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Werner Gregoritsch: "Das Interesse ist da"

Werner Gregoritsch:

Drei Namen sollen am Ende auf jener Trainer-Liste stehen, die General-Manager Gerhard Goldbrich dem Sturm-Präsidium vorlegen will.

Mit Peter Schöttel wurde einer davon am Sonntag offiziell bestätigt. Ein zweiter dürfte Werner Gregoritsch sein.

Wie der 56-Jährige im Gespräch mit LAOLA1 erzählt, ist es am Montag zu einer ersten Kontaktaufnahme seitens der Grazer gekommen.

"Es gab ein informatives Gespräch darüber, dass Interesse von Sturm da ist", sagt Gregoritsch, der sich den Job in der steirischen Landeshauptstadt auch gut vorstellen kann.

ÖFB würde Gregoritsch nichts in den Weg legen

"Es ist ein sehr interessanter Verein mit sehr jungen Spielern, von denen ich schon einige in den letzten Jahren betreut habe", so der aktuelle ÖFB-U21-Coach.

Prinzipiell sei sich Gregoritsch aber mit seinem aktuellen Arbeitgeber über eine Verlängerung der Zusammenarbeit einig.

"Der ÖFB hat mir bestätigt, dass sie meinen Vertrag verlängern wollen. Ich habe auch schon mehr oder weniger zugesagt. Aber wenn ein Nationaltrainer aus dem Nachwuchs die Chance hat, Bundesliga-Trainer zu werden, wird einem nichts in den Weg gelegt werden", würde der ehemalige Mittelstürmer im Falle des Falles eher zu einem Engagement bei den Grazern tendieren.

Zum SK Sturm pflege er auch, trotz seiner GAK-Vergangenheit, einen guten Kontakt. Sowohl zu den Verantwortlichen, als auch zu den Spielern.

Berater-Tätigkeiten für Sturm

"Es sind insgesamt sieben Spieler, die ich schon trainiert habe. Außerdem habe ich bei den jüngsten Transfers mit Darko Milanic und Gerhard Goldbrich gesprochen. Zum Beispiel bei Lukas Spendlhofer, dem ich gesagt habe, dass es nur gut wäre, wenn er bei einem Verein wie Sturm spielt", erzählt der Quasi-Berater der Schwarz-Weißen.

Der leihweise Wechsel des Innenverteidigers von Inter Mailand nach Graz hätte sich auch schon positiv auf das U21-Team ausgewirkt. "Wir haben die Quali letztlich nur um fünf Tore verpasst und gerade Spendlhofer hat gegen Bosnien und Spanien super gespielt", so Gregoritsch.

Neben dem einen oder anderen Spieler und dem General-Manager kenne er auch die Betreuer bestens: "Tormanntrainer Roland Goriupp arbeitet beim ÖFB und Akademie-Leiter Didi Pegam hat bei mir gearbeitet. Also ist da ein Bezug da."

Könnte er aber im Falle eines Engagements auch zu den Sturm-Fans so eine gute Beziehung aufbauen?

"Schlimm ist nur Vereinsrassismus"

Immerhin gibt es aufgrund seiner Zeit beim Stadtrivalen sowie seiner diversen Statements zum Thema Homophobie und Rassismus einige Ressentiments im Anhänger-Lager der Schwarz-Weißen.

Gregoritsch selbst ist sich dieses Themas bewusst, wie er sagt. "Da wird sehr viel Negatives in den Foren geschrieben und Dinge über mich dargestellt, von Leuten, die nicht wissen wie ich wirklich arbeite", verteidigt er sich.

Er sei sich zwar bewusst, dass er als Trainer und Persönlichkeit polarisiere, letztlich sei aber die Arbeit auf dem Platz entscheidend und nicht das, was über jemanden geredet wird.

Gregoritsch anno 2001 nach einem Derby-Sieg gegen Sturm

Zu den Themen Homophobie und Rassismus hat er schließlich seine ganz eigene Ansicht: "Wir sind in Zeiten der Toleranz, reden über Menschen, die über Homophobie klagen oder über Rassismus. Schlimm ist es, wenn ein Vereinsrassismus entsteht, also wenn Fans den Trainer bestimmen. Das wäre sehr schlimm, wenn man keine Chance hat. Unabhängig von meiner Person und Sturm."

Pfeifenberger wurde nicht kontaktiert

Während Gregoritsch also mit einem weiteren Anruf aus Graz rechnen kann, ist dieser für einen anderen völlig ausgeschlossen.

Heimo Pfeifenberger, dessen Name ebenfalls die Runde gemacht hat, reagiert überrascht. "Das Thema hat mit mir nichts zu tun. Ich rechne auch nicht mit einem Anruf, der wäre sonst schon längst passiert", meint der Salzburger, der sich beim SC Wiener Neustadt wohl fühlt.

"Ich bin hier topmotiviert. Es ist einfach ein Projekt, das immer wieder spannend ist", sagt Pfeifenberger.

Das gilt wohl auch für die weitere Trainersuche in Graz.

 

Andreas Terler