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Pichler: "Peter Schöttel hat das auch so gesehen"

Pichler:

Sein Transfer war einer der Überraschungen dieses Sommers.

Als Harald Pichler von Wacker Innsbruck zu Rapid Wien wechselte, trauten wohl einige Fans und neutrale Fußball-Beobachter ihren Augen nicht.

„Für viele war dieser Transfer sicher komisch oder eine Verwunderung“, gibt der Innenverteidiger, der in seiner ersten Bundesliga-Saison eine Wacker-Stammkraft war, bei LAOLA1 unumwunden zu.

Der 24-Jährige wurde aber persönlich von Neo-Trainer Peter Schöttel vom Inn an die Donau geholt und scheint nicht nur deswegen gute Karten auf mehr als nur ein Joker-Dasein zu haben.

Auch in den bisherigen Testpartien stand der Kärntner nicht im Schatten und spielte etwa im vorletzten Test beim klaren 5:0-Sieg in St. Pölten an der Seite von Ragnvald Soma durch.

Im letzten Test vor Meisterschaftsstart am Sonntag gegen den deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim will Pichler wieder seine Chance nützen.

Zuvor gibt der Blondschopf im LAOLA1-Interview Auskunft über das Zustandekommen seines Wechsels.

LAOLA1: Wie hat sich dein Transfer zu Rapid entwickelt?

Harald Pichler: In der Sommerpause sind die Gespräche angelaufen. Dann hat es sich ein wenig gezogen, weil sich die Vereine nicht einig waren. Als der Tag des Trainingsauftakts kam, ist dann alles schnell gegangen und hat sich für mich zum Guten entwickelt.

LAOLA1: Du selbst musstest wohl nicht lange überlegen.

Pichler: Es war sofort klar, dass ich das machen will. Es kam eben auf die Vereine an. Peter Schöttel und ich haben in der Pause ein kurzes Gespräch über das geführt, was er sich vorstellt. Eine Woche später habe ich unterschrieben.

LAOLA1: Was stellt sich der Trainer denn vor?

Pichler: Dass ich natürlich meine Leistung auch bei Rapid bringe. Das hängt jetzt einzig und alleine von mir ab. Ich muss in jedem Training 100 Prozent geben, will auffallen und versuchen, ihm die Wahl so schwer wie möglich machen.

LAOLA1: Viele waren über deinen Wechsel zu Rapid überrascht, zumal es sich nicht wirklich angebahnt hat. Warum sollte es aber eigentlich keine Überraschung sein?

Pichler: Für viele war dieser Transfer sicher komisch oder eine Verwunderung. Ich habe aber in der abgelaufenen Saison für Wacker alles gegeben und dabei auch Werbung für mich gemacht. Peter Schöttel hat das auch so gesehen.

LAOLA1: Wie siehst du deine Chancen auf einen Stammplatz?

Pichler: Das gilt es abzuwarten. Ich muss mich einfach aufdrängen und in erster Linie im Training zeigen, was ich kann. Die Konkurrenz ist sehr stark.

LAOLA1: Was kannst du aber besser als deine Konkurrenten Ragnvald Soma, Mario Sonnleitner und Jürgen Patocka?

Pichler (lacht): Das sollen andere beurteilen, das werde ich jetzt nicht kommentieren.

LAOLA1: Gut, ich frage anders: Was sind deine Stärken?

Pichler: Mein Kopfballspiel und mein Zweikampfverhalten sind sicherlich Stärken. Aber mir ist wirklich lieber, wenn das andere beurteilen.

LAOLA1: Rapid präsentierte sich vergangene Saison in der Defensive überaus fehleranfällig und du bist in der Innenverteidigung der einzige Neue: Rechnest du dir vor allem deswegen Chancen aus?

Pichler: Nein. Ich war vergangene Saison nicht da, deswegen kann ich nicht sagen, wie es vor allem intern ausgeschaut hat. Es zählt das neue Spieljahr, wir wollen vorne angreifen und gleich in den ersten Spielen eine Versöhnung mit den Fans herbeiführen.

LAOLA1: Die Rapid-Fans können für gute Stimmung sorgen, aber auch die Wacker-Anhänger. Wie schwer war es, Wacker zu verlassen?

Pichler: Es war sicherlich nicht leicht, weil ich nun auch viele Freunde in der Mannschaft habe. Aber es handelt sich hier eben um Rapid Wien und das ist sicher ein guter nächster Schritt.

LAOLA1: Wie schwierig wird die neue Saison für Wacker?

Pichler: Das zweite Jahr ist zumeist immer das schwierigere. Aber sie sind wieder super aufgestellt, haben ein super Trainer-Team und werden es sicher wieder schaffen.

LAOLA1: Du hast bei den Red Bull Juniors gespielt, und nun stehst du im Kader von Rapid. Warum nicht bei Salzburg?

Pichler: Die Trainer der Kampfmannschaft haben es damals für nicht richtig empfunden, dass manche Spieler oben dabei sind. Das wurde akzeptiert. Als die Juniors absteigen mussten, sind mehrere Spieler auch gegangen und die haben sich in der Bundesliga jetzt bewiesen. Es scheint, der richtige Weg gewesen zu sein.

Das Gespräch führte Bernhard Kastler