„Das war ein klarer Torraub und durchaus eine Situation, die das Match entschieden hat. Das war ein schwerwiegender Fehler“, sagte Kühbauer, der sich Mühe gab, Referee Rene Eisner nicht persönlich anzugreifen. Nachsatz: „Schade, dass manche Entscheidungen nicht zu Gunsten einer kleineren Mannschaft getätigt werden.“

Umstellungen mit Effekt

Weil es jedoch keinen Ausschluss, wenig später aber die obligatorische Halbzeitpause, in der man sein Team neu ausrichten kann, gab, konnte Gager seine zehn Feldspieler neu positionieren. Dass der eingewechselte Grünwald in der Zentrale für mehr Stabilität sorgen sollte, was ihm sehr gut gelang, war keine Überraschung. Dass James Holland 45 Minuten lang den Rechtsverteidiger mimte, hingegen schon. „Er hat das überragend gespielt“, grinste Hosiner, als er auf den Australier angesprochen wurde.

Zudem ließ Gager mit Ola Kamara einen zweiten Stürmer auflaufen. Hosiner war begeistert: „Ich war entlastet, musste nicht die ganze Zeit von links nach rechts laufen, hatte mehr Räume. Das hat super geklappt. Wir können zusammen noch sehr viel Spaß haben.“

Keinen Spaß hatten die Wolfsberger in den zweiten 45 Minuten. „Wir waren nicht aggressiv genug, haben der Austria das Spiel gegeben“, ärgerte sich Kühbauer.

Joachim Standfest ärgerte sich zumindest genauso viel: „Wenn du ständig deinen eigenen Fehlern nachläufst und 100.000 Fehlpässe hast, geht es sich irgendwann nicht mehr aus. Wenn die Kraft nicht mehr da ist, stehst du automatisch tiefer, das macht man nicht absichtlich. Es ist mehr als enttäuschend, dass uns das zweimal innerhalb einer Woche passiert.“

Michele Polverino fügte hinzu: „Das ist auch eine Mentalitäts-Frage, wir dürfen uns nicht anscheißen.“

Hosiner war das wiederum wurscht. Und das darf man ihm auch glauben.

Harald Prantl/Kevin Bell