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Austria und Wacker wollen sich wieder erheben

Austria und Wacker wollen sich wieder erheben

Die Ausgangslage ist klar.

Die Wiener Austria benötigt am Samstag (16.30 Uhr) bei der Heimpremiere von Neo-Trainer Herbert Gager drei Punkte, um im Rennen um die angestrebten Europacupplätze zu bleiben.

Sechs Ligaspiele ist der Meister bereits ohne vollen Erfolg. Gegen Schlusslicht Wacker Innsbruck will Gager im Notfall auch einen "dreckigen Sieg" einfahren.

Remis-Serie muss reißen

Im Vordergrund ist seit seiner Amtsübernahme von Nenad Bjelica vor zwei Wochen aber der spielerische Bereich gestanden. Spielstärke und eine variantenreiche Offensive sollen wieder Einzug halten am Verteilerkreis.

"Alles kann nicht gleich auf Knopfdruck funktionieren", meinte Gager. "Aber die Mannschaft hat deutlich zugelegt in dieser Woche. Sie ist auf einem sehr guten Weg."

Beim Debüt des Interimstrainers vergangenen Samstag hatte es ein torloses Remis beim WAC gegeben. Auch die jüngsten drei Austria-Heimspiele endeten allesamt Remis.

"In den Heimspielen ist der Hund begraben", analysierte Gager die Situation des Tabellenfünften. Nur vier von zwölf hat der Titelverteidiger gewonnen - und sich vor allem gegen defensiv eingestellte Gegner schwergetan.

"Es dauert ein bisschen, das ist klar", sagte Gager. "Chancen zu kreieren ist das Schwierigste im Fußball."

Gorgon solls bei Comeback richten

Der 44-Jährige hofft diesbezüglich auch auf die Rückkehr von Alexander Gorgon. Der Flügelspieler hat wegen einer Knieverletzung seit August kein Pflichtspiel mehr bestritten.

"Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns", sagte Gager über den 25-Jährigen, der erstmals wieder im Kader steht und sogar beginnen könnte.

Bei der Austria weiß man um die Bedeutung des Spiels. Drei Punkte fehlen auf den Stadtrivalen Rapid und Platz drei, der sicher zur Europa-League-Qualifikation berechtigt.

"In den nächsten zwei Heimspielen wird eine Vorentscheidung fallen", meinte Austria-Sportvorstand Thomas Parits. Eine Woche nach Innsbruck kommt der Tabellenzweite Grödig nach Favoriten.

"Ich hoffe, die Spieler wissen, dass es um sehr viel geht für den Club", betonte Parits. "Wir brauchen und wollen diese drei Punkte."

Sieg - egal wie

Gager will sie mit einem offensiv ausgerichteten Spiel in des Gegners Hälfte, im Bedarfsfall aber auch mit Kampfkraft einfahren.

"Wir werden sehr aktiv sein. Wenn es spielerisch nicht so läuft, müssen wir es über die Laufbereitschaft machen", erklärte der Coach.

"Wir müssen zeigen, dass wir mit aller Macht diese drei Punkte wollen."

Gager feiert sein Debüt in der Generali-Arena

Gager sind dafür fast alle Mittel recht. "Wenn es ein dreckiger Sieg wird, ist es danach auch jedem egal. Wichtig ist, dass wir die drei Punkte gemacht haben."

Den bisher letzten vollen Erfolg gab es Anfang Dezember gegen Sturm Graz (3:2). Sechs Ligaspiele ohne Sieg sind die längste Austria-Durststrecke seit 2006. Damals waren die Wiener saisonübergreifend sogar neun Partien sieglos geblieben.

Innsbruck kann nur überraschen

Die Innsbrucker sind derzeit ein gerne gesehener Gast. Sieben Auswärtsspiele in Folge hat der Tabellenletzte verloren.

Dazu fehlt mit den Innenverteidigern Stipe Vucur und Zeljko Djokic (beide gesperrt) sowie Christian Schilling (Nasenbeinbruch) nicht nur fast die gesamte Abwehr, sondern wohl auch Trainer Michael Streiter.

Der 47-Jährige laboriert an einer schweren Kehlkopfentzündung und dürfte von Assistent Andreas Schrott vertreten werden.

Nur einen Punkt haben die Tiroler in den vergangenen sechs Runden eingefahren. Auf den Vorletzten Admira fehlen im Abstiegskampf bereits vier Zähler. Gegen die Austria haben die Innsbrucker keines ihrer vergangenen 13 Spiele gewonnen.

Violettes Schwächeln als Chance

"Es wird natürlich schwer", gestand Schrott. "Für uns spricht aber, dass auch die Austria unter Druck steht. Sie haben zuletzt gegen zwei Nachzügler auch nur Unentschieden gespielt."

Gegen Wr. Neustadt und Wolfsberg nämlich. Auch die Tiroler wären mit einem Punkt bereits zufrieden, das beweist eine sehr defensive Aufstellung.

Gager warnte dennoch: "Innsbruck ist nicht so schlecht, wie es in der Tabelle aussieht. Sie werden derzeit deutlich unter Wert geschlagen. Sie haben sehr schnelle Spieler vorne, da müssen wir hellwach sein."