news

"Sind jetzt natürlich auch mental angeschlagen"

Bei Rapid ist am Sonntag auswärts gegen die SV Ried Frustbewältigung angesagt. Die bittere 1:2-Heimniederlage gegen Rosenborg Trondheim in der Fußball-Europa-League liegt den Hütteldorfern noch schwer im Magen, nun bietet sich im Innviertel immerhin die Möglichkeit zu einer teilweisen Wiedergutmachung.

Trainer Peter Schöttel analysierte am Freitag noch einmal mit seinen Kickern die "Geisterspiel"-Schlappe und richtete danach den Blick wieder nach vorne. "Wir müssen in Ried geistig und körperlich fit sein und entsprechend auftreten", erklärte der Wiener.

Dass diese Forderung nicht leicht umzusetzen ist, weiß Schöttel. "Wir haben gegen Rosenborg einen großen Kraftaufwand betrieben und sind jetzt natürlich auch mental angeschlagen, weil wir unnötig und unverdient verloren haben. Wenigstens ist es gut, gleich wieder vor einer neuen Herausforderung zu stehen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich den Schalter umlegen."

Rieder Festung bröckelt

Ried ist für Rapid ein traditionell heißes Pflaster, schließlich setzte es gegen die Oberösterreicher in der Bundesliga bereits elf Auswärtsniederlagen. In der jüngeren Vergangenheit hat die "Innviertler Festung" allerdings einiges von ihrem Schrecken eingebüßt - saisonübergreifend gewannen die Rieder nur eines ihrer jüngsten sieben Heimspiele.

"Diese Bilanz hat aber keine Aussagekraft. Wir treffen auf eine starke Mannschaft, die zuletzt mit dem 1:1 in Salzburg sicher Selbstvertrauen getankt hat", betonte Schöttel, der seine Startformation im Vergleich zu jener vom "Geisterspiel" wohl an einigen Positionen verändern wird.

Ried-Coach Heinz Fuchsbichler sieht in der Europa-League-Niederlage der Rapidler alles andere als einen Vorteil für seine Mannschaft. "Jetzt werden sie am Sonntag sicher noch mehr Gas geben", befürchtete der Steirer.

Rosenborg ist nicht das Vorbild

Von physischen Verschleißerscheinungen beim Gegner angesichts der Doppelbelastung will Fuchsbichler nichts wissen. "In dieser Phase ist das für Rapid sicher noch kein Problem, vielleicht aber in vier oder fünf Wochen, wenn es regelmäßig englische Wochen gibt."

Auf der mentalen Ebene sieht der 54-Jährige nach dem Rosenborg-Match sogar einen Vorteil für die Spieler des Rekordmeisters. "Vom Kopf her ist es gut für sie, denn sie können die Niederlage schnell wieder ausmerzen."

Dennoch will Fuchsbichler mit seinen Riedern die triste Heimbilanz unbedingt verschönern und setzt deshalb auf Offensive. "Wir werden sicher nicht so weit hinten stehen wie Rosenborg, sondern Risiko nehmen", versprach der Coach.