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Ried wirft in Salzburg Mischmaschine an

Ried wirft in Salzburg Mischmaschine an

Ausgerechnet gegen Meister Salzburg, das jüngst mit einem 8:0-Spektakel gegen die Admira erstmals Platz eins der Bundesliga eroberte, muss Tabellenschlusslicht Ried am Samstag (18.30 Uhr) den Weg aus der Krise suchen.

Die Ansagen der "Bullen" klingen dafür wenig ermutigend. "Wir wollen Platz eins nicht mehr hergeben", erklärte Verteidiger Andreas Ulmer. Ried setzt auf Defensive.

Die Brust ist breit in Wals-Siezenheim. Der Meister ist seit 10 Spielen ungeschlagen, atomisierte zuletzt die Admira und ist erstmals in dieser Saison dort, wo er sich selbst immer sah. Gegen Ried ist man seit 2005 in 20 Heimspielen noch unbesiegt.

"Haben uns immer schwer getan"

Immerhin attestierte Außenverteidiger Ulmer, einst selbst für die "Wikinger" aktiv, dem Gegner viel Kampfwillen: "Gegen die Rieder haben wir uns immer - egal ob daheim oder auswärts - etwas schwergetan."

So oder so kommen die Innviertler, die in den jüngsten drei Partien nur einen Punkt holten, als krasse Außenseiter. Das weiß auch Salzburg-Trainer Peter Zeidler. Doch der Deutsche bleibt höflich.

"Sorglos gehen wir in die Begegnung mit Ried sicherlich nicht, denn auch die Rieder haben eine gute Mannschaft und mit Paul Gludovatz einen Trainerfuchs, der sich gegen uns etwas überlegen wird", meinte der Deutsche.

Soriano vor seinem 100er

"Wir wissen natürlich auch, dass die Rieder auf dem letzten Tabellenplatz und mit dem Rücken zur Wand stehen. Sie werden sicher alles probieren, um Punkte zu holen und vom Tabellenende möglichst schnell wieder weg zu kommen."

Goalgetter Jonatan Soriano könnte in seinem 113. Spiel sein 100. Bundesliga-Tor markieren.

"Wir würden uns über 100. Treffer von Soriano freuen, aber auch drei Punkten wären schön", sagte Zeidler.

Dass man sich nur drei Tage später im Cup-Achtelfinale neuerlich in Salzburg gegenübersteht, ist für Zeidler unerheblich: "Wir denken nur ans nächste Spiel". Ob am Samstag Martin Hinteregger wieder dabei ist, ließ er offen. Der Innenverteidiger, der nach siebenwöchiger Verletzungspause beim 8:0 gegen die Admira am vergangenen Samstag nur auf der Bank saß, muss eventuell auch gegen die Oberösterreicher zuschauen.

"Wir haben ja jetzt drei Spiele (ohne ihn, Anm.) gut absolviert, da bin ich ja nicht der erste Trainer, der auf siegreiche Teams schaut", sagte Zeidler.

Abwehrbeton als Mittel

Ried-Coach Paul Gludovatz kündigte an, der Offensivstärke der "Bullen" vor allem eines entgegensetzen zu wollen: Abwehrbeton. "Wir werden unseren Fans jetzt kein offensiveres Spiel liefern können. Das ist zurzeit ein One-Way-Ticket. Es gilt: 'Augen zu und durch'", erklärte der Burgenländer, der nicht nur Streker, Hart, Ziegl und Baumgartner verletzt bzw. erkrankt vorgeben muss, sondern auch den gesperrten Filipovic vermisst. "

Die Ausfälle beeinflussen unsere Umstellungsvarianten. Wir haben geringe Möglichkeiten zur Veränderung."

Ried-Spieler Thomas Bergmann sah es ähnlich.

"Wenn wir taktisch unsere Aufgaben erfüllen, wird es sicher kein schönes Spiel", erklärte der 26-Jährige, hoffte zugleich aber auf den Überraschungseffekt: "Wir können nur gewinnen. Niemand rechnet damit, dass wir einen Punkt holen. Deshalb ist es momentan auch eine gute Aufgabe für uns."