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"Jeder will zeigen, dass er gut genug ist"

Nur ein Punkt aus vier Spielen und die "Rote Laterne". Für die SV Ried ist es bisher unter Neo-Trainer Helgi Kolvidsson in der Fußball-Bundesliga alles andere als nach Wunsch gelaufen.

Die Trendwende soll nun am Samstag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Admira Wacker Mödling eingeleitet werden. Die Südstädter haben aber den besten Ligastart in der Vereinsgeschichte hingelegt.

Zu viele individuelle Fehler

Die Innviertler kassierten am Dienstag mit dem 1:4 gegen Meister Salzburg die zweite empfindliche Niederlage hintereinander nach dem 1:4 in Mattersburg. Zum Saisonauftakt hatte es zudem in Wien gegen Rapid beim 0:3 zusätzlich eine Schlappe mit drei Toren Differenz gegeben.

2:11-Tore nach vier Spielen machen den missglückten Einstand von Kolvidsson deutlich. "Es passieren einfach zu viele individuelle Fehler, die gilt es abzustellen", nahm Ried-Manager Stefan Reiter seine Kicker in die Pflicht.

Gegen Salzburg standen die Rieder vor der Pause auf verlorenem Posten, kassierten da bereits alle vier Gegentreffer. "Den Salzburgern haben wir es in der ersten Hälfte zu leicht gemacht und sie zum Tore schießen eingeladen", ist sich Kolvidsson bewusst.

"Müssen effektiver werden"

Das müsse sich am Samstag ändern. Damit alleine ist es für die Rieder aber noch nicht getan. Nur zwei Tore in vier Spielen sprechen Bände, beim einzigen Punktgewinn, dem 0:0 gegen den WAC, gab es keinen Torerfolg. "Wir müssen einfach effektiver werden", weiß Kolvidsson.

So schlecht wie diese Saison waren die Rieder auch schon 1996/97 und 1998/99 gestartet, der Klassenerhalt war aber beide Male mit Rang acht und einem Respektvorsprung auf den Absteiger geglückt. Auch deshalb bleibt man im Rieder Lager noch ruhig.

Gemeinsam soll der Weg zurück auf die Erfolgsstraße gefunden werden. "Wichtig ist, dass wir jetzt nicht alles hinterfragen", betonte Rieds Trainer. Die Marschroute ist klar: "Wir müssen uns jetzt als Einheit präsentieren."

Admira mit breiter Brust

Der Rückstand auf die zu Saisonbeginn als Abstiegskandidat gehandelten Admiraner ist mittlerweile auf sieben Punkte angewachsen. Die Südstädter liegen dank je zwei Siegen und Unentschieden hinter den ebenfalls noch unbesiegten Ligateams Rapid und Sturm Graz sensationell auf Rang drei und damit einem Europacupplatz. Ein Erfolgsfaktor ist momentan Toni Vastic. Der lange Zeit verletzungsgeplagte Stürmer blüht allmählich wieder auf.

Beim 3:2-Erfolg in Grödig am Mittwoch sorgte er mit einem Doppelpack im Alleingang für die Wende und den Auswärtssieg. Zuvor hatte er auch schon beim Duell mit seinem Vater Ivica in Mattersburg beim 2:1-Sieg getroffen.

"Wenn man abgeschrieben ist, immer nur hört, dass man Fixabsteiger ist, motiviert das jeden Einzelnen. Jeder will zeigen, dass er gut genug für die Liga ist", kennt Vastic das Erfolgsrezept. Das sollen auch die Rieder zu spüren bekommen. "Wir sind auf einem super Weg und gehen mit breiter Brust ins Spiel", blickte Vastic optimistisch voraus.

"Jeder Punkt ist ein Punkt gegen den Abstieg"

Die Admiraner sind sich aber auch bewusst, dass noch nichts erreicht ist. "Jeder Punkt ist ein Punkt gegen den Abstieg - wir wissen, in welche Region wir normal hingehören", meinte Trainer Ernst Baumeister.

Der Saisonstart fühle sich aber gut an. "Acht Punkte haben sie uns nach 20 Runden zugetraut, aber nicht nach vier", freute sich Baumeister in einem Sky-Interview über einen gelungenen Einstand.

In der vergangenen Saison gab es im direkten Duell gleich dreimal eine Punkteteilung, einzig am 2. Mai 2015 mit einem 1:0 für die Admira in der Südstadt einen Sieger.