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"Wir nehmen uns für Entwicklung keine Zeit"

„Es ist ein Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht.“

Peter Schöttel sinniert auf seiner Trainerbank und blickt dabei auf die leeren Ränge des Hanappi-Stadions.

Er wurde gerade auf seinen 45. Geburtstag vergangene Woche angesprochen.

„Es ist über zehn Jahre her, dass ich zum Fußballspielen aufgehört habe. Das kann ich auch kaum fassen“, schüttelt der Rekordspieler des SK Rapid seinen Kopf.

Der Ehrenkapitän fühlt sich gut.

Glauben kann der Trainer, der dieses Amt seit Sommer innehat, jedoch die viele Kritik an seiner Arbeit und Mannschaft nicht, befindet sich der Verein doch nach wie vor im bekannten Umbruch.

In der Karwoche will der ehemalige grün-weiße Aktive, Amateure-Coach, Nachwuchskoordinator und Sportdirektor eine Botschaft vermitteln.

In dieser bat LAOLA1 den Trainer des Tabellenzweiten zum Interview:

LAOLA1: Glauben Sie an Gott?

Schöttel: Ich bin ein gläubiger Mensch, ich gehe ab und zu am Sonntag in die Kirche. An diesem auch.

LAOLA1: Glauben Sie an die Meisterschaft?

Schöttel: Das ist für mich keine Glaubensfrage. Das ist eine Sache, die passieren wird oder nicht. In erster Linie geht es darum, dass wir unser Ziel – einen internationalen Bewerb – erreichen. Wenn es mehr wird, würden wir uns sehr freuen. Daran glauben ist schwierig, weil diese Saison die Ergebnisse betreffend sehr turbulent und zum Teil seltsam verläuft.

LAOLA1: Konnte man erwarten, im Umbruchsjahr vorne mitzuspielen?

Schöttel: Nach Saisonbeginn war ich mir ziemlich sicher, dass Salzburg auf und davon zieht. Dass ein Umbruch einfach Zeit braucht, wissen diejenigen, die lange im Geschäft sind. Dass die Fans ungeduldig sind und Jahr für Jahr alleine aufgrund des Namens erwarten dürfen, Rapid spielt vorne mit – das ist auch normal. Ich denke, dass in diesem Jahr viel passiert ist. Es hat schon zum Teil ein Generationswechsel stattgefunden und man darf auf die Veränderungen im vergangenen Jahr nicht vergessen. Es sind viele Spieler gegangen, viele gekommen. Trainer und Sportdirektor wichen, ein neues Trainerteam ist da. Es ist vieles anders für alle Beteiligten. Deswegen war es für mich schon ein wenig komisch, von Start weg diese schlechte Grundstimmung zu haben, wo doch die Hauptforderung „Veränderung“ war. Was die Mannschaft betrifft, hat sich auch sehr viel verändert. Ich bin froh, dass wir uns nie hingestellt und gesagt haben, wir seien die Besten und spielen begeisternden Fußball. Ich habe immer gesagt, wir sind am Beginn einer Entwicklung. Diese dauert länger als ein paar Monate, wir sind lange nicht am Ende. Es wird so gerne mit Beispielen aus dem Ausland, wo Mannschaften so toll und attraktiv Fußball spielen, aufgezeigt. Ja, aber da hat der Trainer halt auch einige Jahre lang Zeit gehabt. Das würde ich mir jetzt schon generell von den Verantwortlichen in Österreich wünschen.

LAOLA1: Sie haben einmal als Wiener-Neustadt-Coach bei einer Pressekonferenz gemeint, dass bei Rapid auf höchstem Niveau gejammert wird. Ist das nach wie vor so?

Schöttel: Ja, vor allem innerhalb des Vereins. Das ist für mich überhaupt das Interessanteste. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich als Aktiver das gar nicht so mitbekommen habe, was auf den Rängen von den eigenen Leuten gesprochen wird. Da handelt es sich um Fans des Vereins beziehungsweise um Leute, die in höheren Gremien tätig sind. Aber Gegenwind hat jeder Rapid-Trainer. Bei Josef Hickersberger habe ich mir das angehört, ich war öfters bei Spielen von Peter Pacult. Da waren auch viele unzufrieden und jetzt sind es viele mit meiner Arbeit. Das gehört aber eben zur Tagesordnung.

