hätten gewinnen müssen“

Den verpassten Sieg will der deutsche Keeper jedoch nicht dem an diesem Tag fehlenden Torinstinkt seiner Mitspieler ankreiden, stattdessen hebt er die Leistung seines Gegenübers hervor. „Sturm muss sich bei Christian (Gratzei) bedanken, dass er die Mannschaft im Spiel gehalten hat.“

Routinier Stefan Lexa, der erst in der Schlussphase eingewechselt wurde und damit keineswegs glücklich war („Ich hätte schon damit gerechnet, dass es etwas länger wird.“), ist der Meinung, Ried hätte „gewinnen können und auch gewinnen müssen“.

Die Moral stimmt im Innviertel

Insgesamt zeigten sich die Oberösterreicerh mit ihrer Leistung zufrieden, wobei ein Aspekt immer wieder hervorgehoben wurde: Die gute Moral. „Der Ausgleich zeugt von unserer Moral und zeigt, dass wir gut drauf sind“, weiß Gebauer, dass Ried auf die starke Leistung aufbauen kann.

„Ich habe eine Rieder Mannschaft gesehen, die frisch nach vorne gespielt hat und zu guten Chancen gekommen ist. Leider hat es im Abschluss nicht ganz geklappt“, ergänzte Gludovatz.

Daniel Royer sieht die Sachlage ähnlich. „Ich will noch keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber wir haben eine gute Leistung geboten und jeder konnte sehen, dass wir Qualität in dieser Mannschaft haben.“

Kein Spiel wie jedes andere

Genau diese Qualität gilt es in Zukunft noch mehr in Tore umzumünzen. Die erste Chance besteht kommenden Sonntag, wenn die SV Ried den harten Gang zur Wiener Austria antreten muss.

Für Royer kein Spiel wie jedes andere („Natürlich nicht, es gab ja doch das eine oder andere Transfergerücht.“), doch mit der nötigen Feinabstimmung („Es gibt immer noch etwas zu verbessern, daran arbeiten wir in den Wochen im Training.“) will die Innviertler Truppe auch dem nächsten Liga-Riesen ein Bein stellen und zumindest einen Punkt aus Wien-Favoriten entführen.

 

Kurt Vierthaler/Christoph Nister