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Salzburgs Meisterparty im Zeichen der Abschiede

Salzburgs Meisterparty im Zeichen der Abschiede

Red Bull Salzburg feiert am Sonntag in der Bundesliga seine Meisterparty.

Das Heimspiel gegen die SV Ried ist das letzte von Roger Schmidt als Salzburg-Trainer.

Der deutsche Meistermacher verlässt den Klub im Sommer in Richtung Bayer Leverkusen.

Auch Ried wird sich mit Saisonende einen neuen Coach suchen. Schon in der vorletzten Runde ist es eine Begegnung im Zeichen der Abschiede.

Schmidt freut sich auf die Schale

Mehr als 15.000 Zuschauer werden in Salzburg erwartet. Die Meisterfeier steigt nach dem Spiel auf einer neben dem Stadion auf einem Parkplatz errichteten Bühne.

Der Meisterteller wird überreicht, zudem werden Salzburgs Kapitän Jonatan Soriano als bester Spieler und Peter Gulacsi als bester Torhüter der Liga geehrt.

"Ich freue mich darauf, die Schale das erste Mal in der Hand zu halten", sagte Schmidt am Freitag mit einem Duplikat der Trophäe im Hintergrund.

Schmidt hat Salzburg zum dominanten Team der Liga gemacht. "Es ist nicht nur mein letztes Heimspiel, sondern auch das letzte im Rahmen dieser Gemeinschaft. Das ist etwas ganz Besonderes", erklärte der 47-Jährige, dem der Abschied offensichtlich sehr schwer fällt.

"Jeder weiß, wie wohl ich mich in Salzburg fühle. Nach so einer Saison bin ich schon ein bisschen traurig, dass ich weggehe. Es steht aber im Vordergrund, dass ich überhaupt hier war."

Keine Abgänge zu Leverkusen geplant

Spieler will Schmidt vorerst keine nach Leverkusen mitnehmen. "Der Verein hat auch in der neuen Saison hohe Ziele", erinnerte der Erfolgscoach.

"Sie werden jetzt nicht die besten Spieler verkaufen. Das haben sie auch nicht nötig." Einige Akteure werden am Sonntag dennoch verabschiedet - Marco Meilinger etwa zur Wiener Austria oder Florian Klein, der zum VfB Stuttgart in die deutsche Bundesliga wechseln könnte.

Zu einem Abschiedsspiel verhilft Schmidt auch Eddie Gustafsson. Der Torhüter beendet seine Karriere mit Saisonschluss und kommt gegen Ried anstelle von Peter Gulacsi zu seinem ersten Saisoneinsatz.

Ihre erste Heimniederlage der Saison kassierten die Bullen zuletzt mit 1:2 gegen Sturm. Seit der Titelentscheidung im März haben die Salzburger in sechs Ligaspielen dreimal verloren - öfter als in der gesamten Saison davor.

Rekorde können noch gebrochen werden

Dennoch sind noch mehrere Rekorde möglich: der Punkterekord der Austria aus dem Vorjahr (82, Salzburg hält bei 77), die meisten Siege in einer Saison (26 von der Austria 1985/86, Salzburg hält bei 24) und der größte Vorsprung der Bundesliga-Geschichte.

21 Punkte liegen die Bullen derzeit vor Rapid. Die Bestmarke von Sturm 1997/98 und Salzburg 2006/07 steht bei jeweils 19.

Dazu haben die Salzburger die 200-Tore-Marke in zwei Saisonen im Visier. Derzeit halten sie unter Schmidt bei 197 Ligatreffern.

"Diese Ziele sind ganz nett. Das Wichtigste ist am Ende des Tages, Titel zu gewinnen", betonte Schmidt, der die Saison mit dem Cupsieg krönen will.

Am Mittwoch folgt das Halbfinale beim Zweitligisten SV Horn, das Endspiel am 18. Mai in Klagenfurt.

"Nicht so schlechte Saison" für Angerschmid

Gegen Ried sind die Salzburger seit August 2002 oder 18 Spielen zu Hause ungeschlagen.

Von den vergangenen 15 Duellen haben die Innviertler nur ein einziges gewonnen. Allerdings hätte Ried-Trainer Michael Angerschmid nur bei einem Sieg die Chance auf eine automatische Vertragsverlängerung.

Diese gibt es beim Erreichen der 48-Punkte-Marke, derzeit halten die Rieder bei 43. Zum Abschluss geht es zu Hause gegen Rapid.

"Ich hoffe, dass wir beide Spiele gewinnen oder zumindest noch das eine oder andere gute Ergebnis abliefern", erklärte Angerschmid.

Mit einem Sieg würde der Tabellensechste zumindest die Vorjahresausbeute (46 Punkte) erreichen.

"Es ist keine so schlechte Saison, wie sie dargestellt worden ist", sagte Angerschmid. Dennoch muss der 40-Jährige mit Saisonende seinen Hut nehmen.