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"Die ersten 30 Minuten waren hervorragend"

In gewisser Art und Weise steht Altach unter Druck, nachdem die drei Vorgänger als Aufsteiger in ihrer ersten Saison für Furore sorgten.

Die Admira und Grödig schafften es in den Europacup, der WAC verpasste den Sprung ins internationale Geschäft erst am letzten Spieltag.

Nach der 1. Runde von einer Platzierung im oberen Tabellen-Drittel zu träumen, ist natürlich mehr als verfrüht. Dennoch: Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Saison ist mit dem 1:0 gegen Sturm getan.

An Selbstvertrauen fehlt es dem Bundesliga-Rückkehrer aus Vorarlberg ohnehin nicht.

„Können jeden Gegner schlagen“

„Wir sind mit der Prämisse in die Saison gegangen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Wir können jeden Gegner schlagen, wenn wir so auftreten wie gegen Sturm – kompakt, diszipliniert als Mannschaft. Deswegen haben wir auch verdient gewonnen“, gab Felix Roth bei „Sky“ zu Protokoll.

Dem Deutschen war es mit seinem herrlichen Weitschuss-Treffer auch vorbehalten, den Altacher „Auftakt-Fluch“ zu beenden. In den ersten drei Jahren im Oberhaus ging der SCRA in der 1. Runde nämlich stets als Verlierer vom Feld.

Gegen die Steirer zeigte die Elf aus dem Ländle, was sie schon in der Ersten Liga ausgezeichnet hatte. Sturm hatte kaum Räume, konnte mit der Mehrheit an Ballbesitz so gut wie nichts anfangen. Die besseren Chancen fand Altach vor.

“Wir waren von Anfang an sehr diszipliniert und zielstrebig. Die ersten 30 Minuten waren hervorragend“, freute sich Trainer Damir Canadi, der lediglich mit den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit nicht zufrieden war: „Da haben wir zu wackeln begonnen, waren nicht mehr so aktiv nach vorne.“

„Wichtig, dass du das erste Tor machst“

In dieser Phase hätte Sturm durch Daniel Offenbacher beziehungsweise Marco Djuricin, der alleine auf Goalie Martin Kobras zulief, aber viel zu überhastet abschloss, aus dem Nichts in Führung gehen können.

Mit dem Auftreten nach dem Wiederanpfiff war Canadi indes zufrieden: „Wir hatten mehr Räume, die haben wir auch genutzt.“

Auf Seiten Sturms kann man etwas populistisch formuliert vom „37. Spieltag“ der vergangenen Saison sprechen, so sehr fühlten sich viele Beobachter an das Auftreten mit gezogener Handbremse in der vergangenen Spielzeit erinnert. In der Offensive ideenlos, fehlte am Ende der wenigen gelungenen Aktionen die Kaltschnäuzigkeit.

„Gegen einen Gegner, der auf diese Art und Weise spielt, ist es sehr wichtig, dass du das erste Tor machst. Obwohl Altach in der ersten Halbzeit vor allem durch Standards gefährlich war, hatten wir eine Riesen-Chance. Die muss man einfach ausnutzen. Dann ist es ein ganz anderes Spiel“, spielte Coach Darko Milanic auf die Gelegenheit von Djuricin an.

„Möchte sehen, dass wir zielorientierter sind“

Vor allem in der ersten Halbzeit hätte es für seine Elf kaum Räume gegeben: „Wir haben uns sehr schwer getan, weil der Gegner in der eigenen Hälfte sehr konsequent war.“

Dies sei nach dem Seitenwechsel besser gewesen: „Aber ich möchte sehen, dass wir zielorientierter sind. Wir müssen mehr in die Tiefe gehen.“

Milanic kritisierte, dass vor allem über die linke Seite, auf der Florian Kainz auflief, "zu schwach" gewesen sei. Erst nach dem Altacher Tor wachten die Offensivkräfte Sturms, von denen über weite Strecken lediglich Rückkehrer Marko Stankovic Akzente setzen konnte, auf. Die beste Gelegenheit vergab Marc Andre Schmerböck mit einem Schuss an die Außenstange.

Ein gutes Omen

Während die „Blackies“ Gefahr laufen, in dieselbe Lethargie wie 2013/14 zu verfallen, war der Jubel bei Altach entsprechend groß.

Wobei Canadi durchaus auch auf die Euphoriebremse tritt: „Wir müssen uns weiter steigern. Wenn wir ein Spiel wie gegen Sturm Graz gewinnen, werden wir natürlich immer mehr wahrgenommen. Aber wir müssen uns den Respekt erst erarbeiten. Das werden wir auch tun, wir werden weiter fleißig an uns arbeiten. Wir sind sicherlich noch nicht bei 100 Prozent.“

Möglicherweise ein gutes Omen: Die drei so erfolgreichen Vorgänger als Aufsteiger waren in der 1. Runde jeweils noch viel weiter von den 100 Prozent entfernt.

Denn sowohl der Admira (0:2 gegen Rapid), Wolfsberg (0:1 gegen die Austria), als auch Grödig (0:0 gegen Ried) gelang beim Auftakt weder ein Sieg noch ein Tor.

Altach Sturm
Ballbesitz 39,4% 60,6%
Zweikämpfe 54,5% 45,5%
Eckbälle 7 7
Torschüsse 16 11
Torschüsse außerhalb Strafraum 8 5
Torschüsse innerhalb Strafraum 8 6
Kopfballchancen 6 1
Abseits 0 3
Fouls 19 15