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Der Rapidler der Stunde

Der Rapidler der Stunde

Es läuft für den SK Rapid im Frühjahr.

Die Wiener haben in der Meisterschaft nur ein Spiel verloren und zwar das Derby gegen die Wiener Austria durch ein Tor in Minute 84 mit 1:2. Ansonsten gab es sieben Siege und zwei Unentschieden.

Die vergangenen fünf Spiele wurden nicht verloren. Einen nicht unwesentlichen Anteil am erfolgreichen Run hat dabei Philipp Schobesberger.

Mit Schobesberger läuft es

Der Oberösterreicher sorgte in Ried zum Auftakt der 29. Bundesliga-Runde für die Entscheidung, traf nach 36 Minuten zum 1:0 – dem Endstand. Im Konter von Robert Beric bedient, ließ der 21-Jährige drei Rieder stehen und erzielte sein viertes Saisontor.

In den vergangenen fünf Spielen verbuchte der Rechtsaußen vier Tore und drei Assists. Ausgerechnet in der ersten Hälfte gegen Salzburg beim „grandiosen 3:3“ (Hans Krankl) verzichtete Zoran Barisic wegen einer defensiveren Ausrichtung zur Verwunderung vieler (auch Krankls) auf seine Aufstellung.

Zur Pause schickte der Trainer den Linzer ins Spiel, dieser traf zum 2:3 und legte das 3:3 auf. Im Innviertel war Schobesberger natürlich wieder in der Startaufstellung und durfte doppelt jubeln.

„Ob Schobersberger spielt oder nicht, entscheiden nach wie vor wir Trainer“, erklärte Barisic hinsichtlich der öffentlichen Erwartungshaltung gegenüber „Sky“ mit einem Schmunzeln.

Schobesberger erinnert sich nicht

Wie auch immer, es hat sich wie so oft zuletzt ausgezahlt. „Wie das Tor passiert ist, habe ich gar nicht mehr so genau im Kopf“, so der Mann des Spiels nach der Partie. Hauptsache der Ball ist eben drin.

Schobesberger hätte zuvor schon einen Elfmeter herausgeholt, aber Schiedsrichter Kollegger verzichtete nach einem Foul von Thomas Reifeltshammer („Da haben manche Schiris schon Elfmeter gegeben, so ehrlich bin ich“) auf einen Elfmeterpfiff. Der Treffer folgte später, doch das Match blieb bis zum Schluss eng.

"Wir hatten mehr Ballbesitz, haben probiert, das Spiel zu machen. Das ist uns nicht immer gelungen. Obwohl der Platz heute gar nicht so schlecht war, dennoch haben wir unsere Kombinationen oft nicht zu Ende bringen können“, analysierte der Offensivmann, der vor dieser Saison kam.

Schobesberger hätte nach dem sensationellen Cup-Sieg des FC Pasching 2013 schon wechseln können, wollte aber noch zuwarten. Diese Geduld scheint sich nach einer 14-Tore-Spielzeit in der Regionalliga Mitte auszuzahlen. Wie auch in dieser Saison. Nun ist er der Rapidler der Stunde.

„Bei mir rennt es im Moment einfach“

„Bei mir und der Mannschaft rennt es im Moment einfach. Ich hoffe, es geht so weiter“, bleibt der pfeilschnelle Sohn zweier Sportlehrer, der am häufigsten die Dribblings sucht (im Schnitt alle neun Minuten) und von Beginn an aufgestellt fast immer einen Rapid-Sieg garantiert (sieben aus acht), bescheiden. 

So verhält es sich auch bei Barisic, der angesprochen auf Platz eins (noch) laut lachen muss. Ried wurde zum sechsten Mal in Folge besiegt, in dieser Saison gab es einen so genannten „Sweep“.

„Vor der Saison hätte ich das sofort unterzeichnet, wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir Ried vier Mal schlagen“, freut sich der 44-Jährige, der von einem schwierigen, kampfbetonten Match sprach.

„Ried hat uns ihr Spiel aufgezwungen. Sie haben mit vielen hohen Bällen das Mittelfeld überbrückt. Es hat sehr viele solcher Situation gegeben, wo wir die Konter fertigspielen hätten müssen, um die Partie zu entscheiden. Das haben wir aber nicht“, so der Trainer nach der Zitterpartie.

Aber die Partie wurde gewonnen. Und das letzte Mal, als man Ried vier Mal in einer Spielzeit schlug, war in der Saison 2007/08 der Fall. Pikanterweise endete diese mit dem Meistertitel Rapids.

Ried Rapid
Ballbesitz 50,5% 49,5%
Zweikämpfe 54,5% 45,5%
Eckbälle 8 4
Torschüsse 8 7
Torschüsse außerhalb Strafraum 4 4
Torschüsse innerhalb Strafraum 4 3
Kopfballchancen 3 1
Abseits 0 0
Fouls 14 20