LAOLA1: Berührt Sie solche Kritik oder prallt sie ab?

Schöttel: Komplett abprallen tut es nicht, aber ich habe in diesem Sport schon einiges erlebt. Ich habe gewusst, auf was ich mich einlasse. Das ist jetzt nicht so, dass ich über das teilweise sehr negative Denken überrascht bin. Man muss sich als Trainer oder Sportler bei so einer schwierigen Geschichte eine Art Schutzschild zulegen. Ich lese auch nicht immer alles und differenziere, wer was sagt, von wem Kritik kommt. Wenn man das dann weiß, dann nimmt man auch nicht alles so ernst.

Schöttel nahm sich für LAOLA1 lange Zeit

LAOLA1: Sie haben vorher von Generationswechsel gesprochen. Kann eine Vertragsverlängerung bei Spielern wie Soma oder Patocka definitiv ausgeschlossen werden?

Schöttel: Sagen wir es so: Wir haben bislang nichts unternommen, um die Verträge zu verlängern. Wir schauen sie uns im Frühjahr weiterhin an. Beide sind wertvoll für die Mannschaft – auf dem Platz, aber auch mit ihrer Erfahrung und menschlichen Qualität für die tägliche Arbeit. Die Jungen können wirklich etwas von ihnen abschauen. Im Moment sieht es aber nicht danach aus, dass ihre Verträge verlängert werden. Bei drei, vier Spielern ist die Entscheidung noch nicht gefallen.

LAOLA1: Etwa auch bei Helge Payer?

Schöttel: Mit ihm werden wir in den nächsten Tagen ein Gespräch führen. Helge ist leider seit drei Wochen mit Nebenhöhlen, Gastritis und solchen Dingen nicht im Training. Das ist natürlich ein sehr heikles und sensibles Thema, weil er ja wirklich sehr viel für den Verein geleistet hat.

LAOLA1: Wie schwer fallen Ihnen Entscheidungen, wie Payer auf die Bank zu setzen?

Schöttel: Es ist beim Helge besonders schwer, nicht nur weil er ein verdienstvoller, toller Spieler ist, sondern ich ihn schon lange kenne und menschlich sehr schätze. Aber als Trainer bist du immer verpflichtet, für die Gegenwart und die Zukunft das Beste herauszuholen und zu planen. Es hat eben der Tormannwechsel stattgefunden und Lukas Königshofer macht seine Sache eigentlich tadellos. Es ist nicht einfach, solche Spieler wie Helge auf die Bank zu setzen. Sie haben zu Recht eine größere Lobby und Fangemeinde, die damit nicht zufrieden ist. Aber wir tun das, was wir für richtig halten, um die Mannschaft nach vorne zu bringen.

LAOLA1: Ist Ihnen schon einmal durch den Kopf gegangen, wie es in ein paar Jahren ohne Steffen Hofmann weitergehen kann?

Schöttel: Natürlich gibt es solche Überlegungen, weil der Steff auch jetzt einmal für längere Zeit ausfallen kann (Das Interview wurde am Dienstag vor Hofmanns Verletzung geführt, Anm.). Er war in den letzten Jahren und ist immer noch der dominierende Spieler im Verein. Er hat eine Schlüsselrolle inne, aber er wird später irgendwann in ein Alter kommen, in dem es nicht mehr geht. Danach geht es für Rapid auch weiter. Wie nach Krankl oder nach Konsel. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

LAOLA1: Es gibt bereits viele Gerüchte um Zugänge bei Rapid: Admiras Dibon oder die Kapfenberger Gerson, Nathan Junior. Wer soll kommen oder auf welchen Positionen wollen Sie sich verstärken?

Schöttel: In der Innenverteidigung werden wir auf alle Fälle etwas tun, da ist Dibon eben auch ein Thema. Ansonsten machen wir das, was alle tun: Wir sondieren den Markt, führen Gespräche, die wir natürlich nicht in der Öffentlichkeit ausbreiten.

