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Maierhofer und das Hoffen auf das "Elber-Schicksal"

Maierhofer und das Hoffen auf das

Der „Major“ ist zurück in Österreich.

Nach zähen Verhandlungen mit Wolverhampton wurde am Dienstag endlich eine Einigung erzielt (hier geht's zur Story).

Stefan Maierhofer wird ab sofort das Salzburg-Trikot mit der Nummer neun tragen.

Ein Wechsel, der absolut Sinn macht. Eine klassische Win-Win-Situation.

Salzburg-Trainer Ricardo Moniz machte sich öffentlich stark für den 29-jährigen Angreifer, titulierte ihn als absoluten Wunschspieler.

Maierhofers Größe (2,02m) und seine offene, mitreißende Art sind genau das, was die „Bullen“ gesucht haben.

Warum es auch für den Gablitzer der richtige Schritt war, er auf ein „Elber-Schicksal“ hofft und Kritiker keine Saison haben, erklärt er im LAOLA1-Interview.

LAOLA1: Stefan, der Wechsel zu Salzburg ist jetzt fix. Glücklich, in der Mozartstadt zu sein?

Maierhofer: Ja! Ich freu‘ mich schon sehr drauf. Es ist eine interessante Sache und eine tolle Herausforderung. In England hab‘ ich auch nicht mehr die Perspektive gesehen. In Salzburg gibt es ein super Umfeld, der Trainer wollte mich unbedingt haben, es passt einfach alles. Ich freu‘ mich auf mein erstes Spiel am Sonntag.

LAOLA1: Das ausgerechnet gegen deinen Ex-Klub Rapid stattfindet.

Maierhofer: Das ist natürlich sehr brisant. Aber solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball.

LAOLA1: Lustig wird es aber nicht für dich. Hast du dich mental schon auf einen Spießrutenlauf eingestellt?

Maierhofer: Nein, weil ich hoff‘, dass mich die Fans so empfangen, wie die Bayern-Anhänger damals Giovane Elber. Der hat mit Lyon in München gespielt und die Fans haben ihn gefeiert. Sie haben ihn immer noch geliebt. Natürlich hab‘ ich bei Rapid nicht den Stellenwert, den Elber bei den Bayern hatte. Aber ich hatte bei Rapid auch eineinhalb super Jahre. Ich hoff‘, dass die wirklichen Fans das anerkennen, mich als Person schätzen und respektieren.

LAOLA1: Ist das Abenteuer Ausland damit gescheitert?

Maierhofer: Die Leute sollen denken und reden, was sie wollen. Ich bin mit der Entscheidung sehr, sehr glücklich. Zum Thema Ausland kann ich nur sagen: Sag‘ niemals nie! Sollte ich in Salzburg für Furore sorgen, ist nichts ausgeschlossen. Aber jetzt zählen mal nur Salzburg und die nächsten Aufgaben.

LAOLA1: Du hast bei fast all deinen Stationen immer einen positiven Eindruck hinterlassen. Blickst du manchmal auch stolz auf die vergangenen Jahre zurück?

Maierhofer: Ich bin einer, der immer positiv denkt und versucht, mit seiner Art alle mitzureißen. Das ist mir meistens ganz gut gelungen. Duisburg-Trainer Sasic hat erst kürzlich zu mir gesagt, dass er zwar eine super Mannschaft hat, aber es fehlt so ein Typ wie ich. Das ist schon schön zu hören. Das macht mich stolz.

LAOLA1: Die vielen Kritiker überhörst du einfach?

Maierhofer: Natürlich werden nun wieder viele sagen: Er ist in England gescheitert. Nur hab‘ ich auch jetzt in Wolverhampton den Sprung in den 25-Mann-Kader geschafft. Damit hab‘ ich mich halt nicht zufrieden gegeben. Ich hab‘ keinen Bock auf Kurzeinsätze. Ich bin 29 und will so viel als möglich spielen. Vor vier Jahren hätt‘ ich mich vielleicht eine Premier-League-Saison auf die Bank gesetzt.

LAOLA1: Wie gehst du mit Kritikern um, die dir die Qualität absprechen?

Maierhofer: Da muss man einfach drüberstehen. Die Leute sollen denken, was sie wollen. Ich als Mensch hab‘ bei jeder Station ein positives Gefühl gehabt. Und das ist das Wichtigste.

Das Interview führte Kurt Vierthaler

LAOLA1: Aber die Beziehung zwischen Salzburg und Rapid ist etwas komplizierter als jene von Bayern und Lyon.

Maierhofer: Das weiß ich. Aber bei mir hat sich niemand von Rapid gemeldet, ich hab‘ nach meinem Abgang nie ein Angebot erhalten. Salzburg dagegen hat sich schon vergangenes Jahr sehr um mich bemüht. Jetzt hat es endlich geklappt. Es ist sowieso eine Entscheidung, mit der ich klarkommen muss. Und ich komm‘ damit klar. Es wäre schön, wenn es so wäre wie bei Giovane Elber – wenn es nicht so ist, kann ich es auch nicht ändern.

LAOLA1: Wie waren die Rückmeldungen deiner Ex-Kollegen von Rapid?

Maierhofer: Bis jetzt hab‘ ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Meine Ex-Kollegen freuen sich für mich. Der Großteil ist auf meiner Seite und das ist schön. Natürlich wird es auch zu anderen Kommentaren kommen, aber das muss man wegstecken.

LAOLA1: Du bist jetzt 29. Haben auch private Faktoren eine Rolle gespielt?

Maierhofer: Absolut. Ich will bald eine Familie gründen. Ich hab‘ jetzt endlich die Frau an meiner Seite, die mich glücklich macht. Und ich weiß nicht, ob ich mit einer Fernbeziehung klar gekommen wäre.  Darum war der Wechsel nach Österreich das Beste. Von Salzburg nach Wien sind es nur knapp drei Stunden. In erster Linie zählt aber jetzt mal der Fußball.

LAOLA1: Wieso ist die Wahl auf Salzburg gefallen?

Maierhofer: Der Verein hat viel vor, und ich werde alles geben, um diese Ziele zu erreichen. Von Trainer Moniz hab‘ ich die vollste Unterstützung, er wollte mich unbedingt haben. Das war natürlich auch entscheidend.

LAOLA1: Ist so ein Vertrauen genau das, was man sich als neuer Spieler wünscht?

Maierhofer: Einen fixen Stammplatz hab‘ ich deswegen noch nicht. Aber das hatte ich nirgendwo. Ich musste mich immer mit anderen Stürmern messen. Ich geb‘ im Training und im Spiel immer Gas und will mir so meinen Platz erkämpfen. Sollte es taktisch mal so kommen, dass ich draußen sitz‘, dann ist es so. Unter dem Strich sind die Perspektiven jedoch besser als bei Wolverhampton.