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"Wir denken keine Sekunde mehr an Red Bull"

Der SV Grödig ist in der fünften Runde der Bundesliga gegen den Tabellenletzten Wiener Neustadt nach einer rabenschwarzen Woche - dem Europacup-Aus gegen Chisinau folgte eine 0:8-Pleite bei Meister Red Bull Salzburg - auf Rehabilitation aus.

Zu Gast ist jedoch ausgerechnet der Angstgegner der Vorjahressaison, der nach dem Punktgewinn gegen Austria Wien ein erstes Erfolgserlebnis einfuhr.

Debakel kein Beinbruch

Die Blamage gegen Meister Salzburg hätten die Grödiger abgehakt und analysiert: "Wir haben ganz einfach in zu vielen Situationen nicht die richtige Entscheidung getroffen und zu viele individuelle Fehler begangen", erklärte Trainer Michael Baur.

Ein Beinbruch sei die Niederlage auch in dieser Höhe keine: "Hier werden noch viele Teams ihr blaues Wunder erleben. Wir müssen unsere Punkte gegen die Mannschaften holen, mit denen wir auf Augenhöhe sind", meinte der Tiroler, der seiner Mannschaft nach den intensiven englischen Wochen (sieben Spiele in 28 Tagen) zwei Tage freigab.

Manager Christian Haas schlug in dieselbe Kerbe: "Wir denken keine Sekunde mehr an Red Bull", meinte aber auch: "Dass wir acht Tore bekommen würden, hätte ich natürlich nie gedacht."

"Es gibt keine Pflichtsiege"

Im Vorjahr verloren beide Teams im direkten Duell jeweils ihre Heimspiele. Diese Unserie soll aus Sicht der Grödiger zwar am Samstag durchbrochen werden, von einem Pflichtsieg will der Manager aber nichts wissen:

"Für Grödig gibt es keine Pflichtsiege. Wenn wir aber unsere Tugenden auspacken und über den Kampf ins Spiel finden, können wir Wiener Neustadt schlagen", so Haas.

Auch für SCWN-Trainer Heimo Pfeifenberger ist am Samstag Kampfkraft Trumpf: "Wer aggressiver agiert und mehr Zweikämpfe gewinnt, wird sehr gute Karten haben", so Pfeifenberger, der seine Abwehr aufgrund einer Knieverletzung von Christian Deutschmann abermals umstellen muss.

Schöpf in Top-Form

Den Salzburgern attestierte Pfeifenberger viel Qualität im Sturm, der 47-Jährige ortete aber auch Abwehrschwächen. "Sie haben eine sehr bewegliche vordere Reihe, in der Defensive sind sie aber nicht immer sattelfest".

Die Niederösterreicher tankten beim 2:2 in der Vorwoche gegen die Wiener Austria Selbstvertrauen. Daniel Schöpf erzielte dabei das 1:1 und bereitete den 2:1-Führungstreffer von Herbert Rauter vor.

"Ich genieße einfach jeden Moment und hoffe, dass die Form anhält", so der 24-jährige Mittelfeldspieler, der in den vergangenen zwei Partien jeweils traf und als Vorbereiter glänzte. "Wir haben einen Punkt gemacht und endlich angeschrieben. Wenn man sich den Verlauf des Spiels ansieht, dann haben wir sehr gut mitgespielt, waren in gewissen Situationen sogar besser", so Schöpf.

"14 Gegentor nicht so tragisch"

Obwohl die Niederösterreicher in dieser Saison in vier Spielen bereits 14 Gegentore kassierten, will Pfeifenberger diesem Manko nicht allzu viel Bedeutung zumessen: "Ich sehe die 14 Gegentore nicht so tragisch. Bei unserem Kader ist es eben so, dass nicht einmal der vorderste Stürmer in der Defensive auslassen darf, sonst kann der Schuss schnell nach hinten los gehen", sagte Pfeifenberger.

Um im Grödiger Das.Goldberg-Stadion wie im Vorjahr anzuschreiben, müsse seine Mannschaft wie etwa in der ersten Halbzeit gegen Sturm Graz auftreten. "Wir brauchen abermals eine kompakte Mannschaftsleistung und werden versuchen, auch auswärts früh zu stören", meinte Pfeifenberger.