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"Psychische Komponente entscheidend"

Zum Abschluss der 34. Runde kämpfen Sturm Graz und SV Ried am Sonntag (16.00 Uhr) im direkten Duell um eine gute Ausgangsposition im Europa-League-Rennen.

Vor allem für die Steirer steht dabei viel auf dem Spiel, schließlich wäre im Falle einer Niederlage das Saisonziel - die Teilnahme an einem internationalen Bewerb - wohl außer Reichweite.

"Es wird nicht leicht"

Trainer Markus Schopp weiß, dass der Druck auf sein Team groß ist. "In der angenehmeren Situation sind sicher die Rieder, sie könnten auch mit einem Punkt zufrieden sein", vermutete der Steirer.

Sturm liegt derzeit aufgrund der schlechteren Tordifferenz unmittelbar hinter den punktegleichen Innviertlern auf Platz sechs, auf den für die Europa League maßgeblichen vierten Rang fehlt ein Zähler.

"Wir werden alles dafür tun, dass wir noch in den Europacup kommen. Aber es wird nicht leicht", meinte Schopp.

"Positive Dinge vermittelt"

Seit seinem Amtsantritt kassierten die "Blackies" bei einem Torverhältnis von 1:9 in drei Partien drei Niederlagen. Dennoch verzichtete der Ex-Teamspieler auf eine Generalabrechnung mit seinen Kickern.

"Es war mir in dieser Woche wichtig, ihnen nicht nur negative, sondern auch positive Dinge zu vermitteln. Ich habe ihnen gezeigt, was sie in den letzten Spielen gut gemacht haben", erzählte der Coach der seit sieben Runden sieglosen schlechtesten Frühjahrsmannschaft.

Kampf dem Seelenschmerz

Um den Seelenschmerz noch weiter zu lindern, gab es für die Sturm-Spieler zuletzt zwei Sitzungen mit dem neu hinzugezogenen Mentaltrainer Michael Reinprecht.

"In unserer derzeitigen Situation ist die psychische Komponente entscheidend, und mental haben wir in dieser Woche einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Schopp.

"Einzelne Spieler zu überehrgeizig"

Der Coach vergaß aber auch nicht auf Kritik an seinen Schützlingen. "Zu bemängeln ist, dass es einzelne Spieler gibt, die überehrgeizig versuchen, das Spiel an sich zu reißen, dabei aber auf ihre Aufgaben vergessen. Deswegen lege ich ganz großen Wert auf taktische Disziplin. Jeder muss die ihm zugewiesenen Aufgaben erfüllen."

Sollte sich der eine oder andere diese Warnung nicht zu Herzen nehmen, drohen scharfe Konsequenzen. "Ich werde in den nächsten Trainings genau darauf achten, wer seinen Job erledigt und wer wieder ausbricht. Das wird auch wichtig für die Spieler schon im Hinblick auf den Herbst sein", warnte Schopp.

Rieder Personalsorgen

Trotz der jüngsten Misserfolgsserie spricht zumindest der direkte Vergleich für Sturm: In dieser Saison wurden die Oberösterreicher dreimal besiegt, außerdem sind die Grazer gegen die Innviertler schon neun Liga-Partien ungeschlagen.

Ein wohl noch größerer Vorteil für die Steirer ist die Personalsituation beim Gegner: Gleicht acht Ried-Spieler drohen auszufallen.

"Wir können das nicht kompensieren"

"Wir können das nicht kompensieren, aber wir werden trotzdem elf Spieler auf den Platz bringen, die Gas geben müssen", erklärte Trainer Michael Angerschmid.

Die Misere bei Sturm wollte der Oberösterreicher nicht überbewerten. "Es wird dadurch für uns nicht einfacher. Da kommt irgendwann eine Jetzt-erst-recht-Mentalität auf, darauf sind wir aber auch vorbereitet."