Boyd hätte sich über Gelb-Rot nicht beschweren dürfen, sah die Situation im Endeffekt aber anders als sein sich in der Opferrolle fühlendes Gegenüber.

„Meiner Meinung nach gehört er früher vom Platz, er hat mich zwei Mal sehr böse mit dem Ellbogen im Gesicht erwischt. Der Schiri hat es nicht so gesehen, ich bin ihm auch nicht böse deswegen“, fasste Ilsanker zusammen.

Bei jedem Zweikampf zwischen den Kontrahenten ging ein Raunen durchs Stadion. Laut Boyd hatte sein Gegenspieler aber einen hinterhältigen Plan.

„Ich schätze ihn, er ist ein cooler Typ und ein guter Spieler, aber er wollte nur erzwingen, dass ich Gelb-Rot kriege, obwohl ich ihn gar nicht berührt habe. Bis zur Gelben war es gerechtfertigt, danach war es aber nur Schauspielerei von ihm, da ist nichts gewesen.“

Abkühlung für erhitzte Gemüter

So kam es, wie es kommen musste. Ausgerechnet jener Mann, der bereits in der ersten Halbzeit nur knapp dem Ausschluss entging, stellte schlussendlich den 1:1-Endstand her.

„So ist es halt leider im Fußball, aber es würde mich genauso ärgern, wenn ein anderer das Tor gegen uns schießt“, gab sich Ilsanker diplomatisch.

Die erhitzten Gemüter können nun erst einmal wieder abkühlen. Schließlich steht eine Länderspielpause an, erst in zwei Wochen rollt das runde Leder wieder in der Bundesliga.

Dass Salzburg gegen Rapid mehr als nur ein Fußballspiel ist, wurde einmal mehr bewiesen. Nicht nur auf sondern auch abseits des Platzes.


Alexander Karper

  Salzburg Rapid
Torschüsse Mane 3 Boyd u.a. 1
Torschuss-Vorlagen Ulmer, Soriano 3 Hofmann 3
Ballkontakte Kampl 76 Hofmann 59
Zweikampfquote Ilsanker 69,7% (23/10) Sonnleitner 81,8% (9/2)
Passquote Alan 100% (8/0) Behrendt 83,3% (20/4)