Moniz und Schöttel verstehen einander

LAOLA1: Wie soll die Fluktuation am Spielersektor ungefähr aussehen?

Schöttel: Ich denke, dass ein paar auslaufende Verträge nicht verlängert werden und wir zwei, drei neue Spieler bekommen. Wobei es auch abzuchecken gilt: Was kommt aus dem eigenen Nachwuchs? Da haben wir einige sehr interessante Burschen dabei. Man sieht wie rasch sich Grozurek etabliert hat. Mit Wydra haben wir einen weiteren sehr guten im Kader, mit dem wir nächstes Jahr auch schon mehr vorhaben. Dann gibt es noch zwei, drei, die es absolut wert sind, dass man sie fördert. Das war mir immer wichtig, egal ob als Sportdirektor oder jetzt als Trainer, dass man Nachwuchsspielern die Perspektive geben muss, um auch glaubwürdig zu sein. Das ist schon vor ein paar Jahren gelungen. Jetzt als Trainer habe ich darauf noch mehr Einfluss, dass ich die außergewöhnlichen Talente im Verein fördere. Ich habe auch gerne Junge im Team, das fördert die Eigendynamik der Gruppe.

LAOLA1: Zurück zum Trainer-Geschäft: Wie sehen Sie Salzburg-Trainer Ricardo Moniz?

Schöttel: Ich habe ihn sehr gerne, rede gerne mit ihm über Fußball und verstehe mich sehr gut mit ihm.

LAOLA1: Sie erleben die interne Kritik bei Rapid. Wie denken Sie über jene an Moniz?

Schöttel: Ich denke, dass er mit Abstand die talentiertesten Spieler betreut, aber dass der Umgang mit so vielen Stars aus so vielen Nationen sicher nicht einfach ist. Man muss immer aufpassen: Er hat eine genauso schwierige Aufgabe. Er hat die besten Möglichkeiten und Spieler, jedoch hat er ganz andere Probleme als einer, der ohne Druck arbeiten kann. Aus meiner Fernsicht hat Salzburg einen riesigen Kader mit extrem vielen Legionären, der schwer zu führen ist. Das ist, denke ich, das Hauptproblem. Denn von der individuellen Qualität haben sie die besten Spieler.

LAOLA1: Hinsichtlich Fans liegt auch kein einfaches Jahr hinter Rapid. Wie sehen Sie die Situation?

Schöttel: Immer noch nicht ganz gut. Der Herbst war sehr schwierig für die Spieler, weil man ja das Geisterspiel in Runde eins und die zwei Derbys im Happel-Stadion, wo die 30.000 Zuschauer mehr zugeschaut als angefeuert haben, nicht vergessen darf. Die Mannschaft ist von Start weg sehr kritisch beobachtet worden. Für uns hat es zum Teil am Anfang so ausgeschaut, als dass sich nicht alle mit unseren Siegen gefreut hätten. Das ist im Laufe des Herbstes besser geworden, es hat sich normalisiert. Wir sind wieder auf einem guten Weg, es wird ganz klar immer besser.

LAOLA1: Wann dürfen Kritiker damit rechnen, dass Ihr Team so weit ist, wie Sie es gerne hätten?

Schöttel: Ab dem zweiten Jahr ist es natürlich klar, dass wir ganz vorne angreifen wollen. Heuer haben wir es uns gewünscht, nächstes Jahr muss es sein. Diese Saison ist es noch so, dass ich schon sehr viele Spieler vom Vorgänger übernommen habe. Da habe ich andere Ideen. Nach der nächsten Transferzeit wird es so sein, dass jene Spieler da sind, die ich mir gewünscht und ausgesucht habe. Dann muss man klar sehen, wo wir hin wollen. Umso schöner ist es, dass wir jetzt vorne mitspielen.

LAOLA1: Weil es auch in einem Umbruchsjahr deutlich schlimmer sein könnte?

