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"Das passt zu unserer Situation“

Alles wie gehabt.

Die Wiener Austria konnte wieder einmal in dieser Saison das Momentum nicht nützen und einen Sieg aus der Vorwoche bestätigen.

Nach dem 2:1-Derbyerfolg mussten sich die Veilchen mit einem 1:1 bei Tabellenschlusslicht Admira Wacker Mödling begnügen.

Schlussendlich war es ein leistungsgerechtes Remis, denn die Wiener enttäuschten in der Südstadt in der ersten Hälfte abermals, kamen erst nach dem Seitenwechsel etwas besser in Schwung.

„Die Admira kämpft ums Überleben, war kompakt und aggressiv. Wir hätten besser und vor allem mehr über die Seiten spielen müssen. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und auch umgesetzt. Mit der Leistung in Hälfte zwei bin ich zufrieden“, analysierte Gerald Baumgartner.

„Flipper“ statt Fußball

Ein Mitgrund für den spielerischen Leerlauf in den ersten 45 Minuten waren aber die zahlreichen hohen Bälle der Austria, die eine Folge der Platzverhältnisse waren. Denn das Spielfeld präsentierte sich mehr als Acker anstatt als Rasen – dementsprechend bekamen die 3.970 Zuseher mehr „Flipper“ als Fußball geboten.

„Wir haben uns eigentlich gut gefühlt, nur konnten wir unsere Spielweise nicht durchziehen und haben nur mit hohen Bällen agiert. Das ist den Admiranern zugute gekommen. Hohe Bälle – das ist nicht unser Spiel. Dadurch sind ein paar Leute bei uns nicht in die Partie gekommen. Dazu haben wir im Mittelfeld sehr viele Bälle und Zweikämpfe verloren“, meinte Markus Suttner.

Heinz Lindner ergänzte: „Wir versuchen normalerweise die Räume frei zu kombinieren. Aber auf diesem Platz ist es sehr riskant und auch gefährlich. Wenn du da im Mittelfeld den Ball verlierst und der Gegner draufpresst, bekommt er sofort Konter-Möglichkeiten. Deswegen haben wir so viele hohe Bällen geschlagen.“

„Wie die Faust aufs Aug“

Und dennoch hätten die Veilchen die Heimreise beinahe mit drei Punkten im Gepäck antreten können. Doch nachdem Suttner die Violetten mit einem sehenswerten Freistoß spät in Führung brachte (82.), gelang Katzer nur 180 Sekunden später der Ausgleich (85.).

Deswegen überwog im violetten Lager wieder einmal mehr Frust als Lust. „Wir hätten uns einen dreckigen Sieg durch das späte 1:0 erarbeitet, leider bringen wir das Ergebnis nicht über die Zeit und kassieren nach einem Fehler den Ausgleich. Das ist sehr bitter, weil wir die drei Punkte dringend benötigt hätten“, gestand Suttner, der „lieber nicht getroffen hätte, wenn wir dafür gewonnen hätten.“

„Das späte 1:1 passt wie die Faust aufs Aug zu unserer Situation. Wir versuchen unser Bestes zu geben, schaffen es aber einfach nicht, nach einem guten Ergebnis eines draufsetzen. Jetzt heißt es wieder abputzen und im nächsten Match Vollgas geben“, so Lindner, der beim abseitsverdächtigen Gegentreffer keine gute Figur machte.

„Es war ein leichter Schuss, den man im Training 50 Mal bekommt. Der Ball ist kurz vor mir aufgesprungen – ich bin keinesfalls von Schuld freizusprechen, aber der Platz macht es auch nicht leichter“, musste der Oberösterreicher zugeben.

Baumgartner stärkt Lindner den Rücken

Obwohl die Unsicherheiten und Fehler des ÖFB-Teamtorhüters im Frühjahr häufiger werden, schließt Baumgartner einen Wechsel im Tor auf LAOLA1-Nachfrage aus.

„Es gab auch heute ein paar Situationen, die man besser lösen hätte können. Ein Tormannwechsel ist aber immer eine gefährliche Geschichte. Man kann nicht hin und her wechseln. Es muss dann passen. Deswegen denke ich nicht über einen Tormann-Tausch nach“, so der Salzburger, der sich neben dem späten Ausgleich über die Schiedsrichter-Leistung (Dieter Muckenhammer wurde aufgrund einer Wadenverletzung in der Pause durch Alexander Harkam ersetzt) ärgerte.  

„Der Unparteiische hat heute leider zwei Fehler gemacht. In Hälfte eins ist uns nach einer Attacke des Tormanns an Holzhauser ein Elfmeter vorenthalten worden, beim Ausgleich stand Schicker im Abseits. Das alles ist sehr ärgerlich. Doch wenn du kurz vor Schluss das 1:0 erzielst, musst du das eigentlich über die Zeit bringen. Aber im Moment ist für uns eben nicht mehr drinnen.“

Wird es wieder unruhig?

Ob jetzt wieder unfreundlichere Zeiten auf den 50-Jährigen zukommen, kann er selbst nicht beantworten: „Das kann ich nicht entscheiden, ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich steuern kann, also darauf, dass die Mannschaft gut vorbereitet ist.“

Suttner geht jedoch fast davon aus, dass es wieder Diskussionen geben wird.

„Wenn wir keine Serie starten, wird immer diskutiert werden. So ist das bei uns. Das einzige, was wir dagegen unternehmen können, ist nächsten Samstag zu gewinnen.“

Alles wie gehabt eben.

 

Martin Wechtl

Admira Austria
Ballbesitz 48,5% 51,5%
Zweikämpfe 50,5% 49,5%
Eckbälle 2 3
Torschüsse 16 15
Torschüsse außerhalb Strafraum 7 9
Torschüsse innerhalb Strafraum 9 6
Kopfballchancen 2 4
Abseits 3 1
Fouls 23 18