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"Im Prinzip war es ein sehr gutes Spiel von uns"

Zweites Spiel, zweite Niederlage – der Fehlstart des SK Sturm in die neue Saison ist perfekt.

Zu vergleichen sind die beiden Auswärtsauftritte der Grazer in Altach und Grödig allerdings nicht. Während die Steirer im Ländle noch nahezu ohne Spielwitz und Ideen in ihrem Offensivspiel auftraten, zeigten sie sich eine Woche später im ausgebauten Goldberg Stadion stark verbessert.

Spielerisch verbessert

"Im Prinzip war das ein sehr gutes Spiel von uns", war auch Coach Darko Milanic bei "Sky" mit der Darbietung seiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden. "Wir haben gut nach vorne kombiniert und viele Chancen kreiert." 

Gegen müde wirkende Grödiger, denen das Eurpoa-League-Spiel unter der Woche gegen Cukaricki Belgrad noch sichtlich in den Knochen steckte, begann die an mehreren Positionen umgestellten Grazer Mannschaft aktiver und wurde durch den Führungstreffer von Daniel Beichler auch belohnt.

"In der ersten Halbzeit war das kein gutes Spiel meiner Mannschaft, Sturm hat genau das gespielt, was eigentlich wir uns vorgenommen haben. Sie waren lauffreudig, haben die zweiten Bälle gewonnen und gut kombiniert", attestierte Grödig-Trainer Michael Baur dem Gegner.

Sack nicht zugemacht

Nach dem Wiederanpfiff kam sein Team zwar besser in die Partie, Sturm entgegnete aber mit frühem Attackieren und enorm starkem Zweikampfverhalten, das zahlreiche Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte zur Folge hatte. Was das Spiel der Schwarz-Weißen trübte, war allerdings ein ein altbekanntes Problem: Die mangelnde Chancenauswertung.

Beichler konnte den starken Cican Stankovic im Kasten der Salzburger mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ebenso wenig bezwingen, wie der eingewechselte Debütant Lukas Spendlhofer und Bosniens WM-Starter Anel Hadzic jeweils per Kopfball aus kurzer Distanz.

"Wir reden immer davon, dass wir Chancen haben, das ist positiv. Aber durch individuelle Fehler verlieren wir dann wieder unnötig", sprach Milanic den zweiten Knackpunkt der Partie an.

Sturm macht sich selbst das Leben schwer

Vor allem Aleksandar Todorovskis leichtfertiger Ballverlust vor dem Ausgleichstreffer stieß dem ehemaligen Verteidiger sauer auf. "Solche Fehler dürfen erfahrenen Spielern einfach nicht passieren", urteilte Milanic.

"Wir führen schon in der ersten Halbzeit, haben dann einige Kontermöglichkeiten, die wir nicht gut fertig spielen. Durch einen individuellen Fehler bekommen wir das 1:1, durch einen Konter das 2:1. Das ist einfach nur bitter", brachte es Torschütze Beichler auf den Punkt.

"Ich habe keine Erklärung. Wir haben es bis zum 1:1 ziemlich gut gemacht, das ist aber typisch für uns. Wir haben gegen Altach unsere Chancen gehabt, heute auch wieder - das ist sehr schade", trauerte der Steirer den vergebenen Möglichkeiten nach.

Milanic sieht auch das Positive

Der Saisonstart ist damit verpatzt und der Druck für das erste Heimspiel kommende Woche steigt weiter. Gegen Tabellenschlusslicht Wr. Neustadt zählt vor eigenem Publikum wohl nur ein Sieg. Die spielerische Steigerung macht Milanic aber Hoffnung.

"Gut ist, dass wir eine Idee im Spiel gehabt haben", erklärte der 46-Jährige. "Wenn wir von der Tabelle und den Punkten reden, dann ist das wirklich schlecht. Aber wenn wir von der Leistung reden, kann man Positives finden. Wir müssen so weitermachen."

Dass seiner Mannschaft im Finish etwas die Cleverness fehlte, bestritt der Slowene nicht. "Vielleicht müssen wir am Schluss auch ein bisschen mehr auf das Resultat spielen", sah Milanic ein Manko, das es auszumerzen gilt.

Den Glauben an die Qualität seiner Spieler verliert er indes nicht und geht es nach Milanic, wird die Leistungssteigerung in absehbarer Zeit auch Früchte tragen.

"Wenn jeder seine Rolle zu 100 Prozent spielt, wird es Zeiten geben, in denen wir auch mit den Ergebnissen zufrieden sein werden", ist er sich sicher.

Grödig Sturm
Ballbesitz 52,5% 47,5%
Zweikämpfe 45,5% 54,5%
Eckbälle 3 5
Torschüsse 8 20
Torschüsse außerhalb Strafraum 2 10
Torschüsse innerhalb Strafraum 6 10
Kopfballchancen 2 4
Abseits 3 3
Fouls 25 20