Schöttel: Das könnte es. Aber es ist auch so, dass wir im Frühjahr fünf, sechs Punkte wirklich unnötig liegen gelassen haben. Vielleicht kommt auch daher der Frust, dass sich jeder denkt, wir könnten schon viel weiter vorne sein. Andererseits läuft es in dieser verrückten Meisterschaft einfach so, wie es läuft. Es gibt enorm viele Unentschieden, keine Mannschaft zieht davon. Das ist einfach so und muss man es nicht besonders gut oder schlecht werten. Einen Lauf haben wir nie gehabt, ich denke aber, wir waren die konstantesten. Wir haben brav unsere Punkte gemacht, mit fünf Spielen am wenigsten verloren. Es waren einfach zu viele Remis dabei, zum Teil auch wegen schlechter Leistungen in unseren Heimspielen. Wie etwa im Herbst gegen Mattersburg oder gegen Neustadt.

LAOLA1: Rapid bekam die wenigsten Gegentore. Wie ausbaufähig ist aber die Offensive?

Schöttel: Wir sind nur zwei Tore hinter Salzburg, das kann sich schnell ändern. Natürlich haben wir viel zu viele Chancen ausgelassen. Wir spielen anders als in den vergangenen Jahren, deswegen verstehe ich auch, dass der eine oder andere nicht immer mit uns zufrieden ist. Ich denke, dass es früher vom Spektakel schon öfter hin und her gegangen ist. Aber das war auch der Grund, warum es im vergangenen Sommer zum Wechsel in der Führungsetage gekommen ist. Wir haben natürlich in erster Linie den Hebel hinten angesetzt. Es gibt aber interessante Statistiken, die uns im Verwerten von Großchancen um Rang sieben sehen. Es ist nicht so, dass wir gar keine haben. Wir müssen sie eben konsequenter verwerten, im Frühjahr waren auch ein paar Treffer ans Aluminium dabei.

LAOLA1: Wie lange sollten Verantwortliche einem Trainer Zeit geben?

Schöttel: Wenn ich mir einen Trainer aussuche, dann überlege ich mir ja sehr genau, wen ich hole. Wenn er etwas aufbauen soll, dann braucht er Zeit. Auch, wenn er einmal ein, zwei Spiele verliert und das Umfeld unruhig wird. Ich würde mir so etwas wünschen, natürlich betrifft es mich auch. Bei etwa solchen Verträgen, die sich von Jahr zu Jahr verlängern, wenn man einen internationalen Startplatz erreicht hat, ist es schwierig, etwas zu entwickeln. Da bist du verpflichtet, fast jedes Spiel zu gewinnen, um dieses Ziel zu erreichen. Das wird dann immer Stückwerk bleiben. Wenn wir dieses wirklich tolle Beispiel Dortmund herausnehmen: Er (Trainer Jürgen Klopp, Anm.) hat im ersten Jahr geschaut, wen er zur Verfügung hat. Im zweiten hat er es gemacht, wie er es für richtig hält, sich die Spieler geholt und die Mannschaft weiterentwickelt. Im dritten war er dann Meister. Jetzt wird er jahrelang von diesen ein, zwei Jahren Aufbauarbeit profitieren. Natürlich in einem Umfeld mit 80.000 Fans. Wo eine positive Grundstimmung herrscht, die mit hier ja nicht zu vergleichen ist (schmunzelt).

LAOLA1: Diese von Ihnen erwähnten Kontrakte gibt es etwa beim Erzrivalen Austria.

