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"Hajduk ist eine Option"

Ein Vier-Tages-Trip nach Barcelona und die Feiertage bei der Verwandtschaft in Bosnien haben die Akkus von Anel Hadzic wieder aufgeladen.

„Ich bin gut erholt. Die drei Wochen waren sehr wichtig“, sagt der 23-Jährige im LAOLA1-Interview.

Mittlerweile ist der Mittelfeldspieler mit der SV Ried in die Vorbereitung gestartet. Ob er sie dort auch beenden wird, steht allerdings noch nicht fest.

Denn es gibt wieder einmal Transfer-Gerüchte. Hajduk Split zeigt Interesse am Oberösterreicher.

„Ja, wir haben Gespräche geführt, uns in gewissen Punkten geeinigt“, verrät Hadzic. Im Gespräch erklärt er aber auch, weshalb ein Wechsel nach Split deshalb noch lange nicht fix ist.

LAOLA1: Mit etwas Abstand: Wie ordnest du die Hinrunde der SV Ried ein?

Anel Hadzic: Sportlich gesehen war es nicht so schlecht. Wir sind im Cup weiter und in der Liga als Fünfter zwar neun Punkte hinter Sturm, haben aber ein Spiel weniger – wir stehen also nicht schlecht da. Wir werden im Frühjahr angreifen.

LAOLA1: In der öffentlichen Wahrnehmung habt ihr dennoch ein bisschen unter euren Möglichkeiten gespielt. Liegt das am ständigen Auf und Ab die Ergebnisse betreffend?

Hadzic: Auf jeden Fall. Natürlich wollen wir immer vorne dabei sein, aber die großen Vier spielen diesmal sehr konstant und bringen ihre Leistungen. Wir hatten eben dieses Auf und Ab – das hatten wir in den letzten drei Jahren nicht, da waren wir auch mal drei, vier Partien in Folge ungeschlagen, diesmal ist uns das abgegangen. Wir müssen das in Griff kriegen.

LAOLA1: Was sind die Gründe dafür, dass das im Herbst nicht der Fall war?

Hadzic: Das ist schwierig. Wenn man die einzelnen Spiele analysiert, waren es immer nur Kleinigkeiten, weshalb wir nicht gewonnen haben. Das Problem im Fußball ist, dass viele kleine Gründe auf einmal zu einem großen Problem werden können. Auf einmal verliert man dann drei Partien in Folge.

LAOLA1: Hinzu kommt der Trainerwechsel. Warum hat es mit Heinz Fuchsbichler nicht so funktioniert, wie man sich das in Ried ursprünglich vorgestellt hat?

Hadzic: Es ist nicht meine Sache, das zu beurteilen. Ich bin mit Herrn Fuchsbichler immer gut ausgekommen. Er hatte seine eigene Philosophie und die hat halt nicht angeschlagen. Dann muss man Konsequenzen ziehen, was der Verein auch gemacht hat.

LAOLA1: Ich stelle mir das Jahr 2012 als Ried-Spieler diesbezüglich ein bisschen schwierig vor. Zuerst der Abgang von Gludovatz, dann die lange andauernde Diskussion um einen Nachfolger, dann kam Fuchsbichler, dann die nächste Diskussion um einen Nachfolger.

Hadzic: Das stimmt schon. Aber da ist jeder Spieler anders, den einen beeinflusst es mehr, den anderen fast gar nicht. Im Grunde genommen ist das aber nicht so wichtig, man muss sowieso seine Leistungen bringen und die Entscheidungen des Vereins akzeptieren.

LAOLA1: Wie gehst du damit um? Versuchst du in solchen Phasen eher keine Zeitungen zu lesen oder interessiert es dich dann doch so sehr, dass du die Gerüchte verfolgst?

Hadzic: Natürlich interessiert es mich, wer mein Vorgesetzter wird. Freilich verfolge ich das, aber immer sehr gelassen.

LAOLA1: Was heißt, dass die Gespräche eigentlich am Ende sind?

Hadzic: Dass ich mich mit ihnen geeinigt habe. Aber ich habe mich noch nicht entschieden und werde mich auch noch nicht entscheiden.

LAOLA1: Welche Überlegungen stellst du an?

Hadzic: Ich führe auch Gespräche mit Ried.

LAOLA1: Das heißt, wenn ein gutes Angebot von Ried kommt, verlängerst du, wenn nicht, gehst du zu Hajduk?

Hadzic: Das kann ich nicht sagen. Hajduk ist eine Option, aber das heißt noch nicht, dass ich nach Split gehe. Es kann sein, dass im Sommer ein anderer Verein kommt, oder auch schon Ende Jänner. Fakt ist, dass ich mich mit Hajduk in gewissen Punkten geeinigt habe und das ich ein Angebot von Ried vorliegen habe. Ich lasse mir Zeit.

LAOLA1: Du hast also nicht den Stress, unbedingt innerhalb der nächsten paar Tage wissen zu wollen, wie es weitergeht?

Hadzic: Genauso ist es. Es kann auch sein, dass im Winter gar nichts passiert und ich es auf den Sommer ankommen lasse. Ich lege mich auf gar nichts fest.


Das Gespräch führte Harald Prantl

LAOLA1: Und jetzt sollte mit der Bestellung von Michael Angerschmid ja auch längerfristig Ruhe einkehren.

Hadzic: Das glaube ich auch. Er ist schon lange beim Verein, kennt die Philosophie und uns Spieler. Ich denke, dass das sehr gut passt.

LAOLA1: Merkt ihr als Spieler eine Veränderung, weil Angerschmid jetzt der Cheftrainer und Gerhard Schweitzer nicht mehr gleichberechtigt ist?

Hadzic: Auf jeden Fall! Angerschmid ist der Chef, das merkt man. Aber natürlich machen sie das Training gemeinsam und Schweitzer hat weiterhin seine Bereiche. Die Harmonie ist gut.

LAOLA1: Zu dir persönlich: Wie fällt deine Herbst-Bilanz aus?

Hadzic: In den ersten paar Spielen war es ein Auf und Ab, danach habe ich mich aber gefangen und bin wieder dorthin gekommen, wo ich schon einmal war. Ich habe fünf Tore und drei Assists gemacht, außerdem im Europacup zwei Mal getroffen – ich denke, es war ein sehr guter Herbst. Aber es geht noch mehr!

LAOLA1: Außerdem gibt es wieder einmal Gerüchte um deine Person. Hajduk Split soll Interesse an dir haben. Was ist da dran?

Hadzic: Wir haben Gespräche geführt, eigentlich sind sie am Ende. Aber Ried ist immer mein erster Ansprechpartner.