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Fortsetzung der Pleiten-, Pech- und Pannenserie

Fortsetzung der Pleiten-, Pech- und Pannenserie

Der freie Fall des SK Rapid geht unaufhaltsam weiter, die Pleiten-, Pech- und Pannenserie ist um ein Kapitel reicher.

Nachdem auch beim 1:1 gegen die Admira sportlich wenig bis gar nichts zusammenlief, gab es in der Leidenszeit eine weitere Hiobsbotschaft.

Der trotz der Erfolglosigkeit stets aufopfernd kämpfende Steffen Hofmann, Kapitän auf dem derzeit sinkenden grün-weißen Schiff, ging nach einem Foul von Stefan Schwab unter Schmerzen zu Boden.

Die Auswechslung war unumgänglich, die erste Diagnose schockierend. Ein Innnenbandeinriss könnte Rapids Schicksal endgültig besiegeln.

Hofmann-Verletzung als Tüpfelchen auf dem „i“

Die Negativserie wurde mit dem siebenten Spiel ohne Sieg fortgesetzt, neben dem Ausfall von Hofmann geht auch Branko Boskovic an allen Ecken und Enden ab.

„Es ist überhaupt schwierig, was im Frühjahr alles passiert ist. Beginnend mit dem Ausschluss von Branko im Derby, dann seine Verletzung, jetzt der Steff“, konnte Trainer Peter Schöttel die Misere nicht fassen und ergänzte:

„Das kommt auch öfters in solchen Situationen vor. Ich hoffe natürlich, dass es ihm bald wieder gut geht und beide bald wieder mit uns mittrainieren können.“

Nach Hofmanns Auswechslung nach gerade einmal 28 Minuten war einmal mehr zu erkennen, dass die Führung im Spiel lange Zeit fehlte.

Junge Akteure müssen Verantwortung übernehmen

Schöttel will es nicht als Ausrede gelten lassen, betont aber einmal mehr die junge Ausrichtung seiner Mannschaft. Die Youngster seien in Abwesenheit der großen Routiniers aber speziell gefordert, Verantwortung zu übernehmen.

„Wenn ich sehe, dass Wydra in der zweiten Hälfte das Heft in die Hand genommen hat, hat mir das schon ganz gut gefallen. Natürlich fehlen die zwei mit ihrer spielerischen Klasse und Erfahrung. Die könntest du in dieser Situation gut gebrauchen, aber wir haben sie halt nicht“, so der Chefbetreuer.

Obwohl Rapid 58 Prozent Ballbesitz verbuchen konnte und 54 Prozent der Zweikämpfe für sich entschied, war die Admira phasenweise näher an einem weiteren Tor dran.

Bei einem Fallrückzieher an die Latte von Thomas Ebner und einem Kopfball von Schwab an die Stange hatten die Hütteldorfer sogar noch Glück.

„Sind wieder ins offene Messer gelaufen“

So musste Schöttel zugeben, dass das Ergebnis in Ordnung gehe, auch wenn es in Rapids Situation eindeutig zu wenig sei.

Ärgerlich aus Sicht der Grün-Weißen war einmal mehr die Tatsache, dass man nach dem sehenswerten Führungstreffer von Harald Pichler postwendend den Ausgleich kassierte.

„Wir sind wieder ins offene Messer gelaufen. Wir müssen das Glück einfach erzwingen“, konnte sich der Torschütze im Gespräch mit LAOLA1 gar nicht so richtig über seinen Treffer freuen.

Der Ex-Admiraner Marcel Sabitzer pflichtete ihm bei: „Uns fehlt auch das nötige Glück, auch mal 2:0 zu führen, damit wir es ein bisschen anders angehen können. Jetzt sind wir einmal zum Siegen verdammt.“

„,…,dann ist alles in Gefahr“

Das kann man laut sagen, schließlich rutschten die Wiener hinter Sturm Graz auf Rang vier zurück, der Vorsprung auf den WAC beträgt noch sechs Punkte.

„Wir sind uns der Situation bewusst, dass es immer enger wird. Wir müssen uns als Mannschaft zusammenraufen“, appellierte Sabitzer an die Moral im Team.

Schöttel verlor hingegen nicht die Zuversicht: „Wenn wir weiter so wenig punkten, ist natürlich alles in Gefahr. Davon gehen wir aber nicht aus, das wird sich wieder drehen.“

Die Anhänger hatten ihren Heilsbringer lauthals auserkoren: Hans Krankl. Die Rapid-Ikone wurde mit "Hansi" und "Hansi zieh dich um"-Sprechchören gefordert, seine Integration in den Verein ist vorerst aber unwahrscheinlich.

Vorerst kommt den Hütteldorfern die Längerspielpause gerade recht, um die immer wieder auftauchenden Nachlässigkeiten in den Griff zu bekommen.

Denn ein weiteres Kapitel der Pleiten-, Pech- und Pannenserie kann sich der kriselnde Rekordmeister nicht mehr leisten.


Alexander Karper