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"Wir müssen uns in allen Bereichen steigern"

Meister Salzburg will nach der enttäuschenden Vorstellung in der Südstadt wieder ein anderes Gesicht zeigen.

Bei elf Zählern Rückstand auf die Austria ist der Ligakrösus auf dem Weg zur anvisierten Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga auf eine Siegesserie angewiesen.

Vor dem Duell mit dem Spitzenreiter am Ostersonntag geht es vor der Länderspielpause am Samstag (18.30 Uhr) noch gegen die SV Ried. Die Innviertler sind ein willkommener Gast, haben sie doch zuletzt drei Spiele in Serie verloren.

Schmidt nimmt Truppe in die Pflicht

Roger Schmidt nahm seine Elf vor dem Heimspiel in die Pflicht. "Wir müssen alles besser machen, wir können alles besser machen als am Mittwoch. Wir müssen uns in allen Bereichen steigern", stellte der Trainer klar.

Der Deutsche will den Meister anders als beim 1:1 gegen die Admira als eingeschworene Einheit sehen: "Man hatte den Eindruck, mehr Einzelkämpfer als eine geschlossene Einheit zu sein, die um den Sieg fightet."

Kampl, Schiemer fehlen

Verzichten muss Salzburg gegen den Tabellensechsten neben dem gesperrten Stefan Ilsanker auf zwei verletzte Stammkräfte. ÖFB-Teamverteidiger Franz Schiemer laboriert an einer Sehnenreizung und versäumt damit auch die WM-Qualifikationsspiele gegen Färöer und Irland.

Der slowenische Internationale Kevin Kampl erlitt gegen die Admira einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Beide werden laut Schmidt drei Wochen pausieren - und bei derzeitigem Stand auch gegen die Austria fehlen.

Für Schiemer könnte der Brasilianer Rodnei trotz fehlender Spielpraxis den Platz neben Isaac Vorsah einnehmen. Dass der Ghanaer derzeit alles andere als überzeugend agiert, ist auch Schmidt bewusst. Vorsah sei dabei allerdings kein Einzelfall:

"Nach so einem Spiel wie am Mittwoch muss man über alles nachdenken. Über jede Position", ließ Salzburgs Coach tief blicken.

"Wir haben keinen Rhythmus gefunden"

Die Gründe für die missglückte Salzburger Aufholjagd im Frühjahr - der Double-Sieger war mit sieben Zählern Rückstand ins neue Jahr gestartet - seien vielschichtig.

"Wir haben keinen Rhythmus gefunden, hatten viele kranke Spieler. Noch dazu hat der Tabellenführer in einer Phase gepunktet, in der wir nicht spielen konnten", sagte Schmidt. Der Glaube an seine Mannschaft sei aber immer noch da: "Wir können guten Fußball spielen in Topverfassung. Das sind wir im Moment aber nicht."

Ried seit fünf Spielen sieglos

Ried hat Platz fünf durch fünf Ligaspiele ohne Sieg an den WAC verloren. Ein Ende der Negativserie wäre eine Überraschung. "Wir fahren aber sicher nicht nach Salzburg und denken, wir haben sowieso schon verloren", versprach Neo-Trainer Michael Angerschmid. "Die Leistungen waren außer gegen Mattersburg (0:1) nicht schlecht, wir haben aber billige Tore bekommen."

Gegen die Bullen müsse vor allem das Zentrum dicht gemacht werden, das haben zuletzt bereits der WAC und die Admira, die dem Meister jeweils ein 1:1 abgerungen haben, vorexerziert. Angerschmid dürfte daher vom 3-3-3-1-System für ein Spiel zum davor praktizierten 4-2-3-1 zurückkehren.

"Das hat im Herbst gegen Salzburg gut funktioniert", erinnerte der Ried-Coach. Damals fügten die Innviertler den Bullen mit 3:1 ihre bisher letzte Niederlage zu.

Solospitze Vastic?

In Salzburg haben die Rieder allerdings in der Red-Bull-Ära überhaupt noch nie gewonnen. In den vergangenen 15 Gastspielen gab es vier Remis und elf Niederlagen.

"Man hat in den letzten Spielen aber gesehen, dass sie auch verwundbar sind", betonte Angerschmid. "Die eine oder andere Chance werden wir bekommen - und die müssen wir nützen." Als Solospitze könnte anstelle von Markus Hammerer diesmal Toni Vastic den verletzten Rene Gartler ersetzen.

Überschattet war die Woche in Ried von rassistischen Äußerungen einiger Fans gegen Sturm-Graz-Angreifer Richard Sukuta-Pasu.

"Ich verurteile so etwas", betonte Angerschmid. Man dürfe aber nicht den gesamten Verein zur Verantwortung ziehen. Die Bundesliga hat ein Verfahren eingeleitet, mit einer Geldstrafe ist zu rechnen. Angerschmid: "Innerhalb der Mannschaft waren die Vorfälle aber weniger ein Thema."