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"Irgendwann trifft es jeden Spieler"

Eine Karriere für den SV Mattersburg.

Michael Mörz gilt im Burgenland als Identifikationsfigur.

Der Blondschopf durchlief mit Ausnahme der Jahre 1991-1997 sämtliche Nachwuchs-Teams des SVM und trägt nunmehr seit der Saison 2000/01 das Trikot der Kampfmannschaft.

Weiters  brachte es der mittlerweile 31-Jährige auf zwölf Einsätze im ÖFB-Team.

Die sportlich größten Erfolge waren für Mörz der Einzug ins ÖFB-Cup-Finale 2007 und die Teilnahme an der UEFA-Cup-Qualifikation in der Saison 2006/07.

Im LAOLA1-Interview spricht der SVM-Kapitän über die Wintervorbereitung, seinen durchwachsenen Herbst und seine Ziele.

LAOLA1: Michi, du bestreitest gerade deine x-te Wintervorbereitung mit dem SV Mattersburg. Überwiegt die Freude, dass es endlich wieder los geht oder ist diese Zeit einfach eine Qual für jeden Fußballer?

Michael Mörz: Teils teils. Die Wintervorbereitung ist immer anstrengender als jene im Sommer. Doch da muss man durch. Im Winter wird der Grundstein für das ganze Jahr gelegt. Es stehen viele Tempo- und Ausdauerläufe am Programm. Es sind ein paar harte Wochen, die im Endeffekt dann aber doch schnell wieder vorbei sind. Und nach dem Trainingslager sind es dann eh nur mehr ein paar Tage, bis es wieder in der Liga losgeht.

LAOLA1: Mittlerweile bist du der zweitälteste Feldspieler im Kader. Wie gehst du mit dieser Rolle um?

Mörz: Es ist etwas Neues für mich. Irgendwann blüht dieses Schicksal jedoch  jedem Fußballer. Es kommt die Zeit, wo man einfach der Älteste in der Mannschaft ist. Es ist jetzt aber nicht unbedingt etwas Aufregendes.

LAOLA1: Dein Herbst hatte Höhen und Tiefen. Was überwiegt rückblickend?

Mörz: Ich glaube, dass nicht nur ich Höhen und Tiefen hatte, sondern die ganze Mannschaft. Wir hatten am Anfang einige gute Spiele, doch wir konnten dabei nicht punkten. Zudem haben wir sehr oft unentschieden gespielt. Wir haben uns alle etwas mehr erwartet. Auf der anderen Seite haben wir Salzburg daheim mit 3:0 geschlagen – das hat auch niemand erwartet. Wenn wir an solche Leistungen anknüpfen, ist im Frühjahr einiges möglich.

LAOLA1: Was ist in dieser Saison für euch noch drinnen?

Mörz: Noch sehr viel. Es liegt bis zum vierten, fünften Platz alles sehr eng zusammen. Wenn wir von Anfang an die Punkte holen und uns von den unteren Regionen wegbewegen, ist noch einiges möglich.

LAOLA1: Du spielst seit Sommer auf einer neuen Position. Ist es deshalb bei dir nicht ganz nach Wunsch verlaufen?

Mörz: Ich spiele jetzt meistens links auf der Seite. Es ist nicht so, dass das etwas ganz Neues für mich ist, aber es ist natürlich nicht meine Lieblingsposition. Die ist in der Mitte. Ich schaue, dass ich das Beste daraus mache. So schlecht läuft es auch nicht. Ich habe heuer immerhin drei Tore erzielt. Vielleicht gelingen mir ja im Frühjahr noch ein paar weitere Treffer.

LAOLA1: Vor ein paar Jahren hat Mattersburg noch um die Europacup-Plätze gefightet. Was fehlt dem Team, um dort wieder hin zu kommen?

Mörz: Man darf nicht vergessen, dass damals wesentlich routinierte Spieler am Werk waren. Es ist immer ein Vorteil, wenn in der Mannschaft einige erfahrene Akteure stehen. Jetzt muss sich das erst entwickeln.  Wir haben eine sehr junge Truppe, die einfach noch etwas Zeit braucht. Ich bin mir aber sicher, dass in den nächsten Jahren etwas entstehen wird. Vielleicht ist dann wieder mehr möglich.

LAOLA1: Mattersburg wird nach wie vor ein eher rustikaler Stil nachgesagt. Ärgern dich solche Aussagen?

Mörz: Ich kenne die Statistik nicht genau, aber ich glaube, wir sind keine Mannschaft, die in ein Spiel geht und nur den Gegner „weghauen“ will. Es stimmt, dass uns das nachgesagt wird, aber ich denke, dass es nicht der Fall ist.

LAOLA1: Patrick Bürger hat euch mit seinen Toren etliche Punkte gerettet. Ist es beruhigend, einen solchen Knipser in den eigenen Reihen zu haben?

Mörz: Wir sind sehr froh, dass Patrick bei uns ist. Er war speziell in der letzten Saison im Kampf gegen den Abstieg ein ganz wichtiger Spieler für uns. Ich hoffe, dass ihm noch viele Tore gelingen. Wir werden jedenfalls alles unternehmen, um ihn mit guten Bällen zu „füttern“.

LAOLA1: Um seine Person gab es zuletzt einige Transfergerüchte. Würdest du ihm zu einem Wechsel raten, auch wenn das gleichzeitig ein herber Verlust für euch wäre?

Mörz: Es ist sicher ein Traum von ihm, zu einem Topklub in Österreich oder ins Ausland zu gehen. Er tut alles dafür und ich würde mich für ihn auch sehr freuen. Wir reden natürlich darüber, aber im Endeffekt muss er entscheiden, was das Richtige ist.

Das Gespräch führte Martin Wechtl