LAOLA1: Wann war der Punkt, an dem dir klar geworden ist, dass dein Traum tatsächlich in Erfüllung geht?

Schaub: Ich habe immer daran geglaubt, bei den Amateuren war ich mir dann schon ziemlich sicher, dass ich es schaffen kann. Der Umstieg auf die Bundesliga war dann aber nochmal eine enorme Umstellung – das hohe Tempo und das körperbetonte Spiel.

LAOLA1: Wenn es um große Talente gegangen ist, war dein Name in den vergangenen Jahren immer ein Thema. Wie weit hast du mitbekommen, dass große Hoffnungen in dich gesetzt werden?

Schaub: Ich habe das Rundherum schon mitgekriegt, mir aber nicht viel daraus gemacht. Ich habe immer nur darauf geachtet, meine Leistung zu bringen.

LAOLA1: Kann man das wirklich ausblenden, wenn man immer wieder liest, dass man die Zukunft Rapids ist, dass man eines der größten Talente des Landes ist?

Schaub: Am meisten hilft es, nicht so viel Zeitung zu lesen (lacht).

LAOLA1: Wer sind die Leute, die dich am Boden halten? Familie? Mitspieler? Trainer?

Schaub: Der Trainer macht das sehr gut, er spricht viel mit uns jungen Spielern. Auch meine Familie hilft mir sehr gut, mit dem allen umzugehen. Ich habe damit überhaupt keine Probleme.

LAOLA1: Apropos Familie: Wie gut ist dein Bruder Fabian, der in der Hessenliga bei Buchonia Flieden spielt?

Schaub: Er ist ein richtiger Torjäger, ein echter Bulle. Er hat in 22 Spielen 21 Tore geschossen. Ein guter Fußballer. Er ist jetzt 23 Jahre alt und legt sehr viel Wert darauf, beruflich voll dabei zu sein. Mal sehen, was er noch erreichen kann.

LAOLA1: Ich habe gelesen, dass er gesagt hat, du hättest dir schon einen guten Wiener Schmäh angeeignet. Wieviel Wiener steckt in dir, wieviel Deutscher?

Schaub: Für ihn habe ich wahrscheinlich schon einen guten Wiener Schmäh (grinst). Es ist so halb, halb. Ich fühle mich aber schon mehr als Österreicher und spiele ja auch für das österreichische Nationalteam.

LAOLA1: War es für dich nie ein Thema, dass du für den DFB spielst?

Schaub: Eigentlich nie. Ab dem Zeitpunkt, als ich das erste Mal vom ÖFB einberufen wurde, war klar, dass ich für Österreich spielen werde.

LAOLA1: Du hast zum Geburtstag die Biographie von Zlatan Ibrahimovic geschenkt bekommen. Kann man da persönlich etwas aus dieser Lektüre mitnehmen?

Schaub: Er ist schon sehr individuell. Die Sachen, die er gemacht hat, würde ich keinem Jugendlichen empfehlen (grinst). Es ist interessant zu lesen, wie schnell es mit einer Karriere gehen kann.

LAOLA1: Also doch eine kleine Parallele?

Schaub: Bei ihm ist es schon ein wenig extremer gewesen.

LAOLA1: Ibrahimovic ist dann schnell ins Ausland gegangen. Ist das für dich auch ein Thema?

Schaub: Derzeit denke ich nicht daran. Ich fühle mich sehr wohl bei Rapid und habe auch noch einen Vertrag bis Sommer 2015. Ich brauche also nicht zu überlegen, ob ich wechsle. Und wie schon erwähnt: Wenn man keine Zeitung liest und nicht zu viel im Internet surft, bekommt man die ganzen Wechselgerüchte auch nicht mit (grinst).

LAOLA1: Kommen wir wieder zu Rapid. Was ist im Frühjahr für euch noch möglich?

Schaub: Wir wollen uns für die Europa-League-Startplätze qualifizieren. In der Hinrunde haben wir gegen die großen Klubs immer unsere Leistungen gezeigt, haben auch gegen Salzburg daheim gewonnen. Jetzt heißt es, auch gegen die kleineren Klubs zu mehr Chancen zu kommen und mehr Tore zu machen. Wenn uns das gelingt, kommen wir in der Tabelle auch noch weiter nach vorne.


Das Gespräch führte Harald Prantl