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"Es wird eine Umstellung werden"

Die Vorfreude steigt, das Kribbeln wird größer - kurz: Es geht wieder los.

Red Bull Salzburg eröffnet seine Saison am Donnerstag mit der EL-Auswärtspartie bei Metalurgs Liepajas.

Danach geht es Schlag auf Schlag: Sonntag, Liga-Auftakt gegen die Wiener Austria; Donnerstag, Rückspiel gegen die Letten; Sonntag, zweite Runde gegen Wacker.

Petri Pasanen wird - sollte er sich nicht verletzen - bei allen Spielen als Führungskraft dabei sein.

Dem 30-jährigen Finnen kommt nämlich eine wichtige Rolle im System von Cheftrainer Moniz zu.

Im LAOLA1-Interview spricht Salzburgs Neuzugang über die Beweggründe für seinen Wechsel, Heikkinens Einfluss darauf und über den lustigen Arnautovic.

LAOLA1: Petri, du bist einer von vier Neuzugängen bei Salzburg. Wie hast du dich in der Mannschaft eingelebt?

Petri Pasanen: Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen, die Jungs sind toll. Wichtig ist, dass wir die gute Stimmung in die Saison mitnehmen.

LAOLA1: Du hast sieben Jahre in Bremen gespielt und bist mit 30 in einem guten Fußball-Alter. Wieso hast du dich für einen Wechsel nach Österreich entschieden?

Pasanen: Ich bin 30 und keine 20 mehr (schmunzelt), da musst du Entscheidungen genau überdenken. Ich hatte auch ein Angebot von Bremen, aber ich wollte etwas Neues machen. Darum habe ich mich für Red Bull entschieden.

LAOLA1: Wie konnte dich Salzburg überzeugen?

Pasanen: Ich hatte lange Gespräche mit Trainer Moniz, in denen er mir seine Vorstellungen dargelegt hat. Mir gefällt seine Vorstellung von Fußball. Außerdem hat er mir das Gefühl gegeben, ein wichtiger Teil zu sein – ich soll ich im Team eine Führungsposition einnehmen.

LAOLA1: Du spielst aber künftig nicht mehr vor 70.000 oder 80.000, sondern vor 5.000 oder 6.000 Zuschauern. Wird das nicht eine große Umstellung?

Pasanen: Das wird natürlich eine Umstellung sein. Über die sportliche Qualität der Liga kann ich nicht so viel sagen, da ich Österreich zuvor nicht wirklich mitverfolgt habe. In ein paar Wochen kann ich das besser beurteilen. Aber es wird natürlich anders als in Deutschland.

LAOLA1: Warum war Bremen letztlich keine Option mehr?

Pasanen: Ich habe wirklich lange überlegt, aber ich hatte meine Gründe, warum ich weg wollte. Ich bin aber mit Bremen nicht im Bösen auseinander gegangen. Ich wusste eigentlich schon nach der Winterpause, dass ich eine neue Herausforderung brauche.

LAOLA1: Mit Markus Heikkinen spielt ein Nationalmannschafts-Kollege bei Rapid. Hast du bei ihm Infos über Salzburg eingeholt?

Pasanen: Ja, natürlich. Wir hatten Anfang Juni Länderspiele mit Finnland und genug Zeit, um über Österreich und im Speziellen über Red Bull zu sprechen.

LAOLA1: Was hat er dir gesagt?

Pasanen: Dass Österreich und speziell Salzburg eine gute Wahl ist. Er spielt schon längere Zeit in der Bundesliga und hat erneut seinen Vertrag verlängert. Das zeigt, wie wohl er sich fühlt. Jetzt freut er sich schon auf unsere Duelle.

LAOLA1: Du hast in Bremen defensiv fast alles gespielt. Wo fühlst du dich am wohlsten?

Pasanen: Ganz klar in der Innenverteidigung. In Bremen war ich mal links, mal rechts – da musste ich wirklich alles spielen. Mit Moniz habe ich auch besprochen, dass ich mich in der Mitte sehe. Sollte auf den Seiten Bedarf bestehen, spiele ich natürlich auch dort.

LAOLA1: Du hast in deiner Karriere schon mit vielen Weltklasse-Spielern gespielt. Gibt es irgendjemanden, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Pasanen: Ach, da waren viele überragende Spieler dabei. Ibrahimovic, Sneijder, zuletzt Özil bei Bremen. Einen Weltklasse-Spieler hast du in Mannschaften wie Ajax oder Bremen fast immer. Ich bin stolz, dass ich mit so vielen tollen Akteuren zusammenspielen durfte.

LAOLA1: Ein Spieler wird dir wahrscheinlich auch länger in Erinnerung bleiben: Wie hast du Marko Arnautovic erlebt?

Pasanen: Marko ist ein lustiger Typ, mit dem man viel lachen kann. Als Fußballer hat er unbestritten seine Qualitäten, aber die muss er auch mal konstant zeigen. Er kann noch sehr viel erreichen.

LAOLA1: Er hat mittlerweile ein schlechtes Image, das ihm eine große Karriere kosten könnte.

Pasanen: Letztlich ist er ein guter Junge. Ich weiß nicht, wie er vorher war, aber in diesem einen Jahr, habe ich ihn nicht so negativ erlebt. Das Problem ist, dass viele glauben, ihn zu kennen. Dabei kennen ihn nur ganz wenige. Die meisten können ihn nicht richtig beurteilen. Ich bin sicher, dass er seinen Platz in Deutschland noch finden wird.

LAOLA1: Abschließend, was denkst du, ist mit Salzburg in dieser Saison möglich?

Pasanen: Salzburg ist ein Spitzenklub und als Spitzenklub musst du immer vorne dabei sein – national, wie international. Wir müssen in der Meisterschaft ganz oben stehen und auch in der Europa League die Gruppenphase erreichen. Mit dieser Mannschaft sollte das möglich sein.

Das Interview führte Kurt Vierthaler