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"Wirklich eine geile Partie"

So erleichtert wie am Samstagabend in der Südstadt hat man Spieler, Trainer und Manager des SV Grödig schon lange nicht mehr gesehen.

Drei Punkte und zudem die Art und Weise des 3:2-Sieges bei Schlusslicht Admira Wacker ließen die Grödiger in Feierlaune in die Osterfeiertage gehen.

Mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen soll am Dienstag nun auch der Sprung ins Cup-Halbfinale gelingen.

"Der Sieg ist ein Traum"

"Es war wirklich eine geile Partie, der Sieg ist ein Traum", beschrieb Max Karner seine Stimmung nach dem Kraftakt, mit dem sich die Grödiger wohl aller Abstiegssorgen entledigt haben.

Mit acht Punkten Vorsprung auf den Tabellenletzten geht Grödig (30 Zähler) in die letzten neun Saisonspiele. Der Kampf um den Klassenerhalt dürfte ein niederösterreichisches Duell zwischen der Admira (22) und Wiener Neustadt (23) werden.

Mit zehn Mann nach dem frühen Ausschluss von Matthias Maak (4.) und einem 0:2-Rückstand nach 24 Minuten war Grödig auf dem besten Weg, sich dazuzugesellen.

"Wir gehören nicht da unten rein"

Doch die Truppe von Michael Baur zeigte Kampfgeist und auch Klasse, schaffte durch Karner (26.) und Stefan Nutz (34./Elfmeter) den Ausgleich und dank Florian Hart (75.) sogar den Sieg.

"Wir haben Moral bewiesen und gezeigt, dass wir unten nicht reingehören", meinte der Siegestorschütze erfreut.

Fragen nach dem Abstiegskampf werden nun wohl ebenso verstummen wie jene nach der unmittelbaren Zukunft von Baur.

Haas spricht vom Europacup

Der Trainer war angezählt in dieses richtungsweisende Spiel gegangen, konnte danach aber erleichtert resümieren: "Das war kein Spiel für schwache Nerven. Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Der Sieg ist insgesamt verdient, wir waren entschlossener und haben mehr an den Sieg geglaubt."

Auch Manager Chrisitan Haas waren Freude und Erleichterung anzusehen. "Großartig, diese drei Punkte", sagte Haas, und forderte gleich den nächsten Sieg. Am Dienstag empfängt sein Club im Cup-Viertelfinale den zweitklassigen Floridsdorfer AC, Haas blickt aber sogar schon weiter.

"Wir müssen den Fokus gleich auf den Cup legen. Wir brauchen nur noch drei Spiele gewinnen, dann sind wir wieder international. Gegen einen Zweitligisten müssen wir gewinnen", meinte der Grödig-Manager.

"Unerklärlich, unentschuldbar"

So gut die Stimmung im Lager der Grödiger war, so niedergeschlagen war sie bei den Heimischen. Die Mannschaft wurde mit Buh-Rufen, die in der Südstadt selten so intensiv zu hören waren, verabschiedet. "Unerklärlich, unentschuldbar", sprach Richard Windbichler Klartext.

Dennoch gab sich der Kapitän kämpferisch: "Wir sind trotzdem überzeugt, dass wir es wie vor zwei Jahren wieder schaffen können." Damals war die Admira als Tabellenletzter in die Schlussrunde gegangen, fixierte aber dank eines 1:0-Sieges in Mattersburg noch den Klassenerhalt.

  Admira Grödig
Ballbesitz 68,7% 31,3%
Zweikämpfe 45,5% 54,5%
Eckbälle 5 5
Torschüsse 22 8
Torschüsse außerhalb Strafraum 10 4
Torschüsse innerhalb Strafraum 12 4
Kopfballchancen 4 1
Abseits 1 3
Fouls 19 10

Zunächst müssen die Admiraner allerdings "ein unfassbares Spiel" (Trainer Walter Knaller) verarbeiten. "Das trifft uns hart", gestand Knaller, dem mit seiner Torhüter-Aufstellung keine gute Wahl geglückt war.

Knaller und die Tormann-Fehler

Einsergoalie Manuel Kuttin war verletzt. Auf Andreas Leitner (LAOLA1-Interview), bis November Stammtorhüter, verzichtet er freiwillig, weil dieser Vertragsgespräche abgebrochen hat.

So standen nur der Bundesliga-erfahrene Jörg Siebenhandl und Amateure-Torhüter Simon Manzoni zur Verfügung.

Knaller entschied sich für den 30-jährigen Südtiroler Manzoni, der bei seinem Bundesliga-Debüt einen Teil der Niederlage auf seine Kappe nehmen musste. Manzoni verursachte mit einem völlig unnötigen Strafraum-Foul einen Elfmeter, den Nutz zum Ausgleich nützte, und erleichterte Hart mit einem Stellungsfehler den Siegestreffer.

"Er hat im Training einen guten Eindruck gemacht", sagte Knaller, der aber gestand: "Das war natürlich ein schlechtes Debüt. Er war bei zwei Toren mitbeteiligt, schlechter hätte die Entscheidung ihn spielen zu lassen nicht laufen können für uns. Das war sehr unglücklich, das habe ich schlecht entschieden."