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"Es sind desolate Fehler passiert"

Fünf Gegentore! Für den SCR Altach alles andere als gewöhnlich. Ein einziges Mal mussten die Vorarlberger seit ihrem Aufstieg derart oft zum Anstoß – beim 0:5 in Salzburg Ende August.

„Ich kann es nicht erklären“, sagte Trainer Damir Canadi nach dem 2:5 bei der Wiener Austria.

„Es waren einzelne Spieler, denen desolate Fehler passiert sind“, versuchte der Coach dennoch, die schwache Defensiv-Vorstellung in Wien-Favoriten zu begründen.

„Wir haben es ihnen viel zu leicht gemacht“

Stürmer Hannes Aigner ärgerte sich ebenfalls: „Wir haben Fehler gemacht, die uns nicht passieren dürfen. Wir haben es der Austria viel zu leicht gemacht.“

Ronald Gercaliu meinte: „Wir haben die wichtigen, letzten  Zweikämpfe verloren und wir haben teilweise die falschen Entscheidungen getroffen. So ist der Fußball – durch Fehler passieren Tore. Und wir haben heute zu viele gemacht.“

Zumindest etwas Positives

Dennoch nahmen die Ländle-Kicker auch etwas Positives mit – nämlich ihre Leistung in der zweiten Hälfte, als sie zwischenzeitlich auf 2:3 verkürzen konnten. Gercaliu: „Wir haben heute auf jeden Fall schon viel mehr Fußball gespielt als gegen die Admira. Das hat nach der Pause auch phasenweise recht gut ausgesehen.“

Aigner ergänzte: „Wir hatten in Wien mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe als die Austria – insofern haben wir also ganz gut gearbeitet. Wenn du aus drei, vier Fehlern dann aber drei, vier Gegentore kassierst, ist das zu viel. Es tut weh, dass wir nichts mitnehmen konnten.“

Besonders weh tat der Samstag-Nachmittag am Verteilerkreis Andreas Lukse. Der Altach-Goalie war an allen fünf Gegentoren schuldlos.

LAOLA1: Kann man sagen, dass du heute die ärmste Sau am Feld warst?

Andreas Lukse: Ärmste Sau hin oder her – wir haben alle fünf Gegentore kassiert, nicht nur ich alleine. Wenn man ohne Defensivverhalten agiert, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man auswärts fünf Stück kriegt.

LAOLA1: Wie erklärst du dir, dass ihr euch heute auswärts als Aufsteiger drei Kontertore eingefangen habt?

Lukse: Uns ist im Herbst oft angekreidet worden, dass wir zu defensiv agieren. Jetzt haben wir probiert, ein bisschen etwas umzustellen. Das ist noch nicht ganz so aufgegangen, wir werden aber weiter daran arbeiten, dass es besser wird.

LAOLA1: Die neue Spielanlage braucht also noch ein bisschen Zeit, bis sie greift?

Lukse: Wir haben ja nicht alles komplett umgestellt. Wir versuchen einfach, ein wenig offensiver zu agieren und da muss man dann mit solchen Spielen rechnen.

LAOLA1: Für dich ist es trotzdem bitter, weil du bei keinem Gegentor etwas machen konntest.

Lukse: Beim zweiten Tor hatte ich Pech, weil der Pressball wieder auf Alex Gorgons Knie zurückgesprungen ist. Aber an solchen Tagen hat man einfach kein Glück. Dieses Spiel darf man auch nicht überbewerten. Wir haben der Austria teilweise Rückraum ohne Ende gegeben. Wenn dir gegnerische Stürmer nach dem Spiel sagen, dass sie noch nie so viel Platz hatten, sagt das schon alles.

LAOLA1: Ihr steht nächste Woche also wieder ein bisschen tiefer und schaltet schneller um?

Lukse: Es ist nicht meine Aufgabe, das zu entscheiden. Wir werden aber sicher als gesamtes Team defensiv besser agieren müssen.

Harald Prantl/Martin Wechtl

Austria Altach
Ballbesitz 46,5% 53,5%
Zweikämpfe 47,5% 52,5%
Eckbälle 7 4
Torschüsse 14 14
Torschüsse außerhalb Strafraum 5 8
Torschüsse innerhalb Strafraum 9 6
Kopfballchancen 1 2
Abseits 2 1
Fouls 18 10