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"Als ob ich wieder zu Hause wäre"

„Es ist, als ob ein verlorener Sohn zurückkommen würde“, grinst Markus Kraetschmer.

Der AG-Vorstand der Wiener Austria war der erste, der Nacer Barazite bei dessen Rückkehr nach Wien umarmen durfte.

Eine halbe Stunde vor dem Rest der Mannschaft, die aus dem Trainingslager in der Türkei kam, betrat der Rückkehrer (Alle Infos zum Transfer) österreichischen Boden.

LAOLA1 hat den 22-Jährigen, der künftig mit der Nummer 9 aufläuft, am Flughafen empfangen und mit ihm gesprochen.

LAOLA1: Wie fühlt es sich an, wieder hier in Wien zu sein?

Nacer Barazite: Sehr gut! Es ist, als ob ich wieder zu Hause wäre.

LAOLA1: Wie hast du die letzten Tage erlebt. Es gab viele Gerüchte, aber die Vollzugsmeldung hat dann doch einige Zeit gedauert.

Barazite: Es war sehr hektisch. Es gab sehr viele Gerüchte. Aber diese Gerüchte haben auf der Wahrheit basiert. Wir haben schon einige Zeit verhandelt. Es war schwierig, aber die Austria hat ihr Bestes getan und schlussendlich haben wir es geschafft.

LAOLA1: Du hattest auch einige andere Angebote. Warum die Rückkehr nach Österreich und nicht etwa Deutschland?

Barazite: Man kann sich nie sicher sein, dass man bei einem neuen Klub spielt. Aber ich wollte Sicherheit haben. Bei einem anderen Verein hätte ich mich erst eingewöhnen müssen.

LAOLA1: Wie sehen deine Ziele bei der Austria nun aus?

Barazite: Die Austria hat sich sehr gut gemacht – auch ohne mich. Extrem gut sogar, sieben Punkte Vorsprung sind toll. Für mich ist es sehr wichtig, fit zu werden und zu spielen. Und natürlich gut zu spielen. Ich will dem Team helfen.

LAOLA1: Was weißt du über deinen neuen Trainer, Peter Stöger?

Barazite: Ich habe ja schon gegen ihn gespielt, als er Wiener Neustadt trainiert hat. Über ihn persönlich weiß ich nur wenig, aber ich habe mir sagen lassen, dass er ein sehr guter Trainer ist. Miteinander gesprochen haben wir vor meiner Ankunft aber noch nicht.

LAOLA1: Dein neuer Partner im Sturm wird Philipp Hosiner, der im Herbst sehr viel getroffen hat, sein. Was denkst du über ihn?

Barazite: Er hat offensichtlich sehr gut gespielt. Aber ich weiß noch gar nicht, ob ich sein Sturmpartner sein werde, das liegt am Trainer. Ich will ihn jedoch gar nicht herauspicken, ich freue mich auf das Zusammenspiel mit allen meinen Kollegen.

LAOLA1: Die Erwartungen an dich sind natürlich viel höher, als beim ersten Mal. Wie gehst du damit um?

Barazite: Ich spüre keinen Druck. Natürlich sind die Erwartungen höher, weil ich in der Vergangenheit hier sehr gut gespielt habe – das ist normal. Aber ich fokussiere mich zuerst einmal darauf, fit zu werden und wieder zu spielen.

LAOLA1: James Holland wohnt in deiner alten Wohnung. Darf er das weiterhin?

Barazite: (lacht) Natürlich. Ich werde ihn nicht rauswerfen. Es gibt viele schöne Wohnungen in Wien und ich werde hoffentlich eine neue finden.

LAOLA1: Lass‘ uns zurück auf dein Jahr beim AS Monaco blicken. Warum hat es dort nicht funktioniert?

Barazite: Im Fußball braucht man ein bisschen Glück. Wenn du ankommst, muss dich der Trainer mögen. Aber manchmal kommt ein neuer Coach, sieht dich beim ersten Training und sagt: „Das ist nicht der Richtige für mich.“ Vielleicht war das der Grund. Ich denke, dass ich in den Spielen, die ich gemacht habe, gut gespielt habe. Aber es liegt eben am Trainer und der wollte nicht, dass ich spiele.

LAOLA1: Denkst du, dass deine fehlende Spielpraxis anfangs ein Problem sein wird?

Barazite: Wir spielen am 17. Februar das erste Mal. Es bleibt also noch Zeit zur Vorbereitung. Wie gesagt: Ich habe im letzten Jahr nicht viel gespielt, also muss ich wieder fit werden – das ist das Hauptziel.

LAOLA1: Das erste Spiel ist dann gleich auswärts gegen Rapid. Was für ein Spiel, um zurückzukommen!

Barazite: (lacht) Ja, gleich ein Derby! Das ist ein wichtiges Spiel. Wir müssen unseren Vorsprung halten, also dürfen wir uns nicht erlauben, dort Punkte liegen zu lassen.


Das Gespräch führte Harald Prantl