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Der WAC und der Vorteil positiver Dynamik

Der WAC und der Vorteil positiver Dynamik

„Die Leistung war absolut in Ordnung.“

Didi Kühbauer zeigte sich nach dem Heimspiel gegen den WAC nicht unzufrieden.

Doch trotz des angesprochenen guten Auftritts und eines klaren Chancen-Plus stand seine Admira nach dem 0:1 mit leeren Händen da und liegt aktuell wieder am Tabellenende. „Das ist das Traurige“

„Müssen effizienter sein“

„Die erste Hälfte war sehr gut“, resümierte auch Tito. Der Spanier, zum zweiten Mal in Folge über 90 Minuten im Einsatz, scheiterte zu Beginn nach schönem Doppelpass mit Stefan Schwab an der Stange.

Issiaka Ouedraogo, Bernhard Schachner und Schwab ließen weitere Top-Chancen aus, womit der Grund für die Niederlage schnell gefunden war. „Wir haben zu viele Möglichkeiten ausgelassen, müssen vor dem Tor effizienter sein“, brachte es Kühbauer auf den Punkt.

„Da geht es auch ein wenig um Glück, um den sogenannten Lauf“, versuchte Flügelspieler Tito nach der sechsten Heim-Pleite en suite den ausbleibenden Torerfolg zu erklären.

Die positive Dynamik

Mit dem Stichwort „Lauf“ ist die Situation beim siegreichen Gegner aus Kärnten kurz zusammengefasst.

„Im Fußball gibt es immer Dynamiken und unsere Mannschaft hat momentan eine positive Dynamik. Wir sind seit fünf Spielen unbesiegt und sind gut drauf“, analysierte Ruben Rivera.

Der 27-Jährige, erst in Minute 71 eingewechselt, sorgte mit seinem Treffer vier Minuten später für das Highlight aus Gästesicht und letztlich die Entscheidung. Ob die drei Punkte angesichts der vielen Admira-Chancen verdient waren, sei „schwierig zu sagen. So ist der Fußball eben.“

Bjelica kritisiert

WAC-Trainer Nenad Bjelica hätte einen Punkt für die Südstädter durchaus für gerecht empfunden und zeigte sich mit dem Auftreten seiner Elf, in erster Linie in den ersten 45 Minuten, sehr kritisch.

„Wir hatten einige taktische Probleme in der ersten Halbzeit, vor allem mit den Spielern, wie Schachner oder Schwab, die aus der zweiten Reihe gekommen sind.“

Dass die Wolfsberger am Anfang nicht präsent waren und dem Gegentor nur mit Glück entgingen, mochte für Kapitän Michael Sollbauer auch an der Einstellung nach den hochgejubelten Leistungen gegen Sturm, Rapid und Salzburg gelegen haben.

„Vielleicht war das bei uns in der ersten Hälfte schon leicht zu sehen. Wenn wir zu viel gelobt werden, sind wir nicht so konzentriert und nahe beim Gegenspieler.“

Anderes Gesicht in Hälfte zwei

Eine Vermutung, die Bjelica durchaus bestätigte: „Sicher gibt man gegen die Admira, ein, zwei Prozent weniger. Aber wir haben versucht, mit der Mannschaft ehrlich zu sein. In der Pause habe ich gesagt, dass das nicht genug ist, um ein Spiel zu gewinnen.“

Mit der Leistungssteigerung war es mit den großen Gelegenheiten der Admira, abgesehen von Schwabs Doppel-Chance unmittelbar nach Wiederanpfiff, dann auch vorbei.

Der Aufsteiger nutzte hingegen eine seiner wenigen Möglichkeiten zum Treffer. „Deshalb würde ich sagen, wir haben sehr effizient gewonnen“, so Bjelica.

Rivera mit der Warnung

Somit heißt es für den Kroaten nach dem Vorstoß auf Platz fünf in der Tabelle, die Spieler weiter auf dem Boden zu halten und Träume von Europa vorerst noch zu unterbinden. „Sobald wir unser Ziel, die 40 Punkte, erreicht haben, können wir über die Zukunft reden.“

„Wir dürfen nicht daran denken, denn wenn das passiert, gibt es Rückschläge“, warnte auch Rivera und erinnerte nochmals: „Dynamiken können positiv und negativ ausfallen.“

Eine Regel, die der Admira nur zu gut bekannt sein dürfte.


Christian Eberle