Schöttel: Wenn ich über Ivo (Vastic, Austria-Coach, Anm.) lese, dass sein Vertrag sich auch nur mit einem internationalen Startplatz verlängert. Was soll Ivo tun? Ihm wird vorgeworfen, er spiele defensiv und was weiß ich noch alles. Er wird im Winter Trainer einer Mannschaft, die im Herbst die zweitmeisten Gegentore bekommen hat. Natürlich stabilisiert er die Abwehr, weil er weiß, dass er im Normalfall in der Offensive Qualität hat, die ihm auch die Spiele gewinnen kann. Hat jetzt irgendwer erwartet, dass die Austria begeisternden Offensiv-Fußball spielt? Ivo möchte dort gerne länger Trainer sein. Er weiß, er muss sich irgendwie international qualifizieren und hat aber die zwei besten Offensivspieler verloren. Also das ist wirklich mein Aufruf an die Verantwortlichen: Wenn ich mir einen Trainer aussuche, dann checke ich den durch. Was hat er bislang gemacht? Für was steht er? Und nicht nur kurzfristig planen, sondern mittelfristig auf ein paar Jahre. Wenn ich von einem überzeugt bin, dann muss ich ihm die Zeit geben, damit dieser das verwirklichen kann. Ich halte auch nichts von Feuerwehrmännern. Wir müssen uns für Entwicklung Zeit nehmen und das tun wir nicht. Wir wollen alle rauschende Fußball-Feste wie gegen Hamburg (Anm.: Rapids 3:0 in der Europa League 2009) feiern, aber den Weg dorthin wollen wir überspringen. Es muss alles sofort gehen. Systematische Arbeit und Entwicklung junger Spieler dauert.

LAOLA1: Wie schwierig ist es, Ergebnisse zu liefern und zugleich die Mannschaft zu entwickeln?

Schöttel: Es ist natürlich schwierig, es ist ein Spagat. Auf der einen Seite bist du verpflichtet, für diese große Rapid-Gemeinde etwas Zählbares zu haben. Auf der anderen brauchst du für die Entwicklung Zeit. Junge Spieler musst du einmal psychologisch dort hinbringen, sie müssen selbstsicherer werden, dann muss es Abläufe geben, die passen. Das geht nicht in drei Monaten, aber das will halt bei uns niemand hören, es wird alles in Frage gestellt und das finde ich persönlich schade.

LAOLA1: Schade ist auch das Image der Liga. Warum ist die Liga so seltsam, wie Sie vorhin meinten?

Schöttel: Ich bin überrascht, dass alles so eng beisammen ist. Aber es machen alle Teams ihre Hausaufgaben, es analysiert jeder den Gegner und wir spielen vier Mal in der Saison gegeneinander. Es gibt kaum Überraschungen. Verteidigen kannst du relativ rasch erlernen, etwa Räume eng machen. Das setzen mittlerweile alle Teams gut um. Das Schwierigste im Fußball ist Lösungen für diese Gegner zu finden, kreativ zu sein und einen Gegner auszuspielen, nicht nur nieder zu kämpfen. Diesbezüglich haben uns sehr kreative Spieler verlassen, bei der Austria entweder gerade erst im Winter mit Barazite und Junuzovic, Rapid sowieso oder Salzburg, wenn ich an Janko denke. Dann ist es nicht so einfach, denn man entwickelt die nächsten, die aber nicht sofort da sind. Diese Geduld haben wir dann nicht in Verbindung mit minus zehn Grad, gefrorenen Plätzen und schlechten Trainings-Bedingungen, die wir im Winter einfach haben. Dann gibt es wenige Chancen in einem Spiel, wenn der Gegner gut steht. Hinzu kommen fast jede Woche direkte Duelle, in denen du denkst, wenn ich heute verliere, bin ich um fünf Punkte hinten. Dann enden solche Spiele oft unentschieden.

LAOLA1: Wenn so gut verteidigt wird, dann kann die Liga ja nicht in allen Belangen schlecht sein.

Schöttel: Ich glaube auch nicht, dass sie so schlecht ist. Ich würde auch nicht sagen, dass sie super ist. Sie ist anders geworden. Die österreichischen Vertreter im Europacup haben im Herbst gegen Gegner gespielt, die teilweise noch dabei sind. Die Austria hat zwei Mal gegen Alkmaar sehr gut ausgesehen. Salzburg hat gegen Bilbao und Paris St. Germain richtig gut ausgeschaut. Sturm hat Punkte gemacht, Ried hat Bröndby im Sommer geschlagen. Wir müssen immer anschauen, mit wem wir uns vergleichen. Wenn wir uns die Zusammenfassungen der Champions-League-Viertelfinalspiele und dann unsere Partien ansehen, dann ist es natürlich schlechter. Aber wenn wir uns mit Ligen mit ähnlichem Umfeld vergleichen, dann brauchen wir uns vor niemanden verstecken.

 

Das Gespräch führte Bernhard Kastler