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Boller: "Hütter will mich nochmal richtig formen"

Boller:

Mit der Empfehlung von zwei Saisontoren und acht Assists aus 18 Spielen wechselte Sascha Boller im Sommer von Austria Lustenau zu Aufsteiger SV Grödig.

Unter der Ägide von Trainer Adi Hütter erhofft sich der 29-jährige Deutsche einen neuen Entwicklungssprung. "Er will mich nochmal so richtig formen", gibt er im Gespräch mit LAOLA1 zu Protokoll.

Im Interview verrät der Würzburger, was er sich von seiner Premieren-Saison in Grödig erwartet und ob der Streit mit seinem Ex-Teamkollegen Patrick Salomon inzwischen ausgeräumt ist.

LAOLA1: Sascha, der Saisonstart steht unmittelbar bevor. Wie ist der Status quo der Mannschaft?

Sascha Boller: Es sieht so aus, dass wir sehr hart trainiert haben und uns auf die Bundesliga-Saison freuen.

LAOLA1: Du bist aus Lustenau zum SV Grödig gewechselt. Wie hast du dich im neuen Team eingelebt?

Boller: Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen. Ich habe ja schon ein paar Spieler gekannt, zum Beispiel den Leiti (Mario Leitgeb, Anm.) aus Lustenau. Es war alles ganz locker, es sind wirklich gute Typen dabei. Ich komme auch mit allen gut aus. Da ist keiner dabei, dem man aus dem Weg gehen muss. Das hat die Mannschaft auch letztes Jahr ausgemacht, dass es intern einen super Zusammenhalt gab.

LAOLA1: Du hast bereits einige Stationen hinter dir. Worin liegen die Unterschiede zwischen Grödig und deinen bisherigen Teams?

Boller: (lacht) So gut kenne ich die Mannschaft noch nicht. Ich glaube, dass es wirklich das Mannschaftsklima ist. Wir müssen schauen, dieses zu schützen wie unseren Augapfel, dann ist auch vieles möglich.

LAOLA1: Kannst du noch einmal erläutern, warum du gerade zu Grödig gewechselt bist?

Boller: Ich habe mit Adi Hütter schon in Altach gesprochen. Er ist ein sehr ehrgeiziger Trainer und hat gemeint, er wird mich nochmal richtig formen. Das kann er auch machen. Es war mir wichtig, dass ich zu einem Trainer komme, der mich zu 100 Prozent will und das hat dann auch den Ausschlag gegeben.

LAOLA1: Mit welchen Zielen startet ihr in die Aufstiegssaison? Was kann man erwarten?

Boller: Wir schauen erst mal von Spiel zu Spiel und müssen uns an die Bundesliga gewöhnen. Wir haben keine Erwartungen, sondern freuen uns darauf. Wir spielen wohl gegen den Abstieg, aber die Aufgabe nehmen wir an.

LAOLA1: In den letzten Jahren haben sich die Aufsteiger in Österreich stets beachtlich geschlagen. Hofft ihr auf eine Art „Aufsteiger-Effekt“?

Boller: Von Statistiken halte ich nicht so viel. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass es für uns gut läuft, nur weil der WAC und die Admira super gespielt haben. Wir müssen jeden Tag hart arbeiten. Dann werden wir sehen, was dabei herausspringt.

LAOLA1: Zwar gab es einige Ab- und Zugänge, der Kern der Mannschaft ist aber beisammen geblieben. Wie ist dein genereller Eindruck – sollten weitere Transfers getätigt werden?

Boller: Ich glaube, die Mannschaft ist ziemlich gut beieinander. Das Wichtigste war, dass der Kern der Mannschaft behalten wurde. Ansonsten müssen der Trainer oder das Präsidium entscheiden, ob sie noch jemanden wollen. Aus meiner Sicht ist die Mannschaft aber ziemlich gut.

LAOLA1: Zuletzt gab es Aufregung wegen der Zufahrtstraße. Ist das etwas, dass dich als Spieler tangiert?

Boller: Ich glaube, da habe ich zu wenig Einblick. Ich bekomme das natürlich mit und auch in der Kabine wird darüber geredet, was denn so passiert. Ich hoffe aber einfach, dass am ersten Spieltag alles passt und wir ein schönes Fußballfest feiern können. Wir hoffen klarerweise auch, dass einige Zuschauer kommen. Ansonsten haben wir ein kompetentes Präsidium, das sich darum kümmert.

LAOLA1: Hältst du es für möglich, in Grödig eine Fußball-Euphorie zu entfachen?

Boller: Natürlich. Ich habe schon ein paar Leute kennengelernt, die gemeint haben, sie werden auf jeden Fall mal ins Stadion schauen. Es kommt darauf an, wie wir in die Saison starten. Wenn wir schlecht spielen, ist es blöd. Wenn wir guten Fußball zeigen, können wir sicherlich in einer Stadt wie Salzburg eine Euphorie entfachen.

LAOLA1: Vor einigen Wochen gab es ein brisantes Interview deinerseits, das dein Ex-Teamkollege Patrick Salomon mit Kritik kommentiert hat. Gab es danach ein klärendes Gespräch?

Boller: Ich habe ihn am Tag danach angerufen, zudem wir haben wir uns geschrieben. Ich glaube, das wurde ein bisschen hochgepusht. Wir haben uns immer gut verstanden. Er war ein bisschen heiß, aber das Ding ist gegessen. Die Frage wurde direkt nach dem Aufstieg von Grödig gestellt, da kamen bei ihm Emotionen hoch. Für mich ist das Thema vom Tisch. Wenn er jetzt da wäre, würde ich auch auf einen Kaffee mit ihm gehen.

LAOLA1: Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Christoph Nister